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Presseinformation: Nachhaltige Ernährungssysteme und die Bedeutung und Struktur von Sätzen

Nr. 160 - 09.11.2020

DFG fördert zwei neue Graduiertenkollegs an der Universität Göttingen mit zehn Millionen Euro


(pug) Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ab dem kommenden Jahr zwei neue Graduiertenkollegs an der Universität Göttingen. Das Graduiertenkolleg (GRK) „Nachhaltige Ernährungssysteme“ ist inhaltlich an der Schnittstelle zwischen den Agrar- und Wirtschaftswissenschaften angesiedelt, das GRK „Form-meaning Mismatches“ in den Sprachwissenschaften. Die Fördersumme beträgt jeweils rund fünf Millionen Euro in den kommenden viereinhalb Jahren. Förderbeginn ist im Frühjahr beziehungsweise im Sommer 2021.

 

Landwirtschaft und Ernährung spielen für viele der globalen Herausforderungen wie Armut, Hunger, Übergewicht, Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt eine zentrale Rolle. Es ist klar, dass ohne gravierende Veränderungen in der Produktion und im Konsum von Lebensmitteln die globalen Nachhaltigkeitsziele nicht zu erreichen sind. Welche Veränderungen hilfreich sind und wie diese politisch und gesellschaftlich umgesetzt werden können, sind offene Fragen, die im GRK „Nachhaltige Ernährungssysteme“ umfassend erforscht werden sollen, sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungs- und Schwellenländern.

 

Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Agrar- und Wirtschaftswissenschaften der Universität Göttingen sind mehrere internationale Partner am GRK beteiligt. Das Programm zielt vor allem auch auf die interdisziplinäre Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden ab. „Unsere Promovierenden werden zum Beispiel untersuchen, welche Auswirkungen globalisierte Lebensmittelmärkte auf Gesundheit und Umwelt haben und wie durch geeignete politische Maßnahmen nachhaltigere Produktions- und Konsummuster unterstützt werden können“, erläutert der Sprecher des GRK, Prof. Dr. Matin Qaim vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung.

 

Die systematische Zuordnung von Form und Bedeutung in natürlichen Sprachen untersuchen die Doktorandinnen und Doktoranden am GRK „Form-meaning Mismatches“, die durch die Förderung eine strukturierte wissenschaftliche Ausbildung – ebenfalls interdisziplinär und international – in der Linguistik erhalten. Wie genau folgt die Bedeutung eines Satzes aus den Wörtern und ihrer Reihenfolge? Inwiefern folgt aus der Bedeutung eines Satzes die genaue Satzstruktur? „In manchen Bereichen natürlicher Sprachen ist das Verhalten zwischen Satzform und Satzbedeutung direkt zu beobachten, in anderen Bereichen ist die Beziehung zwischen Form und Bedeutung aber viel unklarer und noch nicht gut verstanden“, erklärt GRK-Sprecher Prof. Dr. Hedde Zeijlstra vom Seminar für Englische Philologie.

 

Am GRK sind neben der Anglistik auch die Germanistik, Romanistik, Slawistik, Allgemeine Sprachwissenschaft sowie Computerlinguistik und die Psychologie der Sprache beteiligt. Die Promovierenden werden zusammen mit den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern außerdem untersuchen, wie Sprache erworben und kognitiv verarbeitet wird, wie sich Sprache historisch entwickelt hat und wie Sprachen variieren können. Dabei werden auch Gebärdensprachen untersucht, die einen weiteren Schwerpunkt der Sprachforschung an der Universität Göttingen ausmachen.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Matin Qaim

Georg-August-Universität Göttingen

Fakultät für Agrarwissenschaften

Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung

Telefon (0551) 39-24806

E-Mail: mqaim@uni-goettingen.de

Internet: www.uni-goettingen.de/de/73908.html

 

Prof. Dr. Hedde Zeijlstra

Georg-August-Universität Göttingen

Philosophische Fakultät

Seminar für Englische Philologie

Telefon (0551) 39-7566

E-Mail: hzeijls@uni-goettingen.de

Internet: www.heddezeijlstra.org/