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Maßgeschneiderte Orthesen aus dem 3D-Drucker

Nr. 12 - 01.03.2022

Team 3Digity der Universitätsmedizin Göttingen wirbt Exist-Forschungstransfer über eine Million Euro ein

 

(umg/pug) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben für eine mögliche Ausgründung im Medizintechnik-Bereich eine Fördersumme in Höhe von über einer Million Euro eingeworben. Mit diesem Betrag unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in den kommenden zwei Jahren Personal- und Sachausgaben des Projekts „3Digity“.

 

3Digity entwickelt individualisierte, robotische Orthesen zur Handrehabilitation. Ziel ist es, Patientinnen und Patienten sowie dem behandelnden Personal eine neue Form der Handrehabilitation zur Verfügung zu stellen. Dafür wird die Hand digital vermessen und mit Hilfe dieser Daten werden automatisiert maßgeschneiderte Orthesen gefertigt. Diese können durch 3D-Druck innerhalb kürzester Zeit in einen Rehabilitationsprozess integriert werden.

 

Hinter 3Digity steht ein vierköpfiges Forschungsteam, das neben praktischer Erfahrung aus der Medizintechnik auch Expertise aus der Physiotherapie und der Betriebswirtschaft mitbringt. „Unser Ziel ist, die Technologie in den Markt zu bringen und ein Unternehmen auszugründen“, sagt Projektleiter Claudio Garcia.

 

Fachlicher Mentor des Teams ist Prof. Dr. Arndt Schilling, Leiter Forschung und Entwicklung der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der UMG. „Das Projekt hat großes Potenzial. Wir erwarten, dass durch 3Digity Patient*innen schneller und besser behandelt werden können“, so Schilling.

 

Der Transfer & Startup Hub der Universität Göttingen, der das Projekt während des Antragsverfahrens begleitete, wird das Team auch weiterhin unterstützen. „Die Förderung ist ein wichtiger Anschub für uns: Sie ermöglicht es uns, nun mit dem notwendigen Zertifizierungsprozess und der Vorbereitung einer klinischen Studie zu starten“, sagt Teammitglied Dr. Julie Kux.

 

Mit dem Exist-Forschungstransfer sollen Forschungsergebnisse, die das Potenzial besitzen, Grundlage einer Unternehmensgründung zu werden, zunächst in der wissenschaftlichen Einrichtung – einer Hochschule oder außeruniversitären Forschungseinrichtung – weiterentwickelt werden. So soll geprüft werden, dass die prinzipielle technische Machbarkeit der Produktidee sichergestellt ist und eine Gründung erfolgen kann. Nach anderthalb Jahren muss das Unternehmen gegründet sein, um die zweite Förderphase beantragen zu können.

 

Der Transfer & Startup Hub Universität Göttingen ist für Studierende, Forschende, Beschäftigte und Alumni der Universität Göttingen die zentrale Anlaufstelle für die Themen Innovation und Entrepreneurship sowie zum Wissens- und Technologietransfer.

 

Weitere Informationen sind unter https://uni-goettingen.de/de/1279.html und www.exist.de/EXIST/Navigation/DE/Gruendungsfoerderung/EXIST-Forschungstransfer/exist-forschungstransfer.html zu finden.

 

Kontakt:
Alexander Berg
Universitätsmedizin Göttingen
Leitung Stabsstelle Wissens- und Technologietransfer
Von-Siebold-Str. 3, 37075 Göttingen
Telefon 0551 / 39-61258
alexander.berg@med.uni-goettingen.de