Presseinformation: Streit ums Windrad

Nr. 73 - 14.06.2022

Schüler erleben in simulierter Gerichtsverhandlung die Herausforderungen des Klimaschutzes

(pug) Harte Verhandlungen unter realen Bedingungen: Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler simuliert am Montag, 20. Juni 2022, an der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen ein Gerichtsverfahren gegen die Genehmigung von Windkraftanlagen. Die Teilnehmenden der Jahrgangsstufen fünf bis sieben stammen von der Klimaschutz-AG des Gymnasiums Andreanum in Hildesheim. In dem sogenannten „Moot Court“ sollen sie hautnah erleben, vor welchen Herausforderungen die Klimawende steht und welche gegenläufigen Interessen von der Rechtsordnung in einen Ausgleich miteinander gebracht werden müssen. Dafür schlüpfen sie in die Rollen einer Landwirtin, eines Vogelschützers, der Genehmigungsbehörde, der Windrad-Betreibergesellschaft und der entscheidenden Richterinnen und Richter.

Die Klimaschutz-AG ist Teil des auf zwei Jahre angelegten interdisziplinären Kooperationsprojekts „Können wir Klimaschutz erstreiten?“ der Universität Göttingen mit dem Gymnasiums Andreanum. Unter der Leitung von Prof. Dr. Angela Schwerdtfeger, Lehrstuhl für Öffentliches Recht der Universität Göttingen, und Studienrätin Britta Platz untersuchen die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Lehrkräften und Forschenden die naturwissenschaftlichen Herausforderungen für effektiven Klimaschutz und damit verbundene juristische Themenkomplexe. Durch die Verknüpfung von natur- und rechtswissenschaftlichen Fragestellungen soll ein Bewusstsein für die Notwendigkeit interdisziplinärer Lösungsansätze geschaffen werden.

Im vergangenen Schuljahr nahmen bereits Schülerinnen und Schüler der zwölften Klasse im Rahmen ihres Seminarfaches an dem Projekt teil und schrieben ihre Facharbeiten zu rechtlichen und naturwissenschaftlichen Fragen aus dem Bereich des Klimaschutzes. Ein Höhepunkt des Schuljahres war ein Online-Gespräch mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer und ihrer Rechtsanwältin Dr. Roda Verheyen, die den Schülerinnen und Schülern vor einer Podiumsdiskussion zu Klimaklagen eine Dreiviertelstunde Rede und Antwort standen.

In den kommenden Wochen stehen neben der Gerichtssimulation noch eine Exkursion nach Göttingen und in den Harz zum Thema „Raumwirksamkeit der Erneuerbaren Energien“ sowie ein Besuch des Klimahauses in Bremerhaven auf dem Programm. Außerdem ist das Projektteam am 9. Juli 2022 mit einem Stand bei der fünften Nacht des Wissens in Göttingen vertreten. Das Projekt wird von der Robert Bosch Stiftung im Programm „Our Common Future: Schüler, Lehrer, Wissenschaftler forschen für die Welt von morgen“ gefördert. Weitere Informationen sind unter www.uni-goettingen.de/de/ocf-projekt/628837.html zu finden.

Hinweis an die Redaktionen:

Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen, die Gerichtssimulation zu begleiten. Am Montag, 20. Juni 2022, bereiten sich die Schülerinnen und Schüler ab 10.30 Uhr in der Juristischen Fakultät, Platz der Göttinger Sieben 7, Raum VG 0.112, auf die Verhandlung vor. Beginn der Simulation ist dann am selben Ort um 13.30 Uhr.

Kontakt:

Prof. Dr. Angela Schwerdtfeger

Georg-August-Universität Göttingen

Juristische Fakultät – Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht

Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen

Telefon (0551) 39-21150

E-Mail: lehrstuhl.schwerdtfeger@jura.uni-goettingen.de

Internet: www.uni-goettingen.de/de/577346.html