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Theorie neuronaler Systeme

Nr. 46 - 04.10.2022

Priesemann übernimmt Professur an der Universität Göttingen

 

(pug) Die Physikerin Dr. Viola Priesemann hat zum 1. Oktober 2022 die Professur für Theorie neuronaler Systeme an der Universität Göttingen angetreten. Priesemann leitet seit 2017 die Forschungsgruppe „Theorie Neuronaler Systeme“ am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation und am Institut für Dynamik komplexer Systeme der Universität Göttingen. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Selbstorganisation komplexer Netzwerke, vor allem das Lernen und die Emergenz der Informationsverarbeitung in lebenden neuronalen Netzen, sowie die Dynamik der Pandemie und „Infodemie“ in sozialen Netzwerken

 

Priesemann studierte Physik an der Technischen Universität Darmstadt und der Universidade Nova de Lisboa. Anschließend forschte sie zur neuronalen Informationsverarbeitung an der École normale supérieure in Paris, am Caltech in Kalifornien und am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt. Im Jahr 2013 wurde sie an der Universität Frankfurt im Fachbereich Physik promoviert. Nach einer Tätigkeit als Postdoc wurde sie 2014 Fellow am Bernstein Center for Computational Neuroscience Göttingen und 2015 unabhängige Max-Planck-Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation.

 

Priesemann wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen, dem Dannie-Heineman-Preis der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, dem Arthur-Burkhardt-Preis und der Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Sie ist Mitglied des Exzellenzclusters „Multiscale Bioimaging: von molekularen Maschinen zu Netzwerken erregbarer Zellen (MBExC)“, der Sonderforschungsbereiche „Quantitative Synaptologie“ und „Kognition der Interaktion“ der Universität Göttingen, des Schwerpunktprogramms „Evolutionäre Optimierung neuronaler Systeme“ und des Campus-Instituts für Data Science (CIDAS), außerdem der „Jungen Akademie“ und des Covid-19-ExpertInnenrats der Bundesregierung.