In publica commoda

Presseinformation: Kulturerbe im Klimawandel

Nr. 140 - 11.10.2022

Universität und SUB beteiligen sich am 5. Europäischen Tag der Restaurierung am 16. Oktober 2022

 

(pug) Unter dem Motto „Kulturerbe im Klimawandel“ laden am Sonntag, 16. Oktober 2022, Restauratorinnen und Restauratoren dazu ein, ihr vielfältiges Arbeitsfeld kennenzulernen. An der Universität Göttingen beteiligen sich verschiedene Institute und die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) mit Führungen und Ausstellungen am Programm.

 

Die Auswirkungen des Klimawandels auf Kulturgüter wie Bücher, die vornehmlich im Inneren von Gebäuden aufbewahrt werden, erschließen sich nicht sofort. Veränderte Wetterverhältnisse beeinflussen jedoch maßgeblich die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Innenräumen und befördern die Verbreitung bestimmter Insektenarten. Am Tag der Restaurierung zeigen Führungen in der Paulinerkirche der SUB, welche Risiken der Klimawandel für historische Bücher birgt, wie Restauratorinnen und Restauratoren diese Veränderungen messen und mit welchen Maßnahmen sie reagieren.

 

Archäologie und Geologie widmen sich einem Thema, das auf den ersten Blick ebenfalls nicht viel mit dem Thema Klimawandel zu tun hat – Gips. Auf den zweiten Blick offenbart sich aber der Zusammenhang: Gips kommt in der Natur vor und als Abfallprodukt in Kohlekraftwerken (REA-Gips). Wegen des geplanten (allerdings aktuell verzögerten) Kohleausstiegs fällt weniger REA-Gips an, es muss mehr Naturgips abgebaut und das Recycling ausgebaut werden. Gleichzeitig wird in der boomenden Bauindustrie immer mehr Gips benötigt. Was bedeutet das für Natur und Kultur?

 

In der Geowissenschaftlichen Sammlung der Universität Göttingen ist in einer kleinen Ausstellung Vieles über das Mineral Gips, seine Herkunft und seine Eigenschaften zu erfahren. Außerdem wird die Verfügbarkeit von Gips thematisiert und es werden Alternativen vorgestellt. Gleichzeitig wird in der Sammlung der Gipsabgüsse antiker Skulpturen am Archäologischen Institut in Zusammenarbeit mit der Ägyptologie und der Ur- und Frühgeschichte die Bedeutung des Gipses im Laufe der Kulturgeschichte des Menschen beleuchtet. An beiden Orten gibt es Mitmachaktionen. In den Geowissenschaften können Besucherinnen und Besucher selber kleine Gipsabgüsse gießen und später in der Archäologie bemalen.

 

Um den Einfluss des Klimawandels auf Skulpturen in der Kirchenkunst geht es außerdem im Städtischen Museum. Für die Teilnahme an allen Angeboten ist eine Anmeldung unter www.sub.uni-goettingen.de/sub-aktuell/einzelansicht/europaeischer-tag-der-restaurierung-am-16102022-themenfuehrungen-im-historischen-gebaeude-der/ oder www.uni-goettingen.de/de/667380.html erforderlich. Weitere Informationen zum Europäischen Tag der Restaurierung und zu Aktionen in ganz Deutschland sind unter www.tag-der-restaurierung.de/ zu finden.

 

Kontakt:

Cornelia Ripplinger

Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen – Restaurierung

Papendiek 14, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-25202

E-Mail: ripplinger@sub.uni-goettingen.de

Internet: www.sub.uni-goettingen.de/kontakt/abteilungen-a-z/abteilungs-und-gruppendetails/abteilunggruppe/restaurierung/