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Presseinformation: Neuester Stand der Technik

Nr. 25 - 09.02.2023

Fakultät für Chemie weiht saniertes Praktikumsgebäude ein – 40 Millionen Euro Baukosten

 

(pug) Seit 2012 werden die Gebäude der Fakultät für Chemie der Universität Göttingen nach und nach saniert. Nach dem Chemikalienlager, dem Werkstattgebäude und dem Gebäude E mit Hörsälen, Lernbereichen und provisorischen Praktikumslaboren ist nun die Sanierung des Gebäudes H als modernes Praktikumsgebäude abgeschlossen. Dort sind seit diesem Semester alle Praktikumsbereiche des Instituts für Anorganische Chemie und des Instituts für Organische und Biomolekulare Chemie angesiedelt.

 

„Die Göttinger Chemie hat aus gutem Grund einen exzellenten Ruf. Die Lebensläufe zahlreicher Nobelpreisträger sind mit der Fakultät verbunden. Spitzenforschung in interdisziplinären Verbünden und als Einzelforschungsprojekte prägt die wissenschaftliche Arbeit“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs heute bei der offiziellen Einweihung des Gebäudes. „Durch die Sanierung der Chemie werden die Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre Schritt für Schritt noch besser. Das heute eingeweihte, moderne Praktikumsgebäude leistet dazu einen wichtigen Beitrag.“

 

„Eine Kernsanierung bei laufendem Betrieb stellt Fakultätsmitglieder, Studierende und die beteiligten Firmen vor besondere logistische und organisatorische Herausforderungen“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Metin Tolan. „Ich danke allen Beteiligten für ihre Geduld und Flexibilität. Wir freuen uns schon auf die Sanierung der nächsten Abschnitte und sichern so exzellente Bedingungen für Forschung und Lehre auf höchstem Niveau.“

 

Für die Dekanin der Fakultät, Prof. Dr. Claudia Steinem, ist das neue Praktikumsgebäude ein wichtiger Meilenstein im Gesamtprojekt der Sanierung der Fakultätsgebäude: „Mit diesem Gebäude ist die Attraktivität des Studienstandorts Göttingen nochmal deutlich gestiegen“, so Steinem. „Die neuen Laboratorien, ausgestattet mit modernster Technik, ermöglichen zeitgemäße chemische Experimente, welche die Grundlage der Chemie-Ausbildung zur Bearbeitung aktueller und anspruchsvoller Fragestellungen bilden.“

 

Die Gebäude der Fakultät für Chemie auf dem Nordcampus der Universität wurden 1972/73 bezogen. Nach der Entkernung des Gebäudes H blieb nur die Tragkonstruktion (Decken und Stützen) bestehen. Die Räume wurden neu aufgebaut und erhielten auf drei Ebenen hochinstallierte Labore mit 237 Digestorien (Laborabzügen), entsprechenden Labormöbeln und Kühlzellen auf dem neuesten Stand der Technik. Die Bauzeit betrug knapp viereinhalb Jahre, die Baukosten lagen bei rund 40 Millionen Euro. Es stehen auch erstmals Digestorien für Studierende im Rollstuhl zur Verfügung, was einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem barrierearmen Chemie-Studium darstellt.

 

Das Gebäude wird auch in erheblichem Umfang für Lehrexporte genutzt, beispielsweise für die Medizin, Biologie und Geowissenschaften. Durch die Umsetzung der Technik in das Dachgeschoss sind, im Vergleich zum alten Gebäude, im Sockelgeschoss weitere Laborflächen entstanden. Die Praktikumslabore sind nun auf kurzem Wege über ein Treppenhaus zu erreichen und untereinander verbunden.