In publica commoda

Presseinformation: Maispflanzen unter multiplem Stress

Nr. 200 - 12.12.2025

DFG fördert neue Forschungsgruppe in den Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen

 

(pug) Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Forschungsgruppe in den Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen. Unter dem Titel „Wirkungen und Mechanismen gleichzeitig auftretender, multipler abiotischer und biotischer Stressinteraktionen im Maisanbau“ untersuchen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Auswirkungen von multiplem Stress auf Physiologie und Leistungsfähigkeit von Mais. Die neuen Erkenntnisse sollen langfristig die Züchtung multistress-resistenter Maissorten unterstützen. Die beantragte Fördersumme liegt bei rund 5,4 Millionen Euro für zunächst vier Jahre.

 

Multiple Stress-Situationen im Pflanzenbau, insbesondere Kombinationen von abiotischen und biotischen Stressoren, stellen die Landwirtschaft angesichts des fortschreitenden Klimawandels und im Hinblick auf Ernährungssicherung vor enorme Herausforderungen. Während diese Stressarten gewöhnlich isoliert untersucht werden, treten sie in der Natur häufig gemeinsam auf und interagieren. Für die meisten Nutzpflanzen sind die zugrunde liegenden Mechanismen unter Feldbedingungen jedoch noch weitgehend unbekannt. Die Forschungsinitiative zielt darauf ab, die Auswirkungen von multiplem Stress auf Physiologie und Leistungsfähigkeit von Mais zu untersuchen, insbesondere hinsichtlich Kornertrag, Biomassequalität und Ressourcennutzungseffizienz. Die zentralen Experimente finden in Deutschland und Kenia unter Feldbedingungen statt und kombinieren die Stressfaktoren Trockenheit, Stickstoffmangel mit der Blattkrankheit S. Turcica und dem Schädling Maiszünsler.

 

„Das übergeordnete Ziel unserer Forschungsgruppe ist das mechanistische Verständnis multipler abiotischer und biotischer Stressinteraktionen im Maisanbau zu revolutionieren – mit dem Pflanzenbestand als Zielskala“, so Prof. Dr. Reimund Rötter, Leiter der Abteilung Tropischer Pflanzenbau und Agrosystem-Modellierung und Sprecher der Forschungsgruppe. Der Schwerpunkt in der ersten Phase der Forschungsgruppe liegt auf der Entwicklung und Anwendung eines neuartigen, prozess-basierten Models zur Simulation von Pflanzenwachstum und -ertrag verschiedener Maissorten. „Ziel und Aufgabe dieses MultiStress Models ist es, die experimentellen Ergebnisse über verschiedene Skalen vom Genom bis zum Pflanzenbestand zu integrieren und die so gewonnen interdisziplinären Erkenntnisse räumlich und zeitlich zu extrapolieren“, so Rötter.

 

Kontakt:

Prof. Dr. Reimund Rötter

Georg-August-Universität Göttingen

Fakultät für Agrarwissenschaften

Abteilung Tropischer Pflanzenbau und Agrosystem-Modellierung

Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen

Telefon (0551) 39-28565

E-Mail: reimund.roetter@uni-goettingen.de

Internet: www.uni-goettingen.de/de/106511.html