13/03/2012: IAQ veröffentlicht Zahlen zum Niedriglohnsektor 2010

Nach einer ausführlichen Studie für das Jahr 2008 (siehe 27.07.2010) und einer Übersicht zur Niedriglohnbeschäftigung für das Jahr 2009 (siehe 16.11.2011) hat das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen jetzt eine umfassende Auswertung zur Entwicklung des Niedriglohnsektors im Jahr 2010 vorgelegt. Anders als in den vorhergehenden Analysen sind diesmal bei der Auswertung von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) auch die Angaben von Schüler/innen, Studierenden und Rentner/innen mit einbezogen worden.

Nach Angaben des Autorenteams Thorsten Kalina und Dr. Claudia Weinkopf lag die bundeseinheitliche Niedriglohnschwelle 2010 bei allen abhängig Beschäftigen (unter Einbezug von Schüler/innen, Studierenden und Rentner/innen) bei einem Bruttostundenlohn von 9,15 Euro. Von diesem und noch weit niedrigeren Stundenlöhnen waren 2010 gut 7,9 Millionen Personen betroffen, das waren 23,1 Prozent aller abhängig Beschäftigten.

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten in Deutschland damit um 0,5 Prozent zurückgegangen, liegt aber immer noch leicht über dem Wert von 2008 (22,9 %). Bei der absoluten Zahl an Niedriglohnbeschäftigten sind seit 2007 nur geringe Schwankungen zu verzeichnen. Damit liegt die Zahl der Geringverdienenden auch im vierten Jahr in Folge bei knapp unter 8 Millionen.

Weiterhin problematisch ist die Lohnspreizung nach unten: Schüler/innen, Studierende und Rentner/innen mit einbezogen verdienten 2010 gut 4,1 Millionen abhängig Beschäftigte (12 %) weniger als 7 Euro brutto pro Stunde und davon fast 1,4 Millionen sogar weniger als 5 Euro.

Quelle: IAQ-Pressemitteilung vom 13.03.2012

Weiterlesen: Kalina, T./ Weinkopf, C. (2012): Niedriglohnbeschäftigung 2010: Fast jede/r Vierte arbeitet für Niedriglohn. IAQ-Report Nr. 1/2012.