(a) Methoden

Leitung: Dr. Jan Barkmann

Für die meisten wichtigen Umweltgüter gibt es keinen Marktpreis. Ökonomische Werte für die Umwelt müssen daher gesondert ermittelt werden, um sie den ökonomischen Werten von Marktgütern in Rahmen der ökonomischen Entscheidungsunterstützung gegenüberzustellen. Daher müssen ökonomische Umweltbewertungsverfahren idealiter dieselben Anforderungen erfüllen wie die ökonomischen Verfahren zur Bewertung von Eingriffen in Marktgüter. Weiterentwickelt und angewendet werden Verfahren zur Bestimmung des nutzungsunabhängigen und der indirekt nutzungsabhängigen („funktionalen“) Werte von Umweltgütern. Die wohlfahrtsökonomischen Verfahren der Bewertung von Marktgütern bilden hierbei den Bezugspunkt. Die Marktforschung kennt beispielsweise verschiedene Verfahren zur Bestimmung der Zahlungsbereitschaft der Konsument/innen. Geprüft wird, inwieweit aus der Marktforschung stammende Verfahren die ökonomischen Naturbewertungsverfahren verbessern können Ein Schwerpunkt unserer derzeitigen Untersuchungen bildet der Discrete-Choice-Ansatz in Form von sog. Choice Experimenten, bei denen Auswahlentscheidungen über hypothetische Umweltsituationen analysiert werden. Besonderes Augenmerk liegt auf der Anwendbarkeit dieser Stated Preference-Methode für die Bewertung von funktionalen Umwelt-Dienstleistungen („Ecosystem Services“).

Von den Forschungsarbeiten des Arbeitsbereiches Historische Anthropologie und Humanökologie sind diejenigen von Relevanz für die ökonomische Naturbewertung, die historische Motive für den Umgang mit sowie Wertvorstellungen für Natur analysieren. Diese Arbeiten erlauben eine detaillierte Rekonstruktion der zunehmenden Verknappung der verschiedenen Umweltgüter und informieren über die empirische Bedeutung der unterschiedlichen nutzungsabhängigen und nutzungsunabhängigen Motive der Wertschätzung der Natur.