25/02/2014:
Die Reallöhne lagen auch 2013 noch unter dem Niveau von 2000
Die preisbereinigten Löhne in Deutschland (Reallöhne) sind nicht erst seit 2013 (wieder) auf Talfahrt (siehe 20.02.2014). Eine langfristige Betrachtung der Entwicklung zeigt, dass die durchschnittlichen Bruttolöhne je Beschäftigtem seit dem Jahr 2000 real gesunken sind. Das geht aus der aktuellen Verteilungsbilanz des WSI Tarifarchivs in der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) hervor.
Wie die HBS in einer Pressemeldung dazu bekannt gab, hätten die Reallöhne in Deutschland zuletzt immer noch um 0,7 Prozent unter dem Niveau der Jahrtausendwende gelegen. Die vergangenen Jahre, in denen die Löhne preisbereinigt meist gestiegen seien, hätten die erheblichen Verluste noch nicht ausgeglichen, die in den 2000er Jahren aufgelaufen wären.
Als Ursachen nennt die HBS schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen und die Deregulierung am Arbeitsmarkt. Sie hätten dazu beigetragen, dass sich die Arbeitseinkommen in dieser Zeit schwach entwickelt hätten. Die Hartz-Reformen hätten den Druck auf die Verdienste verstärkt, und der Niedriglohnsektor sei gewachsen.
Mit einem Plus von 8,2 Prozent hätten sich die Tariflöhne und -gehälter zwischen 2000 und 2013 zwar deutlich stärker entwickelt, doch habe ihre Prägekraft für die Lohnentwicklung insgesamt abgenommen, da sich immer mehr Unternehmen der Tarifbindung entzogen hätten. Hinzugekommen sei auch, dass Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten tarifliche Öffnungsklauseln genutzt hätten. Daher schlügen die Steigerungen bei den Tariflöhnen nur zum Teil auf die Bruttoverdienste durch.
Quelle: HBS-Pressemitteilung vom 25.02.2014