Die Adivasis sind die Ureinwohner Indiens. 80 bis 90 Millionen von ihnen leben im Subkontinent, die meisten in östlichen Bundesstaaten. Ihr Territorium ist wegen Eisenerz-, Kohle- und Uranvorkommen bei der Wirtschaft begehrt, viele Adivasis werden dazu gedrängt, ihre Heimat zu verlassen. Bis heute fühlen sie sich in der indischen Gesellschaft nicht angekommen. Vielmehr ausgebeutet und systematisch benachteiligt.


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Die Literatur gibt den Adivasis eine Stimme. Eine von ihnen sprach am Montag in der Alten Mensa. Auf Einladung der Abteilung für Interkulturelle Germanistik und dem neuen Göttinger Verein Bargat mit dem Vorsitzenden Dr. James Albert (links), der sich für Adivasis einsetzt, las Jacinta Kerketta aus ihrem Gedichtband "Glut". Die im Hindi verfassten Gedichte erzählen von Gewalt und Unterdrückung, sollen aber auch Hoffnung geben. Auf jeden Fall dienen sie als Zugänge zu Traditionen und Texten. Jacinta Kerketta begann in der 8. Klasse mit dem Schreiben und wurde zu einer Berühmtheit in ihrem Bundesstaat Jharkhand, weil einige Erzählungen abgedruckt wurden. Außerdem veröffentlichte sie auf Facebook und in Blogs.


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Indische Germanistinnen sind derzeit ebenfalls in Göttingen zu Gast. Die Germanistische Institutspartnerschaft zwischen Göttingen, Mumbai und Pune besteht seit 2010 unter dem Rahmenthema Konzepte - (Kon)Texte. Mehrsprachigkeit in Indien und Deutschland.