Geförderte Projekte des Gleichstellungs-Innovations-Fonds (2016-2021)

Der aus Mitteln des Professorinnenprogramm geförderte Gleichstellungs-Innovation-Fonds unterstützt innovative Projektideen von Fakultäten und fakultätsnahen Einrichtungen zur Verbesserung der Studien-, Forschungs- und Arbeitsbedingungen von Wissenschaftlerinnen und Studentinnen mit dem Ziel, den Frauenanteil in Bereichen mit Unterrepräsentanz zu erhöhen und einem Ausstieg von Frauen aus der Wissenschaft vorzubeugen. Gefördert werden Projekte in folgenden Handlungsfeldern:

Die Universität Göttingen ist bestrebt, Studentinnen für Studiengänge mit Unterrepräsentanz zu rekrutieren und eine optimale Unterstützung der Übergänge in weiterführende Studiengänge und die Promotion zu gewährleisten, um einen Dropout talentierter Frauen aus dem Wissenschaftssystem zu verhindern. In den Projekten des Gleichstellungs-Innovations-Fonds werden Strategien zur Erhöhung der Studienmotivation erprobt und der Abbau von Stereotypen durch einen realistischen und praxisnahen Blick auf naturwissenschaftliche Fächer gefördert. Genderreflektierendes Studiengangsmarketing und Angebote für Schülerinnen zeigen die Vorzüge eines natur- oder lebenswissenschaftlichen Studiums an der Universität Göttingen auf.

Die Universität Göttingen zielt auf eine gleichstellungs- und diversitätsorientierte Optimierung der Studienbedingungen v.a. in Eingangs- und Übergangsphasen. Mit den Projekten des Gleichstellungs-Innovations-Fonds sollen Studienabbrüche gerade in den ersten Semestern durch Unterstützungs- und Beratungsangebote verhindert werden, indem sie Orientierung, Vernetzung, Propädeutik und Hilfe bei der Studienorganisation bieten. In Fakultäten mit Unterrepräsentanz in einzelnen Studiengängen werden Anreize für Studentinnen gesetzt, Module unverbindlich auszuprobieren. Durch die Erweiterung der Lehrinhalte werden in den natur- und lebenswissenschaftlichen Studienfächern genderreflektierende Perspektiven auf Studieninhalte und Stereotype angelegt und Rollenvorbilder vorgestellt.

Die Universität Göttingen will Studentinnen und Wissenschaftlerinnen in ihrer Karriereplanung optimal unterstützen und sie frühzeitig und bedarfsgerecht auf dem wissenschaftlichen Karriereweg bis hin zur Professur fördern. Die Projekte des Gleichstellungs-Innovations-Fonds erproben Möglichkeiten, Wissenschaftlerinnen zu unterstützen, die vor verschiedenen Herausforderungen stehen und diversen Anforderungen gerecht werden müssen, z. B. Promovendinnen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung, Wissenschaftlerinnen mit Betreuungs- oder Pflegeaufgaben oder internationale Postdoktorandinnen beim Eintritt in das deutsche Wissenschaftssystem. Bei den Projekten sind weitere wichtige Erfolgsfaktoren einer Karriere in der Wissenschaft, wie die finanzielle Unterstützung von Publikationstätigkeiten sowie eine chancengerechte Qualitätssicherung in Berufungsverfahren einschließlich aktiver Rekrutierung von Wissenschaftlerinnen im Blick. Andere Projekte fokussieren darauf, mehr Wissen über Karrierehindernisse zu erheben, bspw. zu Auswirkungen der Corona-Pandemie und zu Gründen von Promotionsabbrüchen, um anschließend ziel- und passgenaue Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.

  • Gendergerechte Inklusion für Promovendinnen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung
  • Veranstaltungsreihe für internationale Postdoktorandinnen „Welcome to the Community“
  • Publikationsförderung für Wissenschaftlerinnen
  • Qualitatives Agrar-Benchmarking und aktive Rekrutierung von Wissenschaftlerinnen
  • »Care, Career, Corona« – Umfrage zum Einfluss der Pandemie auf Nachwuchswissenschaftler*innen mit Care-Verantwortung
  • Die Universität Göttingen wirkt auf eine gleichstellungs-, vereinbarkeits- und diversitätsorientierte Organisationsstruktur und -kultur hin. Dazu gehören u. a. die kritische Prüfung und Reflexion von Verfahren und Praktiken sowie eine bedarfsgerechte und partizipative Umgestaltung von Strukturen und Prozessen. Die Projekte des Gleichstellungs-Innovations-Fonds erhöhen bspw. die Sichtbarkeit von Wissenschaftskarrieren von Frauen oder qualifizieren zu Geschlechtergerechtigkeit im Studienkontext – auch in Verbindung mit anderen Vielfaltskategorien. Sie bereiten Erkenntnisse aus der sozialwissenschaftlichen Gleichstellungs- und Genderforschung für Personengruppen aus anderen Fachkulturen verständlich auf, arbeiten an einer geschlechtergerechteren Gestaltung von Studium und Lehre und untersuchen den Gender-Pay-Gap bei der W-Besoldung. Übergreifend zielen sie darauf, Ungleichheiten zu reduzieren bzw. mehr Chancengerechtigkeit herzustellen.

    • Kurzfilmreihe „Ungehaltene Reden“
    • Genderforschung für die Naturwissenschaften/Adapted Primary Literature