In publica commoda

Universität Göttingen auf der CEBIT - Europas Business-Festival für Innovation und Digitalisierung


Die Universität Göttingen war im Jahr 2018 mit drei Exponaten auf dem Gemeinschaftstand des Landes Niedersachsen auf der neu konzipierten CEBIT vertreten. Die Exponate der Universität Göttingen stammten aus dem Institut für Informatik und beschäftigten sich mit Themen wie der Ermittlung der Kaufkraft, dem Streamen von 360-Grad-Panorama-Videos oder der Erkennung von wiederverwendeten Texten. Durch den Messebesuch sollten Wirtschaftskontakte hergestellt werden, die zu weiterführenden Projekten führen.

Der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Stefan Weil, und die niedersächsische Staatssekretärin für Wissenschaft und Kultur, Frau Dr. Johannsen, besuchten unsere Exponate am 2. und 3. Messetag.


Die Exponate


Socio-Economic Status (SES) Prediction via Data Mining
Der sozioökonomische Status ist ein Indikator für die Kaufkraft und somit ein Schlüsselelement bei der Personalisierung der Interaktion mit Kunden einer bestimmten Region, insbesondere für Marketingaktionen. Darüber hinaus sind verlässliche Daten über die wirtschaftlichen Merkmale einer Bevölkerungsgruppe wichtig für Forschung und Wirtschaftspolitik. Herkömmliche Erhebungen des SES sind kostspielig und zeitaufwändig. Die Göttinger Informatiker unter Leitung von Prof. Dr. Xiaoming Fu zeigten, wie der SES mithilfe verschiedener Datensätze, beispielsweise aus dem Mobilfunk und dem Datenverkehr, anhand von Data-Mining-Methoden vorhergesagt werden kann.

e360: Panorama-Video-Streaming via Edge-Computing / Future Internet
Das Streamen von 360-Grad-Panorama-Videos erfreut sich dank erschwinglicher Technik zunehmender Beliebtheit. Auch im Bereich der Sicherheitsüberwachung, Anlageninspektion und Kontrolle ist dieses Format nützlich. Die Menge an Daten, die ein Panoramavideo erzeugt, ist deutlich größer als die herkömmlicher Videos, so dass eine Optimierung der Datenübertragung nötig ist, besonders im Multicast-Szenario, also wenn mehr als ein Client gleichzeitig denselben Stream nutzt. Ziel des Projekts „e360: Panoramic Video Streaming“, ebenfalls unter der Leitung von Fu, war es aufzuzeigen, wie der Einsatz futuristischer Kommunikationslösungen wie Edge Computing und Future Internet die Netzwerkauslastung optimieren kann.

Texterkennungssoftware "TRACER"
Beim dritten Projekt der Universität Göttingen unter Leitung von Dr. Marco Büchler, das am Lehrstuhl von Prof. Dr. Dieter Hogrefe angesiedelt ist, handelte es sich um eine Software zur Erkennung von wiederverwendeten Texten in großen Datenmengen. Dies können beispielsweise Zitate, Paraphrasen oder Allusionen sein. Die Software ist sprachenunabhängig und in mehr als zehn Sprachen bereits produktiv im Einsatz. TRACER wird seit 2010 stetig weiterentwickelt und ist dank der Lernkurve auf historischen Sprachen, robust für moderne Anwendungen wie der Erkennung von Plagiarismus oder auch dem Single Sourcing von unternehmensweiten Dokumenten.