Globale Verantwortung für deutsche Unternehmen - das neue Lieferkettengesetz. Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde
Es spricht:
Prof. Dr. Dr. h.c. Kai Ambos, Professor für Straf- und Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung, internationales Strafrecht und Völkerrecht, Georg-August-Universität Göttingen.
Moderation:
Annabel Konermann, Dipl.-Volkswirtin, Gemeinwohl-Ökonomie Göttingen
Mit der parlamentarischen Verabschiedung des Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz (LKSG) vom 11. Juni 2021 soll sich ab 2023 der Schutz der Menschenrechte in globalen Lieferketten verbessern. Das ursprünglich angestrebte Gesetz sah die Haftung deutscher Unternehmen vor. Die verabschiedete Form ist abgeschwächt und gilt nur für Unternehmen ab 3.000 Mitarbeiter*innen (ab 2024 ab 1.000 MA). In der Wirtschaft gehen die Meinungen über dieses Gesetz weit auseinander. Weitere Belastungen & Freiheitsbeschränkung, kreativitätsfeindliche Regulierungen, überbordende Bürokratie, ausgebremste Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in einem deutschen Alleingang und steigende Kosten werden befürchtet. Unternehmen, die immer schon Sorgfalt in Ihrer Lieferkette geübt haben, hoffen auf Wettbewerbschancen. Andere sind skeptisch, ob das LKSG etwas an der globalen Ausbeutung ändern kann.
Welche juristischen Anforderungen, Überprüfungen, Chancen und Risiken jetzt zu erwarten sind, dass können die Teilnehmenden zusammen mit Professor Kai Ambos und Vertreter*innen aus Unternehmen erörtern. Alle CSR- Verantwortlichen der betroffenen Unternehmen der Landkreise und Holzminden sind angefragt.
Die Gemeinwohl Ökonomie arbeitet seit über 2010 mit einem Nachhaltigkeitsbericht, der die Lieferkette nach Verfassungswerten untersucht: Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, Ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz und Mitbestimmung.
20. Juli 2021, 17:00 – 18:30 Uhr, Zentrales Hörsaalgebäude, Hörsaal ZHG104
Platz der Göttinger Sieben 5, Göttingen
Eintritt: Frei, AHA-Regeln beachten!
Eine Teilnahme über Zoom ist ebenfalls möglich:
Zum Zoom-Meeting , KC: 111096