Lehrveranstaltungen Sommersemester 2021


  • Vorlesung: Examenskurs Zivilrecht (ZR VII) - Sachenrecht und Sicherungsgeschäfte, Prof. Dr. Inge Hanewinkel (2 SWS)
    Die Veranstaltung ist Teil des Göttinger Examenskurses. Anhand von repräsentativen Falldiskussionen werden die zentralen Institute des Mobiliar- und Immobiliarsachenrechts repetiert und in ihren Verbindungen zu anderen Rechtsgebieten betrachtet. Zu jedem Fall erhalten die Teilnehmenden eine ausformulierte schriftliche Musterlösung mit Vertiefungshinweisen zum Selbststudium. Besonderer Wert wird während der gesamten Veranstaltung auf die Einübung der juristischen Falllösungsmethode, die Qualität der rechtlichen Argumentation sowie die sachgerechte Bearbeitung eines Gutachtens gelegt.

    Ergebnisse der Evaluation

  • Seminar: Dogmatik. Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen dogmatischer Rechtswissenschaft, Prof. Dr. Inge Hanewinkel (3 SWS)
    Dogmatik: Kaum ein Begriff wird so häufig von Juristen verwendet und ist doch so wenig geklärt. Bezeichnet Dogmatik eine Tätigkeit oder einen Gegenstand? Leistet die Dogmatik wesentliches für die Weiterentwicklung des Rechts oder steht sie dieser im Wege? Dient gute Dogmatik als Ausweis für die Wissenschaftlichkeit des Rechts, oder beginnt die Wissenschaft erst dort, wo die Dogmatik endet?
    Die Frage nach dem Status der Rechtsdogmatik gilt derzeit als die rechtswissenschaftliche Schlüsselfrage schlechthin. Das Seminar soll dazu beitragen, die Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen der juristischen Dogmatik neu auszuloten.

  • Vorlesung: Römische Rechtsgeschichte I: Rechtsgeschichte der Antike, Dr. Nikolaus Linder (2 SWS)
    Die Vorlesung gibt einen Überblick über das Recht der Römischen Antike von den frühesten Anfängen bis zum Gesetzgebungswerk Justinians im 6. Jahrhundert. Sie ist nach Sachthemen gegliedert, denen je eine Stunde gewidmet ist: Wie sah die römische familia aus, welche rechtlichen Fragen waren für sie von Bedeutung? Welche Rolle spielten die Sklaven, welchem Recht unterstanden sie? Was kann man sich unter römischem "Wirtschaftsrecht" vorstellen? Wie stand es mit Kriminalität und Strafrecht? Gab es eine römische "Verfassung"? Wer waren die Akteure des römischen Rechts? Diese und weitere Fragen werden anhand ausgewählter Rechtsfälle besprochen. Rekonstruiert wird das Bild einer Gesellschaft, die wie keine andere auf die organisatorische und symbolische Kraft von Recht setzte. In der Auseinandersetzung mit der historischen Rechtsordnung Roms werden wir uns folgenden Fragen zuwenden: In welchen Punkten stehen wir in der römischen Rechtstradition? Wie hat das römische Recht unsere Vorstellungen von Recht geprägt? Wo und warum gibt es Abweichungen?

  • Kurs: Rechtseinführung für Erasmus-Studierende, Dr. Nikolaus Linder (2 SWS)
    Thema der Lehrveranstaltung sind Besonderheiten von Recht und Rechtsstudium in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern: Traditionen, Konzepte, Begrifflichkeiten und Institutionen des deutschen Rechts in transnationaler Perspektive. Ziel ist es, Besonderheiten des hiesigen Rechts zu verstehen, das Verständnis von Recht als transnationales Phänomen zu fördern und sich der Bedeutung von dessen kultureller Dimension zu vergewissern. Die Veranstaltung wendet sich an Rechtsstudierende aus dem Ausland, die im Rahmen des Erasmus-Programms an der Universität Göttingen Rechtswissenschaft studieren.

  • Kolloquium: Europa und das englische Recht, Dr. Kent Lerch (2 SWS)
    Der Blick der kontinentalen Juristen auf das Common Law hat sich in den letzten Jahrzehnten mehrfach gewandelt. Nachdem man traditionell die grundlegenden Gegensätze betont und in der "gänzlichen Andersartigkeit des englischen Rechts" ein unüberwindliches Hindernis für eine Annäherung gesehen hatte, schienen europäische Integration und zunehmende europäische Rechtsvereinheitlichung zwischenzeitlich zu einer Konvergenz der Rechtssysteme zu führen. Mit dem Brexit ist nun alles wieder offen. Dies erlaubt es uns, die Gemeinsamkeiten und Gegensätze zwischen dem Common Law und dem kontinentalen Recht einer kritischen Prüfung zu unterziehen und die historischen Grundlagen der Institutionen, des Verfahrens und des Rechtsdenkens der beiden Rechtsordnungen zu analysieren.

  • Rechtshistorische Themenveranstaltung: The Game of Thrones. Recht, Macht und Gewalt im Mittelalter, Dr. Kent Lerch (2 SWS)
    Das Bild vom Mittelalter wechselt zwischen Verklärung und Verdammung: zwischen der Welt der Ritter, Minnesänger und Turniere einerseits und der Zeit des Aberglaubens, der Hungersnöte und Scheiterhaufen andererseits. Game of Thrones gibt vor, uns die Realität des Mittelalters zu zeigen - in Ultra HD. Königsmorde, Intrigen und Fehden gab es im Mittelalter in der Tat mehr als genug; im Kolloquium wollen wir aufzeigen, "wie es eigentlich gewesen" ist.