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Bewertung von Forschungsleistungen

"Für die Bewertung der Leistung von Wissenschaftlerinnen und Wissen­schaftlern ist ein mehrdimensionaler Ansatz erforderlich: Neben der wissenschaftlichen Leistung können weitere Aspekte Berücksichtigung finden. Die Bewertung der Leistung folgt in erster Linie qualitativen Maßstäben, wobei quantitative Indikatoren nur differenziert und reflektiert in die Gesamtbewertung einfließen können. Soweit freiwillig angegeben, werden – neben den Kate­gorien des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes – auch individuelle Besonderheiten in Lebensläufen in die Urteilsbildung einbezogen" (DFG-Kodex, Leitlinie 5).

Aktuell gibt es verschiedene internationale Initiativen, die daran arbeiten das System der Forschungsbewertung zu reformieren.

  • Die Declaration on Research Assessment (DORA), entwickelt 2012 auf der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Zellbiologie in San Francisco, zielt darauf ab, die Bewertung wissenschaftlicher Forschung zu verbessern. Als weltweite Initiative umfasst sie alle wissenschaftlichen Disziplinen sowie wichtige Akteure wie Geldgeber, Verlage, Fachgesellschaften, Institutionen und Forscher.
  • Die Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA), ein internationaler Verbund von 621 Mitgliedseinrichtungen in 51 Ländern, verfolgt zehn Ziele zur Verbesserung der Bewertung wissenschaftlicher Forschung. Dabei soll der Fokus stärker auf Ideen und Inhalte gelegt werden, anstatt auf quantitative Messgrößen wie Publikationsanzahlen oder Zitationsraten. Zudem strebt die CoARA an, die Vielfalt wissenschaftlicher Beiträge und Aktivitäten bei der Bewertung von Forschenden und ihren Institutionen zu berücksichtigen. Arbeitsgruppen innerhalb der CoARA arbeiten gemeinsam daran, diese Ziele umzusetzen und weltweit Vertrauen in eine faire und sachgemäße Bewertung wissenschaftlicher Arbeit zu stärken.