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300 Jahre Albrecht von Haller – Genialität, Internationalität, Exzellenz

Der Schweizer Albrecht von Haller (1708-1777) war einer der hervorragendsten Gelehrten des 18. Jahrhunderts. Seine Beiträge zu den Lebenswissenschaften, insbesondere zur Botanik, Anatomie und Physiologie, sowie seine Leistungen als Dichter, Bibliograph, Staatstheoretiker und Wissenschaftsorganisator wurden in ganz Europa beachtet. Ihn als Universalgelehrten, ja Universalgenie mit internationaler Ausstrahlung zu bezeichnen, greift nicht zu weit. Mit 28 Jahren wurde Haller 1736 nach Göttingen an die neu gegründete Georgia Augusta berufen, wo er bis 1753 wirkte.

Der jungen Universität verhalf Haller rasch zu internationalem Ansehen, und er schuf zudem mit der von ihm 1751 gegründeten Akademie der wissenschaften zu Göttingen eine Einrichtung, die bis zum heutigen Tage bedeutende Forschungsleistungen erbringt – nicht zuletzt durch das Zusammenführen von Geistes- und Naturwissenschaften, die in Hallers Person vereint waren. Hallers universale Arbeiten machen die europäischen Dimensionen der Göttinger Universitätsund Akademiegründung offenkundig. Sichtbare Zeugnisse seines Wirkens in Göttingen sind der von ihm angelegte Alte Botanische Garten, die auf seine Initiative hin entstandene Reformierte Kirche und die von ihm seit 1747 herausgegebenen Göttingischen Gelehrten Anzeigen, eine bis heute fortgeführte bedeutende Literatur- und Rezensionszeitschrift.

300 Jahre nach Albrecht von Hallers Geburt am 16. Oktober 1708 ist unter der Schirmherrschaft der Akademie der Wissenschaften und der Universität die zentrale Ringvorlesung des Wintersemesters 2008/2009 seinem vielfältigen Wirken gewidmet. Zusätzlich dokumentiert eine Ausstellung in der Paulinerkirche seine wissenschaftlichen Leistungen insbesondere aus der Göttinger Zeit. Hallers großer Persönlichkeit würde jedoch eine allein auf ihn und sein unmittelbares Werk ausgerichtete Vortragsreihe nicht gerecht. Daher wird in der zweiten Hälfte des Semesters der Blick auf die Gegenwart gelenkt: Welche Rahmenbedingungen sind heute zu schaffen, um Genialität, Internationalität und Exzellenz, wie sie die Göttinger Universität und die mit ihr verbundene Akademie im 18. Jahrhundert auszeichneten, im 21. Jahrhundert zu ermöglichen?

Ort der Veranstaltungen ist die Aula am Wilhelmsplatz 1. Sie beginnen jeweils am Dienstag um 18 Uhr c.t..