2013-03-13
Dr. Nathaniel Roberts vom CeMIS erhält den Bernard Cohn Preis der Association for Asian Studies

Dr. Nathaniel Roberts vom CeMIS erhält den Bernard Cohn Preis der Association for Asian Studies

Der Religionsethnologe Dr. Nathaniel Roberts vom CeMIS hat für sein Buch "To Be Cared For: The Power of Conversion and the Foreignness of Belonging in an Indian Slum" (University of California Press, 2016) von der Association for Asian Studies den Bernard Cohn Preis 2018 erhalten. Das Buch beruht auf langjährigen Feldforschungen in den Slums von Chennai in Tamil Nadu (Südindien), in denen sich viele Dalit-Frauen (früher „Unberührbare“) lokalen Pfingstkirchen anschließen. Bei seiner Analyse der gesellschaftlichen Kontexte und Bedeutungen dieses Phänomens stellt Roberts sowohl gängige ethnologische Vorstellungen von Religion als „Kultur“ oder „Identität“ als auch das nationalistische indische Narrativ vom Christentum als „fremder“ Religion, die angeblich lokale Communities spalte, infrage. Er zeigt vielmehr, dass die Konversionen zum Christentum dazu beitragen, die lokale Slum-Community, die aus Christen und Hindus besteht, zusammenzuführen. Konversionen, so die Analyse von Roberts, eröffnen in einem nationalen Kontext, in dem Dalit zu Außenseiter im eigenen Land gemacht werden, die Möglichkeit, genau jene moralischen Bruchlinien zu thematisieren, durch die die Slumbewohner gespalten werden.