FoLL-Fazit


Von Meret Marlow

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die neuen FoLL-Projekte im WS 2018/19 haben bereits mit ihrer Arbeit begonnen. Wir, das Team Feinstaub, gehen nun wieder anderen Dingen nach. Aus diesem Grund bietet es sich nun an, eine Zusammenfassung unserer Ergebnisse zu erstellen.

Im Zuge unseres Projekts wurden mithilfe von 75 Feinstaubsensoren die räumliche Verbreitung der Feinstaubbelastung in einem ausgewählten Bereich der Göttinger Südstadt untersucht. Die Daten haben wir drei Fragestellungen entsprechend ausgewertet. Dabei sind wir auf interessante Ergebnisse gestoßen. Diese wurden im Rahmen einer öffentlichen Poster-Präsentation in der alten Mensa präsentiert. Unser Forschungsprojekt im Rahmen von FoLL ist damit abgeschlossen. Teile der Daten wurden außerdem in den beiden Bachelorarbeiten von Karoline Heuer und Jannes Többen ausgewertet.

Karoline befasste sich in ihrer Arbeit mit der Untersuchung des Feinstaubs auf den Blättern von Bäumen, die auf dem Wall wuchsen. Dabei kam heraus, dass an Blättern von Bäumen, die der Bürgerstraße zugewandt waren, mehr Feinstaubpartikel auf den Blättern fixiert wurden, als an Blättern zur abgewandten Seite. Zudem wurde die Vorderseite der Bäume stärker belastet, als die jeweilige Hinterseite. Dies kann möglicherweise damit erklärt werden, dass die Ablagerung der Feinstaubpartikel von deren Konzentration in der Luft und dem Wind abhängig ist, da die Sensordaten auf der Bürgerstraße und Stadtseite die gleichen Werte gezeigt haben. Bei der genaueren Betrachtung der Blätter wurde außerdem festgestellt, dass die Feinstaubpartikel auf der Oberseite stärker fixiert wurden, als auf der Unterseite.

Jannes hat sich in seiner Bachelorarbeit mit den Unterschieden zwischen den stark befahrenen Straßen und den weniger stark befahrenen Nebenstraßen beschäftigt. Diese wurden dabei zusätzlich nach ihrer Ausrichtung (Nord-Süd und West-Ost) unterteilt. Bei dem Vergleich dieser Gruppen zeigten unsere Sensoren, dass die stark befahrenen Straßen eine höhere Feinstaubbelastung aufweisen, wenn diese in Nord-Süd-Richtung verlaufen. Bei den weniger stark befahrenen Straßen war das Gegenteil der Fall. Es liegt nahe, dass die erhöhte Belastung durch die nach Göttingen pendelnden Autos zu erklären sind. Ein möglicher weiterer Faktor kann auch der durch die Landwirtschaft erzeugter Staub sein, der mit dem Flurwind vom südlichen Umland in Richtung Stadtmitte transportiert wurde.

Die dritte Frage, die mithilfe der Sensoren-Daten untersucht wurde, befasste sich mit dem Gradienten der Feinstaubverteilung vom Umland in Richtung Innenstadt. Dabei wurde die Reinhäuser Landstraße ausgewählt. Es ließ sich eine Zunahme der Feinstaubbelastung in Richtung Innenstadt erkennen. Auch hier wurde als Erklärung die Hauptwindrichtung herangezogen, welche aus dem Süden Richtung Innenstadt geht und dabei die Feinstaubpartikel transportiert, die sich dann in der Innenstadt sammeln.

Schlussendlich lässt sich konstatieren, dass die Arbeit mit den Daten zwar einerseits zeitaufwändig, auf der anderen Seite jedoch auch sehr ergiebig und interessant war. Auch die Erstellung des Posters und die Präsentation vor großem Publikum stellte uns vor neue Herausforderungen, die wir jedoch gemeinsam meistern konnten. Ein solches Forschungsprojekt, begonnen bei der Planung, über den Zusammenbau der Sensoren, die Durchführung der Messungen, bis hin zur Auswertung der Daten, ist eine Möglichkeit die Arbeitsweisen in einem Forschungsteam kennenzulernen, denn eigentlich sieht der Studienverlaufsplan im Bachelorstudium so etwas nicht vor. Auch die Erfahrungen, die wir im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gesammelt haben, waren interessant. Im Zuge dessen erscheint demnächst auch ein kleiner Artikel in dem Campus Q-Plus Magazin über uns. Auch die Erstellung der Homepage, des QR-Codes und der Flyer waren Teil unserer Arbeit. Es war spannend, die Arbeitsweisen kennenzulernen und Teil eines Teams zu sein. Als nächstes sollen die Daten im Rahmen einer Masterarbeit kalibriert und nochmals räumlich ausgewertet werden.