Maren Elisabeth Schwab, Ex.

Vita


M. Elisabeth Schwab war vom April 2015 bis März 2018 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Graduiertenkolleg 'Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts' an der Georg-August-Universität Göttingen. Nach ihrem Abitur in Kiel studierte sie von 2007 bis 2014 in Trier und Heidelberg Klassische Philologie, Italianistik und Kunstgeschichte. Sie erhielt ihr Staatsexamen in Latein, Italienisch und Griechisch an der Universität Trier (2014/15) sowie in Kunstgeschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (2016). Studienbegleitend absolvierte sie Praktika an der Bibliothèque Nationale de Luxembourg (2009) sowie an der Bibliotheca Hertziana in Rom (2010) und nahm einen Forschungsaufenthalt am Warburg Institut in London wahr (Mai 2014). Im Sommer 2015 nahm sie an der Sommerschule "Globalized Classics" an der Humboldt Universität zu Berlin teil. Von Dezember 2015 bis Januar 2016 war sie Gast am Institute for Research in the Humanities (IRH) in Wisconsin-Madison und daran anschließend bis Juni 2016 visiting student am History Department in Princeton (NJ). Den Sommer 2016 verbrachte sie als Arthur and Janet Holzheimer Fellow für Kartographiegeschichte an der Newberry Library in Chicago (IL).

Ihr wissenschaftliches Hauptinteresse liegt in der Italienischen Renaissance mit besonderem Fokus auf der Vielfältigkeit von Rezeptionsphänomenen sowie dem Problem der Bild-Darstellung in der Dichtung. Bisher hat sie sich vor allem mit Autoren des 15. Jahrhunderts (Amerigo Vespucci, Angelo Poliziano und Poggio Bracciolini) beschäftigt.

Dissertationsprojekt


Experto crede! Rom in Beschreibungen des 14. bis 16. Jahrhunderts

In ihrem neulateinischen Dissertationsprojekt widmet sich M. Elisabeth Schwab den Beschreibungen der Stadt Rom im 14. bis 16. Jahrhundert.
Das neu entdeckte Wissen über die Antike und die Stadt Rom wird darin auf wissenschaftlich anmutende Weise vermittelt, weshalb ihre Autoren oft als 'Antiquare' oder 'Proto-Archäologen' bezeichnet werden. Schwab untersucht die Texte dieser kreativen Schriftsteller, indem sie als Literaturwissenschaftlerin nach den Darstellungsmitteln fragt, mit denen sie sich durch ihre Texte als Experten für Rom inszenieren.
Die Untersuchung der Stadt Rom im Spiegel der Texte im 14. bis 16. Jahrhundert ist von besonderem Interesse, da die Stadt sich rund um das Konstanzer Konzil in einer Umbruchszeit befindet, in der sie sich weltanschaulich-politisch positionieren und kulturell neu definieren muss.
Das zugrunde gelegte Corpus besteht aus einer heterogenen Gruppe von Texten in Prosa und Poesie von berühmten Autoren wie Petrarca und Flavio Biondo sowie auch von anonymen Verfassern. Wie zeichnen sie ihr Bild von Rom? Welche Rolle spielen mittelalterliche Pilgerführer und Städtelobe? Auf welche Weise wird das antike Material an Inschriften und Texten (Vergil, Livius) berücksichtigt?

Publikationen


  • The Rebirth of Venus. The Homeric Hymns to Aphrodite in Poliziano's Stanze, in: A. Faulkner, A. Schwab, A. Vergados [Edd.]: The reception of the Homeric Hymns in classical and later times. Oxford University Press 2016, 302-323.
  • Julius Caesar entdeckt Amerika, in: Antike und Abendland. Vol 61 (2015), 100-118.
  • Bildbetrachtungen mit Angelo Poliziano, in: Baier, Thomas / Dänzer, Tobias / Stürner, Ferdinand [Hgg.]: Angelo Poliziano. Dichter und Gelehrter. NeoLatina-Reihe Tübingen 2015, 99-118.
  • Rezension zu Sannicandro, Lisa: I personaggi femminili del Bellum Civile di Lucano. Die weiblichen Charaktere in Lucans "Bellum Civile". Rahden 2010, in: Les Etudes Classiques, Vol 81, No 3-4 (2013).


In Kürze erscheinend


  • Renaissance Rebuildings of Virgil's Rome, in: Peter Mack, John North [Edd.]: The Afterlife of Virgil. Bulletin of the Institute of Classical Studies, 2016 (9500 words).
  • Kolosserbrief, Übersetzung ins Deutsche aus der Vulgata, zusammen mit Andreas Schwab, in: Andreas Beriger, Widu-Wolfgang Ehlers, Michael Fieger (Edd.): Vulgata deutsch, Berlin: De Gruyter 2018.