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"Ich treffe hier Leute aus aller Welt“

Natalia Manrique Hoyos aus Kolumbien wagte Sprung in ein fremdes Land und in die Neurowissenschaften

Mit einem Bachelorabschluss in Biologie im Gepäck kam Natalia Manrique Hoyos 2007 aus Kolumbien an die Universität Göttingen
wo sie sich erfolgreich um einen Studienplatz im Internationalen Masterprogramm „Neuroscience“ beworben hatte. Die internationale Ausrichtung, ein unbürokratisches Bewerbungsverfahren und die Unterstützung insbesondere im ersten Jahr bewog sie damals, den Sprung in ein fremdes Land und in die Neurowissenschaften zu wagen. Inzwischen ist sie als Doktorandin Mitglied der Göttinger Graduiertenschule für Neurowissenschaften und Molekulare Biowissenschaften (GGNB). „So bin ich in die Forschergemeinschaft
in Göttingen integriert“, freut sich die 26-Jährige.

Im Rahmen des Internationalen Promotionsprogramms „Neuroscience“ forscht sie am Max-Planck Institut für Experimentelle Medizin
in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Mikael Simons über die Strukturbildung von Zellen im Zentralen Nervensystem. Hier schützen und nähren sogenannte Myelin-Hüllen den Teil der Nervenzellen, der für die schnelle Reizübertragung ins gesamte Nervensystem verantwortlich ist. Ist diese Schutzhülle verletzt, wie zum Beispiel bei Multipler Sklerose, kann dies unter anderem Bewegungs- und mentale Störungen hervorrufen. Manrique Hoyos untersucht mit verschiedenen Methoden im Detail, welche Auswirkungen die Zerstörung des Myelins hat.

Dabei arbeitet sie mit anderen Abteilungen im Institut, mit der Abteilung Neuropathologie der Universitätsmedizin Göttingen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie zusammen. Als Mitglied der Graduiertenschule GGNB konnte sie dafür wichtige persönliche Kontakte aufbauen. „Wir werden dazu angehalten, uns regelmäßig zu treffen und uns zu vernetzen. Bei den wissenschaftlichen Vorträgen und Methodenkursen, beim Sprachkurs und gemeinsamen Unternehmungen lerne ich Leute aus aller Welt kennen“, erzählt die Kolumbianerin. Gemeinsam mit weiteren Doktoranden organisiert sie nun die internationale Konferenz „Neurizons“, die in diesem Frühjahr in Göttingen stattfindet.

In der GGNB sind zehn Promotionsprogramme mit derzeit 350 Promovierenden zusammengefasst. Das interdisziplinäre Ausbildungsangebot für qualifizierte Doktoranden bietet die Universität gemeinsam mit drei Max-Planck-Instituten und dem Deutschen Primatenzentrum an. Das Konzept der mit Mitteln der Exzellenzinitiative geförderten Graduiertenschule basiert auf internationalen Master- und Promotionsprogrammen, die seit zehn Jahrenbestehen und mehrfach ausgezeichnet wurden. Der Fortsetzungsantrag in der Förderlinie 1 wird derzeit vorbereitet.