In publica commoda

Kosmologie – Kosmogonie – Schöpfung

Die Herkunft und Entstehung der Welt, ihre Beschaffenheit und Struktur, ihr Sinn und Zweck sowie ihr Verhältnis zum Göttlichen gehören zu den Kernfragen religiöser Selbst vergewisserung oder menschlichen Denkens überhaupt. Wo Philosophie und Wissenschaft sich mit diesen Fragen auseinandersetzen, geraten sie vielfach in den Bereich des Religiösen. Die Antworten gestalten sich je nach religiöser, weltanschaulicher oder philosophischer Tradition ausgesprochen vielfältig.

Der Schwerpunkt der Vorlesungsreihe liegt – gemäß der Thematik von Ratio Religionis – in der frühen römischen Kaiserzeit. Im 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr. verschmelzen religiöse und philosophische Diskurse in besonderer Weise. Einige Konzepte der Welterklärung aus Religion und Philosophie, die hier einfließen, will die Vorlesungsreihe zunächst vorstellen und sodann nachzeichnen, wie sie in der religiösen Philosophie und philosophischen Religion der frühen Kaiserzeit umgesetzt werden. Darüber hinaus werden einige Rezeptionslinien bis in die Religiosität der Gegenwart aufgegriffen. Eine zusätzliche komparatistische Perspektive bieten Ausblicke in kulturell-religiöse Traditionskomplexe, die von abendländischer Religion und Philosophie unbeeinflusst sind (Indien, Mesoamerika ...).

An den öffentlichen Vortrag mit Diskussion schließt sich jeweils ein Seminar als Teil einer durchlaufenden Seminarveranstaltung an, das insbesondere der Diskussion von exemplarischen Textbeispielen oder anderen materialen Zeugnissen gewidmet sein soll und dadurch ein intensiveres Gespräch zwischen Referent(inn)en und Teilnehmern erlaubt. Bei Interesse zur Teilnahme am Seminarteil wird um gesonderte Anmeldung gebeten.

Die Veranstaltung findet jeweils am Montag um 18 Uhr c.t. im Theologicum, Raum T.02, statt.