Lehrveranstaltungen Sommersemester 2023



  • Seminar: Juristendichter: Grenzgänger/-innen zwischen Recht und Literatur, Prof. Dr. Inge Hanewinkel (3 SWS)
    Vergleichende Gegenüberstellungen von Recht und Literatur haben in Deutschland eine lange Tradition. Interessiert haben sich dafür vor allem Vertreter der juristischen Germanistik, unter ihnen Eugen Wohlhaupter, von dem der Ausdruck Dichterjurist stammt. Im weiteren Sinne waren damit studierte Juristen gemeint, die als Epiker, Lyriker oder Dramatiker in Erscheinung traten. Im engeren Sinn bezeichnete der Ausdruck Personen, die neben ihrem dichterischen Schaffen zugleich in Rechtsberufen tätig waren und sind. Mit ihnen beschäftigt sich das geplante Seminar. Hier sollen Werke ausgewählter Juristendichter und –dichterinnen einerseits auf ihren rechtlichen Gehalt hin untersucht und kritisiert werden (law in literature). Anderseits geht es darum, Muster und Strukturen des Juridischen in literarischen Texten aufzusuchen, zu beschreiben und zu kritisieren (law as literature).

  • Kurs: Examenskurs im Zivilrecht (Sachenrecht und Sicherungsgeschäfte), Prof. Dr. Inge Hanewinkel (2 SWS)
    Die Veranstaltung ist Teil des Göttinger Examenskurses. Anhand von repräsentativen Falldiskussionen werden die zentralen Institute des Mobiliar- und Immobiliarsachenrechts repetiert und in ihren Verbindungen zu anderen Rechtsgebieten betrachtet. Zu jedem Fall erhalten die Teilnehmenden eine ausformulierte schriftliche Musterlösung mit Vertiefungshinweisen zum Selbststudium. Besonderer Wert wird während der gesamten Veranstaltung auf die Einübung der juristischen Falllösungsmethode, die Qualität der rechtlichen Argumentation sowie die sachgerechte Bearbeitung eines Gutachtens gelegt.

  • Vorlesung: Römische Rechtsgeschichte II (Rezeptionsgeschichte), Prof. Dr. Inge Hanewinkel (2 SWS)
    Die Vorlesung befasst sich mit dem römischen Recht in Mittelalter und Neuzeit, von Bologna bis zum BGB. Ziel ist es einerseits zu verstehen, wie sehr das römische Recht das gegenwärtige deutsche Recht beeinflusst hat, andererseits zu erfahren, welche Faktoren Recht umformen oder stabilisieren können. Dabei lernen die Studierenden wichtige Epochen der Rechtsgeschichte aus der Perspektive des römischen Rechts kennen, das über die Jahrhunderte der zentrale Gegenstand des juristischen Studiums in Europa war.

  • Rechtshistorische Themenveranstaltung: Fälle aus der Geschichte des Eherechts, Prof. Dr. Inge Hanewinkel (2 SWS)
    Die Veranstaltung bietet den Studierenden einen vertieften Einblick in die historische Dimension des Privatrechts anhand der privatrechtlichen Institution der Ehe in Europa von der Antike bis zur Gegenwart. Neben ideen- und philosophiegeschichtlichen Einführungen in verschiedene Lehren vom Ehezweck werden die Institute der Eheschliessung und Ehescheidung sowie Ehehindernisse, und Eheverbote exemplarisch vorgestellt. Dies geschieht anhand von berühmten und weniger berühmten (Gerichts-) Fällen, die in Quellen- und Hintergrundtexten behandelt und besprochen werden.

  • Kurs: Rechtseinführung für Erasmus-Studierende, Dr. Nikolaus Linder (2 SWS)
    Thema der Lehrveranstaltung sind Besonderheiten von Recht und Rechtsstudium in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern: Traditionen, Konzepte, Begrifflichkeiten und Institutionen des deutschen Rechts in transnationaler Perspektive. Ziel ist es, Besonderheiten des hiesigen Rechts zu verstehen, das Verständnis von Recht als transnationales Phänomen zu fördern und sich der Bedeutung von dessen kultureller Dimension zu vergewissern. Die Veranstaltung wendet sich an Rechtsstudierende aus dem Ausland, die im Rahmen des Erasmus-Programms an der Universität Göttingen Rechtswissenschaft studieren.