Prof. Dr. Henrike Manuwald
Professorin für germanistische Mediävistik / Ältere deutsche Literatur und Sprache
Aktuelles
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Im Wintersemester 2020/21 habe ich ein Forschungsfreisemester und biete deshalb keine Lehrveranstaltungen an. Zur Betreuung von Abschlussarbeiten stehe ich auch in diesem Semester zur Verfügung.
Curriculum Vitae
Seit 2016 Professorin für Germanistische Mediävistik an der Georg-August-Universität Göttingen; 2008-2016 Juniorprofessorin für Ältere deutsche Literatur und Sprache an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, während dieser Zeit Forschungsaufenthalte in Cambridge (Visting Fellow Commoner am Trinity College) und Oxford (Feodor-Lynen-Stipendium), außerdem Graduate Internship am Getty Museum in Los Angeles; 2014 Habilitation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; 2007-2008 wiss. Mitarbeiterin im Kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg "Medien und kulturelle Kommunikation" an der Universität zu Köln; 2006 Promotion an der Universität zu Köln
Arbeitsschwerpunkte
Historische Forschungsschwerpunkte:
Theoretische und methodische Schwerpunkte:
Lehre
Betreuung von Abschlussarbeiten (B.A., M.A., M.Ed)
Die Mediävistik bietet aufgrund der weiten zeitlichen Erstreckung ihres Gegenstands (8.–16. Jh.), des breiten Spektrums an unterschiedlichen Textsorten (vom Artusroman über Minnelied und Totentanz bis hin zum Zauberspruch) und der Entwicklung neuer literaturwissenschaftlicher Ansätze eine Fülle von spannenden Forschungsthemen für Abschlussarbeiten. So kann man einen bislang unbekannten Text aus dem Mittelalter erstmals erschließen oder bekannte Texte zum Beispiel über eine strukturelle Analyse neu deuten oder kulturhistorisch verorten.
Auch lässt sich danach fragen, wie Figuren, Motive, Texte des Mittelalters in der Rezeption von der Romantik bis in die Gegenwart aufgegriffen wurden und werden oder welche Aspekte des Mittelalters in die schulische Praxis einfließen können. Einen kleinen Eindruck des Themenspektrums bietet Ihnen die folgende Titel-Auswahl von Abschlussarbeiten aus den letzten Jahren:
Bachelorarbeiten
- Lucretia, Crescentia und die Ehefrau Karls (III.) in der Kaiserchronik. Zur Darstellung der tugendhaften Ehefrau zwischen Duldsamkeit und Handlungsmacht
- Darstellung des Anderen. Zur Verschränkung von Alteritätsmustern im Willehalm Wolframs von Eschenbach
- Cod. Ms. Jurid. 391: Edition und Kontextualisierung von Monatsregeln einer Göttinger Handschrift des 15. Jahrhunderts
- Die Metamorphose der Metamorphosen. Götterbilder in der ,Weltentstehung‘ in Ovids Metamorphosen und in deren Bearbeitung durch Jörg Wickram im Vergleich
Masterarbeiten
- Weltliche Heiligkeit? Marthalegenden als Teil des mittelalterlichen Lebensformdiskurses
- Johannes Hartliebs Alexander: Ein enzyklopädischer Roman?
Forschungsprojekte
Wie kann ein Ausgleich zwischen gesellschaftlichem Engagement und beschaulichem Rückzug gefunden werden? Diese bis heute umstrittene Frage wird – so die leitende Hypothese des Teilprojekts – in Zusammenhang mit Laikalisierungsprozessen im Spätmittelalter erstmals in ihrer Bedeutung für breitere Schichten erörtert. Eine Referenzgröße war dabei das klerikale Konzept der vita mixta, das im Teilprojekt als untersuchungsleitende Kategorie verwendet wird. Parallel zur spätmittelalterlichen Frömmigkeitskultur gab es im Frühhumanismus eine intensive Diskussion über das Verhältnis von vita activa und vita contemplativa. In einer vergleichenden Zusammenschau wird das Teilprojekt den vita mixta-Diskurs in dieser Übergangsphase für den deutschen Raum aufzeigen und die Semantisierung von Phasen der Aktion und Kontemplation bzw. des Studiums untersuchen, um zu prüfen, ob letztere muße-affine Züge aufweisen. (eine ausführlichere Projektbeschreibung findet sich in der Info-Broschüre zur zweiten Förderphase).
Bei dem Projekt handelt es sich um das Nachfolgeprojekt des zusammen mit Prof. Dr. Burkhard Hasebrink geleiteten Teilprojekts C1 "Paradoxien der Muße im Mittelalter. Paradigmen tätiger Untätigkeit in höfischer und mystischer Literatur", s. dazu auch die Projekthomepage:

Vgl. dazu: Henrike Manuwald: How to read the “Andachtsbüchlein aus der Sammlung Bouhier” (Montpellier, BU Médecine, H 396)? On cultural techniques related to a 14th-century devotional manuscript“. In: Reading Books and Prints as Cultural Objects. Hrsg. von Evanghelia Stead. Basingstoke 2018, S. 57–79.
Lehrprojekt
Im Rahmen des Projekts sollen interaktive Video-Tutorials, teils mit Göttingen Bezug, erstellt werden, die den Studierenden am Anfang des Studiums den Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten erleichtern. Das Projekt wird im Programm „Innovative Lehr- und Lernkonzepte: Innovation plus“ vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.
Publikationen in Auswahl
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter