Erträge von Mais und Weizen in Europa stärker von Trockenheit als von Hitze betroffen
12. Oktober 2018: In einem heute in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlichten Beitrag zeigt ein internationales Forscherteam unter Führung von Heidi Webber (ZALF Müncheberg) unter Mitwirkung der Arbeitsgruppe Pflanzenbau, dass Trockenstress auch unter Klimawandelbedingungen europäische Mais- und Weizenerträge stärker beeinflussen wird als Hitzestress.
Durch Anwendung von 10 verschiedenen Pflanzenwachstumsmodellen wurden erstmals drei Wirkungsmechanismen erhöhter Temperaturen auf die Erträge unterschieden: (i) geringere Strahlungsaufnahme durch schnellere Pflanzenentwicklung, (ii) direkte Schäden durch extreme Hitze, (iii) erhöhter Wasserbedarf und Trockenstress unter hohen Temperaturen. Es zeigte sich dass die hohe Verdunstungsrate an heißen Tagen der Faktor ist, der am meisten zu Ertragsverlusten beiträgt. Weiter wurde gezeigt dass bei gleichbleibenden Pflanzensorten und Aussaatterminen bis zum Jahr 2055 die mittleren Erträge von Körnermais zurückgehen, während die von Winterweizen steigen. Die Studie deutet auch darauf hin, dass in extrem trockenen Jahren die erhöhte Kohlendioxidkonzentration der Atmosphäre wenig zur Verringerung von Dürreschäden beitragen wird.
Link zum Artikel in Nature Communications
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Anprechpartner in der Abteilung Pflanzenbau:
- Prof. Dr. Stefan Siebert, Tel. 0551-39-24359, stefan.siebert@uni-goettingen.de