Abteilung Pflanzenbau
Paulina Englert gewinnt Posterpreis auf der Tagung der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften
06.10.2023: Unsere Mitarbeiterin Paulina Englert gewinnt auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften den Preis für das beste Poster.
Ihr Poster mit dem Titel „Spatial and Temporal Variability of Nitrous Oxide Fluxes in a German Crop Rotation” zeigt erste Ergebnisse aus dem Projekt
Anprechpartnerin in der Abteilung Pflanzenbau:
- Paulina Englert, Tel. 0551-39-25789, paulina.englert@uni-goettingen.de
Paulina Englert mit der Urkunde für den Posterpreis vor ihrem Posterbeitrag.
64. Tagung der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften in Göttingen
06.10.2023: In der ersten Oktoberwoche 2024 fand die 64. Tagung der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften an der Universität Göttingen statt. Für die 240 Teilnehmer*innen gab es während dieser intensiven drei Tage viele Gelegenheiten für wissenschaftlichen Austausch und Vernetzung. Das Generalthema der diesjährigen Tagung lautete “DIGITAL TOOLS, BIG DATA, MODELING AND SENSING METHODS FOR SUSTAINABLE AND CLIMATE SMART CROP AND GRASSLAND SYSTEMS”. Damit wurde ein Fokus auf die wichtige Rolle die Digitalisierung für die Gestaltung eines nachhaltigen Pflanzenbaus gelegt, der im Spannungsfeld zwischen Lebensmittelproduktion, Klimawandel und Naturschutz steht. In den Plenarvorträgen wurden beispielsweise das Indoor-Farming oder der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Pflanzenproduktion thematisiert.
Insgesamt 60 Vorträge wurden beigetragen, welche in 12 Parallelsitzungen zu den folgenden Themen eingegliedert waren: Grassland, Nitrogen Cycle, Nutrient Management / Carbon Cycle, Modelling, Soil management / Roots, Remote Sensing, Irrigation / Drought, Controlled and field experimentation - G×E×M, Adaption to heat and drought, Crop protection / Biotic stress, Biodiversity und Precision farming. Zusätzlich konnte sich in der Aula des ZHGs über die 132 dort aufgehängte Poster aus allen Themenbereichen ausgetauscht werden.
Eines der Highlights der Tagung stellte das Konferenzdinner dar, welches im neuen Forschungsgewächshaus der Agrarfakultät stattfand. Das Gewächshaus steht kurz vor der Fertigstellung und wird demnächst mit moderner Technik für Versuche zu Fragen rund um die Pflanzenproduktion zur Verfügung steht. Den Abschluss der Tagung bildete eine Exkursion zum Versuchsgut Reinshof der Universität Göttingen sowie zum Versuchsfeld des Instituts für Zuckerrübenforschung in Harste. Im Rahmen dieser Exkursion konnten die auf dem Reinshof laufenden Feldversuche der Abteilung Pflanzenbau TRUESOIL und INFLUX vorgestellt werden.
Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird im Rahmen jeder Pflanzenbautagung der Ernst-Klapp-Zukunftspreis für den besten Vortrag einer Nachwuchswissenschaftlerin oder eines Nachwuchswissenschaftlers vergeben. Zum diesjährigen Preisträger wurde unter den 5 Bewerber*innen Martin Mittermayer von der Technischen Universität München (Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme) mit seinem Vortrag „Sensor- und satellitengestützte Analyse der räumlichen Variabilität von Boden- und Pflanzenparametern sowie Konsequenzen für die pflanzenbauliche Nutzung“ gewählt. Außerdem wurde durch eine Jury aus der AG Young Crop Science das Beste der 132 Poster gekürt. Den Poster Award erhielt Paulina Englert (Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften, Abteilung Pflanzenbau) für ihr Poster mit dem Titel „Spatial and Temporal Variability of Nitrous Oxide Fluxes in a German Crop Rotation”.
Ein großes Dankeschön geht an das gesamte Team der Abteilung Pflanzenbau sowie an die mithelfenden Studierenden für die tolle Organisation der Tagung und den starken Einsatz während der Konferenzwoche! Die Tagung wird im zwei-jährlichen Rhythmus ausgerichtet. Austragungsort der 65. Tagung der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften im Jahr 2025 wird Halle an der Saale sein.
Weitere Informationen:
- Beiträge der Abteilung Pflanzenbau (unter Poster)
- Tagungsband
- Das mit dem Posterpreis ausgezeichnete Poster von Paulina Englert
Anprechpartner(innen) in der Abteilung Pflanzenbau:
- Prof. Dr. Stefan Siebert, Tel. 0551-39-24359, stefan.siebert@uni-goettingen.de
- Paulina Englert, Tel. 0551-39-25789, paulina.englert@uni-goettingen.de
Die Teilnehmer(innen) an der Tagung im Hörsaalgebäude am Zentralcampus.
Massiver Verlust natürlicher Feuchtgebiete in den letzten drei Jahrhunderten - Artikel in Nature
08.02.2023: In einem heute in der Zeitschrift Nature veröffentlichten Artikel wird untersucht wie sich die Ausdehnung natürlicher Feuchtgebiete in den letzten drei Jahrhunderten verändert hat und welche Ursachen diese Veränderungen hatten. Die Arbeitsgruppe Pflanzenbau war an der Studie unter anderem mit Informationen zu landwirtschaftlichen Entwässerungsvorhaben sowie zu Drainagen im Bewässerungslandbau beteiligt.
In dem untersuchten Zeitraum wurden mindestens 3,4 Millionen Quadratkilometer Feuchtgebiete meist für die Nutzung als Ackerland umgewandelt: eine Fläche, die etwa der Größe Indiens entspricht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schätzen, dass Feuchtgebietsökosysteme in den vergangenen 300 Jahre durch menschliche Eingriffe um etwa 21 bis 35 Prozent zurückgegangen sind. Das ist weit weniger als die in früheren Studien geschätzten Verluste von 50 bis 87 Prozent. Die niedrigere Schätzung ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sich die Studie nicht nur auf Stichproben aus Regionen mit historisch hohen Feuchtgebietsverlusten konzentriert. Der Verlust von Feuchtgebieten war am stärksten in der Mitte des 20. Jahrhunderts mit regionalen Schwerpunkten in Europa, den USA und China. Mehr als 80 Prozent der ehemals vorhandenen natürlichen Feuchtgebiete wurden in Irland, Ungarn, Litauen, Deutschland und Italien trockengelegt. Generell sind die ehemaligen Feuchtgebiete in den gemäßigten Breiten besonders stark betroffen, während die abgelegenen boreal-arktischen Torfgebiete vergleichsweise unversehrt geblieben sind.
Die Ergebnisse dieser ersten systematischen, datenbasierten Erfassung des Ausmaßes des Verlustes von Feuchtgebieten tragen einerseits zum besseren Verständnis der Ursachen bei. Andererseits ermöglichen es die neuen Daten in Folgestudien die Wirkung dieser Landnutzungsänderungen zum Beispiel auf den Klimawandel, den Verlust an Biodiversität aber auch auf Produktivitätssteigerungen in der Landwirtschaft besser zu quantifizieren.
Weitere Informationen:
Originalveröffentlichung in der Zeitschrift Nature
Link zum Originalartikel für Leser(innen) ohne Abo der Zeitschrift
Link zu einem Kommentar des Artikels durch Nicholas J. Murray (James Cook University, Townsville, Australien)
Presseerklärung der Universität Göttingen
Anprechpartner in der Abteilung Pflanzenbau:
- Prof. Dr. Stefan Siebert, Tel. 0551-39-24359, stefan.siebert@uni-goettingen.de
Oben: Das Pietzmoor ist das größte zusammenhängende Moor in der Lüneburger Heide im Nordosten Niedersachsens.
Mitte: Heutiger Anteil an Feuchtgebietsfläche (blauer Farbverlauf) sowie Anteil des Verlustes an Feuchtgebieten seit 1700 (rote Farben) in Prozent
Unten: Das Orshinski Mokh Feuchtgebiet im Oblast Tver (Russische Föderation). Ein Viertel der ursprünglichen Feuchtgebiietsfläche wurde zwischen 1950 und 1990 trockengelegt um Torf abzubauen, dass als Brennstoff zur Energieerzeugung genutzt wurde (Foto: Kirill Shakhmatov)