Neuerscheinungen aus der Fakultät



Schröder - Ökumenik 2023 Ist das weltweite Christentum eine Religion, die Bildung schätzt und Lehren bzw. Lernen einen prominenten Platz in ihrer Praxis einräumt? In diesem Buch wird auf den Spuren dieser Fragestellung – erstmals – eine religionspädagogische »Weltreise« durch ausgewählte Länder und Konfessionskulturen der Gegenwart unternommen. In den Blick kommt dabei eine Vielfalt der Lernkulturen unter dem Dach des weltweiten polyzentrischen Christentums.
Der Band unterstreicht die Unverzichtbarkeit des Lehrens und Lernens für die Weitergabe und Aneignung christlicher Religion - und zudem auch die Notwendigkeit, im Zeichen der Globalisierung das Christentum als weltweites, plurales Phänomen zum Thema zu machen: Ökumene ist weit mehr als die evangelsich-katholischen Beziehungen hierzulande.

Nähere Informationen sind zu finden auf der Homepage des Verlages:
https://www.mohrsiebeck.com/buch/religionspaedagogische-oekumenik-9783161622229?no_cache=1



Schröder Religionspädagogig und Judentum 2023 In diesem Band geht es um Brücken zwischen gegenwärtiger christlicher Religionspädagogik und Judentum. Thema ist nicht so sehr, wie das Judentum etwa im schulischen Religionsunterricht angemessen darzustellen ist. Das Anliegen ist vielmehr, deutlich zu machen, wie wichtig »Lehren und Lernen« in Judentum und Christentum ist und wie unterschiedlich es zum Thema wird. Auf dieser Spur werden u.a. einige moderne Vordenker jüdischer Theorie der Erziehung, Lernformen und -settings jüdischer Erziehung und Fragen jüdischer Erziehung im modernen Staat Israel erschlossen.


Nähere Informationen sind zu finden auf der Homepage des Verlages:
https://www.mohrsiebeck.com/buch/religionspaedagogik-angesichts-des-judentums-9783161620065?no_cache=1



Neuerscheinung Gemeinhardt Dörries 2023 Hermann Dörries (1895–1977) lehrte und forschte als Kirchenhistoriker in verschiedenen politischen Kontexten, vom wilhelminischen Kaiserreich über die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus bis zur Bundesrepublik Deutschland. Wie schlugen sich die politischen, gesellschaftlichen und akademischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts in seinem Werk nieder, wie kam Dörries zu seinen Themen, und wie deutete er mittels historischer Forschung das Zeitgeschehen? Der vorliegende Band nimmt Leben und Werk von Hermann Dörries in Form von biographischen und thematischen Einzelstudien in den Blick; er fragt auch nach akademischen Netzwerken über konfessionelle, nationale und politische Grenzen hinweg und dem sich im 20. Jahrhundert fundamental wandelnden Verhältnis von Kirche und Universität.

Informationen des Verlages unter https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110690095/html



Polke Streit-Kultur Die internationale Open-Access-Zeitschrift Streit-KULTUR thematisiert die Gegenwartsrelevanz des Christentums. Unterschiedliche Positionen und Perspektiven sollen in diesem Journal für Theologie miteinander ins Gespräch kommen. Das geschieht in einer Situation, die geprägt ist von Tendenzen der Abschottung und „Versäulung“ von Diskursen in „Echokammern“ und „Filterblasen“. Die Fähigkeit zum kritischen Denken ist im pluralistischen Kontext nötiger denn je. Vor allem die Systematische Theologie hat zur Aufgabe, dass die evangelische Theologie innerhalb und außerhalb der eigenen Fachgrenzen gegenwartsorientiert und geschichtsbewusst Rechenschaft über ihre Geltungsansprüche ablegt. Protestantisch profiliert und zugleich überkonfessionell ausgerichtet gilt es, zersplitterten Diskursen, in denen anderslautende Positionen zunehmend ignoriert und einseitige Sichtweisen wesentlich verstärkt werden, die Pflege einer echten Streit-Kultur entgegenzuhalten. Eine Kultur, in der die Argumente, Inhalte und Stile unterschiedlicher Auseinandersetzungen geachtet, kritisch aufgenommen und weitergeführt werden.

Weitere Informationen: Link zur neuen Open-Access-Zeitschrift



Kaufmann Saved 2023 Thomas Kaufmann, the leading European scholar of the Reformation, argues that the main motivations behind the Reformation rest in religion itself.
The Reformation began far from Europe's traditional political, economic, and cultural power centres, and yet it threw the whole continent into turmoil. There has been intense speculation over the last century focusing on the political and social causes that lay at the root of this revolution. Thomas Kaufmann, one of the world's leading experts on the Reformation, sees the most important drivers for what happened in religion itself. The reformers were principally concerned with the question of salvation. It could all have ended with the pope's condemnation of Luther and his teaching. But Luther believed the pope was condemned to eternal damnation, and this was the root cause of the great split to come. Hatred of the damned drove people to take up arms, while countless numbers left their homes far behind and carried the Reformation message to the furthest corners of the earth in the hope of salvation.
In The Saved and the Damned, Thomas Kaufmann presents a dramatic overview of how Europe was transformed by the seismic shock of the Reformation—and of how its aftershocks reverberate right down to the present day.

Informationen des Verlages unter https://global.oup.com/academic/product/the-saved-and-the-damned-9780198841043?q=9780198841043&cc=gb&lang=en#



Kaufmann Bubenheimer 2023 Thomas Kaufmann (Hrsg.), Alejandro Zorzin (Hrsg.) Ulrich Bubenheimer: Wittenberg 1517-1522. Diskussions-, Aktionsgemeinschaft und Stadtreformation, hg. von Thomas Kaufmann und Alejandro Zorzin (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 134), Tübingen 2023.

Dieser Band vereinigt wegweisende Forschungsbeiträge Ulrich Bubenheimers, in denen er ein neues Verständnis der frühreformatorischen Entwicklungen in Wittenberg erarbeitet hat. Bei seinen detektivischen Rekonstruktionen spielen neue Textfunde und paläographische Details eine Schlüsselrolle.
Ulrich Bubenheimer rekonstruiert die dramatischen Vorgänge der frühen Wittenberger Reformation auf breiter Quellenbasis und unter Nutzung z.T. bisher unbekannter Quellen. Dabei arbeitet er heraus, dass die vielfältigen Interaktionsprozesse zwischen den führenden Wittenberger Theologen, den Institutionen der Stadt, des Allerheiligenstiftes und der Universität in der Kernphase 1521/22 keineswegs chaotisch vonstattengingen, wie es eine an den Urteilen Luthers orientierte Historiographie, die von »Aufruhr«, »Unruhe« und »Chaos« sprach, voraussetzte. Bubenheimer kann plausibel machen, dass es berechtigt ist, die sogenannte »Wittenberger Bewegung« als »Wittenberger Stadtreformation« zu rekonstruieren. Dabei zeigt sich, dass die in den Personen Luthers, Karlstadts und Müntzers repräsentierten Reformationstypen – der landesherrliche, der gemeindereformatorisch-pazifistische und der kommunalistisch-militante – in nuce bereits in den Diskussionen und Aktionen der Jahre 1521/22 angelegt waren.

Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/wittenberg-1517-1522-9783161619823?no_cache=1



Wilk Korinther 2023 Im Kontext der aktuellen Debatten um ein angemessenes Verstehen des Apostels Paulus bietet Florian Wilk eine allgemeinverständliche Auslegung des ersten Korintherbriefes. Sie erhebt Thema und Aufbau, Sprachgebrauch, historische Hintergründe, intertextuelle Bezüge und theologische Pointen des Textes. Dabei erweist sich der Text als einheitliches Dokument der Unterweisung. In ihm erörtert Paulus vielfältige Probleme und Fragen, die das Dasein einer heterogenen Gemeinde von Christusgläubigen in einer multikulturell geprägten Stadt hervorruft. Antworten und Lösungsansätze entwickelt er aus einem klaren Programm: Die Adressaten sollen lernen, sich als „Versammlung Gottes“ zu verstehen und ihre Existenz, gemeindlich und je für sich, entsprechend zu gestalten. Dazu dient die Orientierung an Christus als dem Gekreuzigten und Auferweckten. Sie erfolgt anhand biblischer Maßstäbe, im ökumenischen Konsens, auf den Wegen des Apostels sowie im Ausblick auf die Heilsvollendung – und führt so zu einem Leben in Weisheit, Treue und Liebe.

Informationen des Verlages unter https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/57973/die-briefe-an-die-korinther






Reinbold Koran und Bibel 2022 Judentum, Christentum und Islam bilden eine gemeinsame Religionsfamilie und ihre Schriften – das hebräische Alte Testament, das griechische Neue Testament und der arabische Koran – haben dieselben Wurzeln. Wer die Bibel kennt und den Koran in die Hand nimmt, macht eine eigentümliche Erfahrung: Viele Passagen wirken schon beim ersten Lesen vertraut. Worin stimmen Koran und Bibel überein? Worin unterscheiden sie sich? Der interreligiös erfahrene und engagierte evangelische Theologe Wolfgang Reinbold spürt diesen Bezügen durch einen bisher einmaligen konsequenten, textbasierten Vergleich von Koran und Bibel nach. Er hat dabei all jene im Blick, die in ihrer (inter-)religiösen und pädagogischen Praxis mit diesen Schriften arbeiten.

Informationen des Verlages unter https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/gemeindepraxis/gemeindearbeit/57647/koran-und-bibel-ein-synoptisches-textbuch-fuer-die-praxis




Edwards Providence 2022 This book is the first major study of providence in the thought of John Chrysostom, a popular preacher in Syrian Antioch and later archbishop of Constantinople (ca. 350 to 407 CE). While Chrysostom is often considered a moralist and exegete, this study explores how his theology of providence profoundly affected his larger ethical and exegetical thought. Robert Edwards argues that Chrysostom considers biblical narratives as vehicles of a doctrine of providence in which God is above all loving towards humankind. Narratives of God's providence thus function as sources of consolation for Chrysostom's suffering audiences, and may even lead them now, amid suffering, to the resurrection life-the life of the angels. In the course of surveying Chrysostom's theology of providence and his use of scriptural narratives for consolation, Edwards also positions Chrysostom's theology and exegesis, which often defy categorization, within the preacher's immediate Antiochene and Nicene contexts.

Informationen des Verlages unter https://www.cambridge.org/de/academic/subjects/religion/theology/providence-and-narrative-theology-john-chrysostom?format=HB&isbn=9781009220934

Für diese Veröffentlichung wurde Robert Edwards mit dem „Manfred Lautenschlaeger Award for Theological Promise“ 2023 geehrt. Dieser Preis wird jährlich an 10 Nachwuchswissenschaftler/innen aus aller Welt für herausragende Dissertationen oder das erste post-doktorale Werk im Themenkomplex „God and Spirituality (broadly understood)“ vergeben.

Hierzu finden sich weitere Informationen unter https://fiit-heidelberg.de/lautenschlaeger-award/2023/




Wasmuth Proseminar 2022 Das Buch bietet eine grundlegende Einführung in das Studium der Kirchengeschichte. Das Hauptaugenmerk gilt dabei der Arbeit an Quellentexten. Die wichtigsten methodischen Schritte der Einordnung, Erfassung, Erschließung und Interpretation von Quellentexten werden beschrieben. An ausgewählten Beispielen aus verschiedenen Epochen wird die Anwendung vorgeführt. Angereichert ist das Buch mit vielen nützlichen Hinweisen für das Studium und einem Verzeichnis wichtiger Literatur zur Kirchengeschichte.


Informationen des Verlages unter https://www.utb.de/doi/book/10.36198/9783838559834




Kaufmann Aneignungen 2022 Thomas Kaufmann, Aneignungen Luthers und der Reformation, hg. von Martin Keßler [Christentum in der modernen Welt / Christianity in Modern World 2], Tübingen 2022.
Thomas Kaufmann stellt im vorliegenden Band prägende Konstellationen und wissenschaftliche Debatten, in denen es zur Aneignung der Reformation kam, vor und analysiert diese. Das Kaiserreich, die Weimarer Zeit, das »Dritte Reich« und die Nachkriegszeit erweisen sich als besonders produktive Phasen sehr unterschiedlicher Aneignungen Luthers und der Reformation. Die Wissenschaftsgeschichte der Reformationsdeutung stellt sich als spezifischer Indikator des theologischen Selbstverständnisses des neuzeitlichen Protestantismus dar.
Anhand wissenschaftsgeschichtlicher Schlüsselkonstellationen des 19. und 20. Jahrhunderts thematisiert Thomas Kaufmann spezifische Aneignungen Luthers und der Reformation, an denen deutlich wird, dass und inwiefern sich der Protestantismus in unterschiedlichen Phasen seiner neuzeitlichen Geschichte im Verhältnis zu den reformatorischen Entwicklungen des 16. Jahrhunderts verstanden und gedeutet hat. Das Verständnis Luthers und der Reformation erweist sich vielfach als ein wichtiger Indikator für das theologische Selbstverständnis einer bestimmten historischen Etappe. Die enge Verbindung der hier vorgestellten Aneignungen etwa auch mit politischen Entwicklungen wird im Kaiserreich, aber auch in der Weimarer Republik und der Zeit des Nationalsozialismus deutlich. Einzelne exponierte Repräsentanten der Kirchengeschichtsschreibung wie Adolf von Harnack, Reinhold oder Erich Seeberg, Heinrich Bornkamm oder Ernst Bizer werden in Einzelanalysen vorgestellt. In Bezug auf die frühe Nachkriegszeit und die Entwicklung der Reformationsgeschichtsschreibung in Westdeutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik erweist sich die Systemkonkurrenz als ein eminent stimulierender Faktor der Forschung. In der aktuellen internationalen Forschung droht der Verlust eines einheitlichen Konzepts von Reformation; dem tritt Thomas Kaufmann mit einem Gegenkonzept entgegen, dass die unabweisbare Bedeutung Luthers und der Auseinandersetzung um ihn im Kontext der europäischen Diskussionen des früheren 16. Jahrhunderts aufweist. Eine nachdrücklich zurückgewiesene Konsequenz der neueren Forschungsdiskussion besteht darin, den Epochencharakter der Reformation infrage zu stellen.

Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/aneignungen-luthers-und-der-reformation-9783161613364?no_cache=1



Kaufmann Wendebourg 2022 Der Band präsentiert eine Auswahl von neueren Aufsätzen Dorothea Wendebourgs zur Kirchengeschichte von der Reformation bis zum 20. Jahrhundert. Besonderes Interesse gilt der Bedeutung der Reformation für Kirche und Gottesdienst.

Der zweite Band mit Aufsätzen von Dorothea Wendebourg präsentiert Forschungen aus ihren Jahren an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Wegen seiner Bedeutung für die Forschungsdiskussion wurde auch ein älterer Beitrag zur Reformation aufgenommen. Kennzeichnend für die wissenschaftliche Arbeit der Verfasserin ist die Weite des zeitlichen Horizonts von der Reformation bis zur Gegenwart und die Breite der räumlichen Erstreckung von Griechenland bis England. Im Mittelpunkt steht die deutsche Kirchengeschichte, und zwar die Reformation mit ihren Folgewirkungen, insbesondere was Kirche, Gottesdienst und kirchliches Amt betrifft.

Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/gottesvolk-und-gotteswort-9783161617300?no_cache=



Kaufmann Karlstadt4 2022 Kritische Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt, hrsg. von Thomas Kaufmann (online-Edition: http://dev2.hab.de/apps/edoc/start.html?id=ed000216), Band IV: Briefe und Schriften 1521 [Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 97], Gütersloh 2022.

Band IV enthält Karlstadts Werke aus dem Jahr 1521, die ihn im Zentrum einer breiten publizistischen Strömung der frühen Reformation zeigt. Themen sind praktische Reformen von der Priesterehe bis zur Erneuerung der Messe. Zugleich offenbaren sich erste tiefergehende Risse in der Diskussionsgruppe der Wittenberger Theologen.

Informationen des Verlages unter https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Kritische-Gesamtausgabe-der-Schriften-und-Briefe-Andreas-Bodensteins-von-Karlstadt/Thomas-Kaufmann/Guetersloher-Verlagshaus/e591358.rhd



Kaufmann MLuther 2022 Im Jahr 2022 jährt sich das Erscheinen von Martin Luthers deutscher Übersetzung des Neuen Testaments zum 500. Mal. Diese in rund elf Wochen auf der Wartburg bei Eisenach, wo Luther infolge der über ihn verhängten Reichsacht ein Dreivierteljahr untertauchte, erarbeitete Übersetzung gilt als Meilenstein der reformatorischen Entwicklung. Denn sie machte die maßgebliche religiöse Ressource der Christenheit zahllosen Zeitgenossen zugänglich.

In der Regel konzentrierte sich die Wahrnehmung dieses bahnbrechenden Werkes auf die erste Ausgabe, die im September 1522 in der Wittenberger Offizin Melchior Lotters d.J. erschienen und deren Auflage von 3000 Exemplaren trotz des exorbitanten Kaufpreises in kürzester Zeit vergriffen war – das sogenannte „Septembertestament“.
Die hier in einer ersten kritischen Edition vorgelegte Ausgabe legt allerdings das wenig beachtete „Dezembertestament“, die zweite Ausgabe vom Jahresende 1522, zugrunde. Dieser Text verdient deshalb besondere Beachtung, weil er zeigt, dass der fortan für alle Bibelausgaben Luthers charakteristische Revisionsprozess bereits frühzeitig einsetzte: Luther sah den Text erneut durch, korrigierte einzelne Übersetzungsentscheidungen und bemühte sich stellenweise auch um einen leichter lesbaren Text. Da dieser Ausgabe für die weitere Rezeption des deutschen Neuen Testaments eine maßgebliche Rolle zukam, stellt die kritische Edition einen wichtigen Beitrag zur Reformationsgeschichte dar.
Die Kommentierung macht die einzelnen Übersetzungsentscheidungen des Reformators in Auseinandersetzung mit der traditionellen lateinischen Version (Vulgata), dem griechischen Text des Erasmus und dessen lateinischer Übersetzung (Ausgaben von 1516 und 1519) und im Spiegel der späteren Revisionsgeschichte transparent.

Informationen des Verlages unter https://www.suhrkamp.de/buch/martin-luther-das-neue-testament-deutsch-t-9783458700593



Hohensee Rezeption 2022 Rezeption als Modus historisch-religionspädagogischer Forschung. Das Beispiel der Rezeption des altkirchlichen Katechumenats in der neuzeitlichen Katechetik

Zusammenfassung:
Historische Forschung gewinnt für die Religionspädagogik (wieder) an Bedeutung. Dabei ist das Verhältnis zwischen einer gegenwartsorientierten und zugleich geschichtsbewussten Theoriebildung zu bestimmen. Elisabeth Hohensee zeigt am Beispiel neuzeitlich-katechetischer Lehrbücher, welchen Gestaltungslogiken historische Forschung im Rahmen religionspädagogischer Theoriebildung folgt. Mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse untersucht sie die Darstellung des altkirchlichen Katechumenats in den zwischen 1750 und 1900 veröffentlichten Lehrbüchern der Katechetik. Für ihre Analyse und den daran anschließenden Entwurf historischer Religionspädagogik macht die Autorin den Rezeptionsbegriff fruchtbar. Die wissenschaftstheoretischen Überlegungen zeigen, wie historische Forschung im Modus von Rezeption einen Beitrag auch zur Gegenwartsorientierung der Religionspädagogik leisten kann.

Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/rezeption-als-modus-historisch-religionspaedagogischer-forschung-9783161616327?no_cache=1



Schröder Religion unterrichten 2022 Dieses Buch lädt Lehramts- und Pfarramtsstudierende dazu ein, Religion in der Schule zu unterrichten. In kurzen, gut lesbaren Abschnitten wird die Situation von Religionsunterricht und Religionslehrenden an der Schule geschildert („Situation“), zudem werden neue Entwicklungen in der Religionsdidaktik vorgestellt („Update“). Worauf es ankommt im RU, fasst der Abschnitt „“Essentials“ zusammen, ehe konkrete „Anregungen für die Praxis“ folgen. Das Buch leitet Leser:innen dazu an, „reflective practitioners“ zu werden – es ist zudem eine knappe, ‚praxisorientierte Ergänzung zu meinem Lehrbuch „Religionspädagogik“ (Tübingen, 2., überarb. A. 2021).

Zum Buch im Verlagsprogramm: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/schule-und-unterricht/religion/fachdidaktische-literatur/57675/religion-unterrichten?c=1551



Schenk Bildung 2023 Zusammenfassung:

Mit den Collationes Patrum (425–429 n. Chr.) verfasste Johannes Cassian ein Werk, das monastische Bildungsprozesse explizit thematisiert sowie implizit anstößt und begleitet. Cassian agiert dabei als Mittler zwischen verschiedenen theologischen und monastischen Traditionen. Er bringt die Bildungsskepsis des östlichen Mönchtums mit der traditionellen Vorbildung südgallischer Klostergründer ins Gespräch und kann so als ein Wegbereiter des Mönchtums als Bildungsinstitution gelten.
Dorothee Schenk analysiert die vierundzwanzig Collationes, narrativ aufbereitete Gespräche mit Altvätern der ägyptischen Wüste. Dabei prüft sie, welche theologischen und anthropologischen Voraussetzungen monastischer Bildung zu berücksichtigen sind und im Rahmen welcher konkreten Methoden und Prozesse diese Bildung sich vollzieht. Schließlich werden Bilder und Konzepte untersucht, mit deren Hilfe Cassian selbst den monastischen Aufstieg bzw. Bildungsweg umschreibt.


Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/monastische-bildung-9783161614897?no_cache=1



Prof Wilk Reading 2022 Zusammenfassung:

This volume gathers the perspectives of teachers in higher education from all over the world on the topic of New Testament scholarship. The goal is to understand and describe the contexts and conditions under which New Testament research is carried out throughout the world. This endeavor should serve as a catalyst for new initiatives and the development of questions that determine the future directions of New Testament scholarship. At the same time, it is intended to raise awareness of the global dimensions of New Testament scholarship, especially in relation to its impact on socio-political debates.
The occasion for these reflections are not least the present questions that have been posed with the corona pandemic and have received a focus on the "system relevance" of churches, which is openly questioned by the media. The church and theology must face this challenge. Towards that end, it is important to gather impulses and suggestions for the discipline from a variety of contexts in which different dimensions of context-related New Testament research come to the fore.

Informationen des Verlages unter https://elibrary.narr.digital/book/10.24053/9783772057656



Hermelink Spielräume 2022 Zusammenfassung:

Das theatrale Paradigma, das in der Prakt. Theologie weit verbreitet ist („Dramaturgische Homiletik“, „Performativer Religionsunterricht“), wird in diesem Buch auf das kirchliche Leiten bezogen. Als ‚Inszenierung‘ vollzieht sich die Leitungspraxis – im Unterschied zu den ‚Aufführungen‘ in Gottesdienst, Seelsorge oder Diakonie – gleichsam auf einer Probebühne, auf der Modelle kirchlicher Praxis erkundet, entworfen, vorgestellt und immer neu besprochen werden. Diese theatrale Kybernetik wird u.a. an gemeindlicher Gebäudeplanung, an innerkirchlicher Krisenkommunikation und aktuellen Reformprozesse verdeutlicht.

Informationen des Verlages unter https://shop.kohlhammer.de/spielraume-der-kirchenleitung-40980.html#147=19



R Müller Rituale Zusammenfassung:

Rituale und magische Praktiken waren im Alten Orient zentraler Bestandteil des Alltags und durchzogen alle Lebensbereiche. Ausgebildete Spezialisten waren zuständig für unterschiedlichste Rituale im Staatskult; aber auch bei einfachen Menschen wurden Leben und Tod von magischen und rituellen Handlungen begleitet. Dass diese Phänomene in Geschichte und Kultur der bronzezeitlichen Stadt Ugarit hohe Bedeutung hatten, ist durch textliche und materielle Funde belegt. Der vorliegende Sammelband nimmt die Vielfalt dieser Phänomene in ihren sozial- und kulturgeschichtlichen Kontexten in den Blick. Dabei werden Rituale und Magie in Ugarit aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Der Schwerpunkt liegt auf den erhaltenen Beschwörungstexten und Omina. Eine weitere wichtige Quelle bilden die Erwähnungen und Anspielungen in den Mythen und Epen. Die Texte und archäologischen Fundstücke aus Ugarit werden mit entsprechenden Quellen der Nachbarkulturen in Beziehung gesetzt.

Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/rituale-und-magie-in-ugarit-9783161567247?no_cache=1



Polke Pluralismus 2022 Zusammenfassung:

Dieses Buch thematisiert Pluralität und Pluralismus in der evangelischen Friedensethik. Denn die Kirche kann nur und muss letztendlich im Rahmen des politischen und weltanschaulich-religiösen Pluralismus agieren. Ob sie dabei selbst als eine einheitliche Stimme auftreten soll, ist Gegenstand der Diskussion. ⁠Sie selbst ist schließlich intern immer schon plural verfasst, gesellschaftlich aber eben auch die Kirche. Das verschärft die Frage nach der Stimme der Kirche: Geht ihren Äußerungen ein interner Klärungsprozess voraus, der den inneren Pluralismus zu eben jener einen Stimme zusammenführt oder nimmt die Kirche in Form mehrerer einzelner Stimmen am pluralistischen Konzert teil? Diese Fragen beantwortet der Sammelband aus verschiedenen, nicht nur kirchlichen, Perspektiven.

Informationen des Verlages unter https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-35738-2



Neuerscheinung Jamnes Luther 2022



Dieser Band greift die aktuelle Debatte über das literarische Profil und den Autor des Jakobusbriefes auf. Die Aufsätze geben neue Einblicke in das literarische Konzept und das Autorenprofil des Jakobus und stellen den Brief in den Kontext einer entstehenden christlich geprägten Literaturkultur.








Florian Wilk LXX 2022Die Septuaginta, die griechische Version der dem Judentum und dem Christentum gemeinsamen biblischen Bücher, wurde in vielfacher Weise rezipiert. Die Rezeption setzt bereits im Kontext des langen Entstehungsprozesses dieser Schriftensammlung ein. Auf jüdischer Seite hat sie vor allem die Literatur des hellenistischen Judentums geprägt, im byzantinischen Judentum reicht ihre Wirkung bis weit ins Mittelalter. Andererseits dient die Septuaginta den Autoren des Neuen Testaments sowie den meisten Kirchenvätern als Bibeltext, in den Ostkirchen ist sie bis heute die wichtigste Version des Alten Testaments.

Die Beiträge des vorliegenden Bandes zeichnen nach, in welcher Weise die Septuaginta im Lauf der Geschichte verwendet wurde und neue Deutungen der biblischen Texte hervorrief.


Mit Beiträgen von Anatoly A. Alexeev, Walter Ameling, Jean-Marie Auwers, Michael Avioz, Michael Bachmann, Antonella Bellantuono, Elisabeth Bittner, Mareike Blischke, Eberhard Bons, Katharina Bracht, Ralph Brucker, Cristina Buffa, Benedikt Josef Collinet, John Granger Cook, Nicholas de Lange, Susan Docherty, Jan Dochhorn, Cécile Dogniez, Jonathan A. Draper, Christian Eberhart, Beate Ego, Rémi Gounelle, Jean-Noël Guinot, Jan Willem van Henten, Martin Karrer, Michael Konkel, Arie van der Kooij, Wolfgang Kraus, Michael Labahn, Jutta Leonhardt-Balzer, Christian Lustig, Anna Mambelli, Michaël N. van der Meer, Martin Meiser, Karin Metzler, Steve Moyise, Mogens Müller, Konstantin Nikolakopoulos, Daniel Olariu, Stefanie Peitner, Stephen O. Presley, Franz Xaver Risch, Eva Schulz-Flügel, Daniela Scialabba, Michael Segal, Matthias Skeb, Maria Victoria Spottorno, Gert J. Steyn, Frank Ueberschaer, Martin Vahrenhorst, Françoise Vinel, Marie-Theres Wacker, Florian Wilk, Markus Witte, Jason M. Zurawski.


Informationen des Verlages unter https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Die-Wirkungs-und-Rezeptionsgeschichte-der-Septuaginta/Martin-Meiser/Guetersloher-Verlagshaus/e312651.rhd



R Müller Editorial TechniquesEditorial Techniques in the Hebrew Bible: Toward a Refined Literary Criticism presents and applies a model for understanding and reconstructing the diachronic development of the Hebrew Bible through historical criticism (or the historical-critical method). Reinhard Müller and Juha Pakkala refine the methodologies of literary and redaction criticism through a systematic investigation of the evidence of additions, omissions, replacements, and transpositions that are documented by divergent ancient textual traditions. At stake is not only historical criticism but also the Hebrew Bible as a historical source, for historical criticism has been and continues to be the only method to unwind those scribal changes that left no traces in textual variants.

Informationen des Verlages unter https://cart.sbl-site.org/books/0603101P



Neuerscheinung Geschichte Christentum Dieses Lehrbuch behandelt die Geschichte des Christentums in den ersten sechs Jahrhunderten seines Bestehens, unterteilt in drei Phasen: Formierung (ca. 100–250 n. Chr.), Stabilisierung (ca. 250–450), Pluralisierung (ca. 450–700). Thematisch fragt der Autor nach dem Christentum als Religion unter anderen Religionen, nach Praktiken der Frömmigkeit, nach Theologie als Prozess der Lehrbildung und Selbstreflexion und nach Kirche als Institution und Organisation. Herausgearbeitet wird die hohe innere Pluralität des spätantiken Christentums, das seine Identität beständig aushandeln musste und dies auch erfolgreich tat. Die Spätantike erscheint dabei als Epoche, in der Christentum, Judentum und Islam als monotheistische Religionen mit traditionellen Kulten und philosophischen Schulen koexistierten und konkurrierten. Darin gewann das Christentum Kontur als denkende, handelnde und feiernde Religion.

Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/geschichte-des-christentums-in-der-spaetantike-9783161611766?no_cache=1



Neuerscheinung Kratz Qumran 2022 Die Schriftfragmente und Ruinen, die 1947–1956 am Toten Meer entdeckt wurden, geben bis heute Rätsel auf. War die Gemeinschaft, die hier lebte, eine Art Kloster, eine absonderliche Sekte oder eine Schreibwerkstatt? Kam Johannes der Täufer oder Jesus hierher? Reinhard Kratz verabschiedet in seinem bahnbrechenden Buch viele der gängigen Hypothesen und zeigt, dass wir in Qumran Zeugnisse des entstehenden „biblischen Judentums“ vor uns haben, das sich von anderen Jahwe-Verehrern abgrenzte und bis heute in Judentum und Christentum lebendig ist.

Die Fragmente von rund tausend hebräischen, aramäischen und griechischen Handschriften, die in Höhlen nahe der Siedlung Ḥirbet Qumran zutage gefördert wurden, sind eine der spektakulärsten Entdeckungen des 20. Jahrhunderts. Die Texte geben Einblick in die Lebens- und Vorstellungswelt einer bis dahin völlig unbekannten Gruppe des Judentums der hellenistisch-römischen Zeit. Reinhard Kratz erklärt die Geschichte der Funde und ihrer Erforschung, rekonstruiert die Organisation der Gemeinschaft und erläutert, wie und warum hier so viele Texte entstanden. In einem souveränen Durchgang durch die wichtigsten Schriften macht er deutlich, dass die Gemeinschaft Teil einer Bewegung war, die sich auf die biblischen Schriften, besonders Tora und Propheten, berief und vom traditionellen jüdischen Opferkult distanzierte. Klar und anschaulich entsteht so ein neues, plastisches Bild von der Vielfalt des antiken Judentums und der frommen Bewegung, aus der auch das Christentum hervorging.

Informationen des Verlages unter https://www.chbeck.de/kratz-gregor-qumran/product/33198218

Buchbesprechungen "Qumran" und "Die Propheten der Bibel" in der Süddeutschen Zeitung vom 15.3.2022 (PDF).



Druckmacher Der Buchdruck veränderte die Welt, doch es bedurfte einer zweiten Generation von «Printing Natives», die mit Ablassbriefen, Thesen, Diffamierungen und Sensationsmeldungen als Massenware einen tiefgreifenden Kulturwandel entfesselte. Der renommierte Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann zeigt in seinem anschaulichen, Augen öffnenden Buch, warum wir die «Generation Luther» besser verstehen, wenn wir die heutigen «Digital Natives» betrachten – und umgekehrt.

Die ersten Autos waren motorisierte Kutschen, der Computer diente als Schreibmaschine, und gedruckte Bücher setzten die handgeschriebenen fort: Innovationen werden zunächst in den gewohnten Bahnen genutzt, bevor eine zweite Generation die neuen Möglichkeiten ausschöpft. Thomas Kaufmann beschreibt, wie um 1500 eine junge Generation die Drucktechnik nutzte, um gegen die «Türkengefahr» zu mobilisieren, Ablassbriefe zu vertreiben und für eine «Reformation» der Kirche zu kämpfen. Drucker wie Aldus Manutius, Graphiker wie Albrecht Dürer, Humanisten wie Erasmus von Rotterdam und Johannes Reuchlin oder Theologen wie Martin Luther und Ulrich Zwingli vermarkteten sich auf Flugschriften und in Traktaten selbst und machten Druck: Gegner wurden in wachsenden Echoräumen diffamiert, Ereignisse zu Sensationen gemacht, um eine sich zerstreuende Aufmerksamkeit zu fesseln. Die Reformation war, wie Thomas Kaufmann zeigt, nur ein Teil dieses viel breiteren kulturellen Umbruchs. Schließlich veränderte die neue Technik die Art des Forschens und mit Enzyklopädien oder druckgraphischen Werken die Weise, wie Menschen die Welt wahrnehmen.

Informationen des Verlages unter https://www.chbeck.de/kaufmann-druckmacher/product/33198222



Neuerscheinung Kratz Propheten 2022 Die Entstehung der jüdischen Religion ist eng mit den Propheten verbunden. Reinhard Kratz rekonstruiert die Geschichte der biblischen Prophetie von ihren Ursprüngen in der altorientalischen Mantik über die Entstehung prophetischer und apokalyptischer Schriften bis hin zu ihrer Rezeption in Judentum, Christentum und Islam. Sein konziser Überblick auf dem neuesten Forschungsstand bietet einen einzigartigen Schlüssel zum Verständnis der abrahamitischen Religionen.

Die Geschichte der biblischen Propheten reicht zurück in den Alten Orient und das Alte Israel, in eine Zeit, als prophetische Orakel und die Kunst ihrer Deutung noch nicht in Büchern standen. Reinhard Kratz beschreibt anhand von biblischen und außerbiblischen Quellen, wie und warum gerade in Israel und Juda unter dem Eindruck von existentieller Bedrohung und Fremdherrschaft und in einem langen Prozess von immer wieder neuen Aktualisierungen und Kommentierungen prophetische Bücher entstanden, die in einprägsamen Worten und Bildern Unheil und Heil verkünden, ermahnen und trösten. Bis heute haben diese Schriften, die längst zur Weltliteratur gehören, nichts von ihrer immensen suggestiven Kraft eingebüßt und fordern Juden und Christen stets zu neuen Aktualisierungen heraus.

Informationen des Verlages unter https://www.chbeck.de/kratz-gregor-propheten-bibel/product/33201981

Buchbesprechungen "Qumran" und "Die Propheten der Bibel" in der Süddeutschen Zeitung vom 15.3.2022 (PDF).