Newsletter Nr. 12 vom 12.03.2012

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde,


in dieser Ausgabe des MCS-Newsletters informieren wir über den nächsten Study Day und geben erste Auskünfte über unseren geplanten Workshop zur Rolle von Musik in der rechtsradikalen Bewegung. Zudem bieten wir einen kurzen Bericht über unseren letzten Workshop und begrüßen ein neues Gruppenmitglied.

1. MCS Study Day, 25. April 2012
Auch beim nächsten Study Day widmen wir uns der Lektüre und Diskussion relevanter und vor allem neuer Literatur zum Thema Musik und Konflikt. Der Study Day ist öffentlich, aus organisatorischen Gründen bitten wir aber um eine vorherige Anmeldung unter mcs-info@uni-goettingen.de bis Freitag, den 20. April. Die zur Diskussion stehenden Texte werden ab Anfang April bekanntgegeben. Arbeitssprache ist englisch.

2. Workshop “Music and White Supremacy: Germany in the World”, Juni 2012
In unserem nächsten Workshop widmen wir uns der Rolle von Musik in der rechtsradikalen Szene; der Fokus auf Deutschland wird durch die Anwesenheit von internationalen Forscherinnen und Forschern im größeren Kontext betrachtet. Weitere Informationen folgen im nächsten Newsletter.

3. Bericht über den Workshop „Die musikalische Missionspraxis der Jesuiten in Spanisch- und Portugiesisch-Amerika, 1540-1773“
Zu diesem Workshop, der am 20. Januar 2012 im Musikwissenschaftlichen Seminar stattfand, waren mehrere Musik- und Missionsforscher/innen eingeladen. Prof. Dr. Franz Körndle (Universität Augsburg) referierte über die Bedeutung der Musikpraxis der Jesuiten für ihre Missionsarbeit. Prof. Dr. Jerzy Skrabania (Hochschule St. Augustin) verdeutlichte dies am Beispiel der Chiquitos-Mission im heutigen Bolivien, wo die Jesuiten einen bis heute nachwirkenden Einfluss hinterlassen haben. Dr. Jutta Toelle (Humboldt-Universität Berlin) widmete ihre Ausführungen den deutschsprachigen Missionarsberichten, in denen aus einer sendungsideologischen Perspektive über die Musik der Heiden und das Bemühen um kulturelle Erziehung der Katechumenen geschrieben wurde. Schließlich warf Prof. Dr. Marcos Holler (Universität Florianópolis) einen Blick auf die jesuitische Missionspraxis in Portugiesisch-Amerika, bei der u. a. portugiesische Waisenkinder nach Bahía verschifft wurden, um im Dschungel indigene Kinder musikalisch für das Christentum zu begeistern.
Ergebnis des Workshops war ein interdisziplinärer Austausch, der allen Beteiligten neue Erkenntnisse für die eigene Forschung geliefert hat, sei es aus musikhistorischer, missionshistorischer oder musiksoziologischer Sicht. Die lebhaft und kontrovers geführte Abschlussdiskussion hat gezeigt, dass dem Thema der Kolonial- und insbesondere der Missionsmusikgeschichte in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, um die soziokulturellen Bedingungen des ‚Kulturtransfers’, wie er im Zeitalter der europäischen Expansion zum Teil aktiv betrieben wurde, besser verstehen zu können. Ein weiteres Forum dafür bietet bereits der 15. Internationale Kongress der Gesellschaft für Musikforschung, der im September diesen Jahres in Göttingen stattfindet: Einige der Referentinnen und Referenten nehmen dort dann am Symposium “The Journeys of Music” teil, das von MCS-Gruppenmitglied Christian Storch mitorganisiert wird.

4. Neues Mitglied in der MCS-Gruppe
Im Januar dieses Jahres begrüßten wir Dr. Férdia Stone-Davis als neues Mitglied der Forschergruppe. Férdia studierte und promovierte in Cambridge und hat als Blockflötenspielerin ein MMus in Performance am Trinity College of Music absolviert. Férdia wird in Zukunft die Redaktion der MCS-Buchreihe übernehmen und erforscht zudem die Rolle von Musik in der Jacobite-Bewegung im 18. Jahrhundert, mit einem regionalen Schwerpunkt auf England.


Weitere Informationen zu der Forschergruppe finden Sie auf unserer Website:
Forschergruppe "Musik, Konflikt und der Staat"

Beste Grüsse,

Die Forschergruppe "Musik, Konflikt und der Staat"