Ontogenese der Thermoregulation bei japanischen Wachteln (Coturnix coturnix japonica)

Japanische Wachteln werden in einigen tropischen bzw. subtropischen Ländern wie z.B. Ägypten in zunehmendem Maße als Nutztiere gehalten (Fleisch- und Eiererzeugung). Aufgrund ihrer gegenüber Hühnern höheren Thermoneutralzone könnten Wachteln für die Haltung in warmen Klimaten Vorteile aufgrund einer höheren Hitzetoleranz aufweisen. In drei Experimenten sollte überprüft werden, ob durch Haltungsmaßnahmen während Brut und Aufzucht die spätere Hitzetoleranz der adulten Tiere erhöht werden kann. Hierzu wurden die Tiere während der Aufzuchtphase bis zu unterschiedlichen Altersstufen (zwischen 3 und 7 Wochen) einer Wärmebelastung von 35 °C ausgesetzt. Die Datenerhebung umfasste Leistungsmerkmale (Körpergewichtsentwicklung, Legeleistung, Befiederung, Befruchtung), Körpertemperatur sowie kontinuierliche Verhaltensaufzeichnungen. Die adulten Tiere wurden dann in Wahlversuchen auf ihre Präferenz für mittlere (25 °C) oder hohe (35 °C) Temperatur getestet. Weiterhin wurde untersucht, ob sich leichte oder schwere Linien in ihrer Hitzetoleranz unterscheiden. Die Ergebnisse deuten an, dass während der Jugendphase zu unterschiedlichem Lebensalter "Fenster" für eine spätere verbesserte Hitzeadaption bestehen. Tiere mit einer langen Hitzephase während der Aufzucht hatten eine stark verzögerte Geschlechtsreife. Hennen wiesen in der Regel eine geringere Hitzetoleranz auf als Hähne; leichte Tiere konnten sich besser an die Hitze anpassen als schwere Tiere.

Laufzeit: 04.2001-03.2004