Vorbereitungsreader zum Colloquium

Im Vorlauf auf das Colloquium wurde vom Verein zur Förderung der Sozialen Ökonomie e.V. ein Vorbereitungsreader erarbeitet. In Kooperation mit vielen Akteuren und Partnern aus dem Bereich der solidarischen Ökonomie ist eine Publikation erwachsen, in der regionale Antworten auf Ernährungssouveränität und Klimakrise beschrieben und eine große Bandbreite an sozialen solidarischen Unternehmen – gemeinnützige Vereine und Zentren, SWU und Genossenschaften – vorgestellt werden.

Pressestelle
Kooperative Akteure im Dialog: Ost-West und West-Ost zur Praxis der Europäischen Sozialen Solidarischen Ökonomie.
Herausgeber: Verein zur Förderung der Sozialen Ökonomie e.V. Kassel University Press 2021.
PDF-Download

Pressestelle
Creative Commons Lizenz

Zusammenfassung:
Was verstehen wir unter Sozialer Solidarischer Ökonomie? Soziale Solidarische Ökonomie ist eine weltweite Bewegung, die Demokratisierungsprozesse fördert und stärkt. Indem sie langfristig nachhaltigen Naturbezug anstrebt, unterstützt sie die Resilienz der Ökosysteme. Ihre historischen Wurzeln bestehen in ganz Europa, doch sie ist heute in sehr vielfältigen neuen Formen zu finden. Solidarische Wirtschaftsunternehmen besitzen jedoch grundsätzlich einige Charakteristika gemeinsam: ihr Unternehmen ist selbstverwaltet. Die Arbeiter*innen kooperieren nach innen miteinander und nach außen mit anderen Solidarischen Wirtschaftsunternehmen. Die Mitglieder sind von ökologischem Bewusstsein geprägt und haben dabei stets auch das regionale Gemeinwohl im Blick. Es sind selbstbestimmte Solidarische Wirtschaftsunternehmen. Sie bilden solidarische Netze und Wertschöpfungsketten. In einigen Regionen, in denen die Menschen abwanderten, haben Solidarische Wirtschaftsunternehmen ihre Fähigkeit der Inklusion bewiesen und in ihren Regionen erneut Jobs geschaffen, sie zu Einwanderungsregionen gemacht. Menschen sind Teil der Natur. Wenn sie dies berücksichtigen, Böden und Gewässer schützen, können sie im Einklang mit der Natur, das heißt als Teil von ihr gut leben. Doch es führt zu Krisen, wenn Menschen die Resilienz von Ökosystemen zerstören und damit Gewässer, Atmosphäre und Böden sowie Flora und Fauna gefährden. Wenn der Naturbezug zerstört wird und das Gewinnstreben menschliches Handeln einseitig bestimmt, kommt es zu einer Gesundheitskrise und werden die natürlichen Lebensbedingungen, die globalen Allmenden, gefährdet.
Die Solidarischen Wirtschaftsunternehmen in unserem Dialog haben bereits in diesem Sinne Antworten auf Ernährungssouveränität und Klimakrise gefunden, indem sie in kleinen Kreisläufen produzieren. Die selbstverwalteten Unternehmen stellen eine demokratische Kraft in ihren Regionen dar und haben über ihre Ketten und Netze Bewegungen angestoßen, die Lösungen für die existierenden Krisen bereithalten. Es wird nun um eine Stärkung der Akteure der Transformation durch eine Erweiterung der Räume der Kommunikation zwischen europäischen Regionen gehen, daher unser Dialog Ost-West.
In dieser Publikation zeigen wir die Möglichkeiten kollektiver Akteure auf, die sich grenzübergreifend für einen demokratischen Aufbruch zugunsten des Naturbezuges und sozialer Inklusion im Sinne des Gemeinwohls einsetzen wollen.

Gefördert von:

Pressestelle