Halbzeitanalyse GroKo 2013/17: Steuervereinfachung, Steuervermeidung und Steuerreform

Thema
Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD für die 18. Legislaturperiode rückt die nachhaltige und generationengerechte Solidität der Staatsfinanzen in den Mittelpunkt der Steuerpolitik. Mit diesem Vertrag hat die Große Koalition sich dem Ziel der Vereinfachung des Steuerrechts und der Optimierung des Steuervollzugs verschrieben. Daneben sollen wirksame Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung und Steuervermeidung getroffen werden. Drittens wird die Notwendigkeit gesehen, Länder und Kommunen finanziell zu entlasten - in diesem Zusammenhang wird das Erfordernis stabiler Einnahmen aus Grund-, Gewerbe- und Erbschaftsteuer adressiert.
Das Ziel der kommenden Ringveranstaltung besteht in einer "steuerlichen Halbzeitanalyse" des Koalitionsvertrags der Großen Koalition. An drei Terminen im Mai, Juni und Juli finden insgesamt zwölf Vorträge statt, die sich der Gegenüberstellung von Geplantem und bisher Erreichtem widmen. Den Auftakt bilden Referate und Diskussionen zu aktuellen steuerlichen Reformen. Infolge des Urteils des BVerfG vom 17.12.2014 zur (erneuten) Verfassungswidrigkeit der Erbschaftsteuer wird die Große Koalition entgegen ihrer im Koalitionsvertrag geäußerten Absicht nicht länger an der derzeitigen Ausgestaltung des Erbschaft- und Schenkungssteuerrechts festhalten können. Neben möglichen Reformszenarien des Erbschaftsteuerrechts, stehen weitere Entwicklungen und alternative Reformansätze der Grundsteuer auf der Veranstaltungsagenda.
Im Zusammenhang mit der Steuervereinfachung soll der Frage nachgegangen werden, ob angedachte Maßnahmen einen echten Gewinn darstellen oder bestehende Abläufe eher zu verschlimmern drohen. Thematisiert wird dabei das Spannungsverhältnis von Steuervereinfachung und Bekämpfung von Steuervermeidung, das nicht zuletzt auch in Verrechnungspreisfragen zutage tritt. Ferner wird diskutiert inwieweit Bestrebungen auf internationaler Ebene mit den Vereinfachungsabsichten des Gesetzgebers zu vereinbaren sind - eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Instrumentarium wird ebenso Bestandteil der Veranstaltung sein wie der Austausch über denkbare Maßnahmen zur Bekämpfung des Umsatzsteuerbetrugs. Die anstehenden Fragen dieser Veranstaltungsreihe werden aus Sicht der Konzerne, der Finanzverwaltung, der Politik, der Rechtsprechung, der Beratung und der Wissenschaft analysiert und mit den Teilnehmern diskutiert.

Teilnehmerkreis
Die Veranstaltung wendet sich im Rahmen der praxisorientierten akademischen Ausbildung an die Studierenden der Fachgebiete Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Finanzwissenschaft sowie der entsprechenden Module im Rahmen der Bachelor- und Masterstudiengänge. Weitere Adressaten sind Unternehmen, Rechts- und Steuerberater sowie Vertreter der Wissenschaft und Verwaltung, die sich in ihrer beruflichen Tätigkeit mit den Steuerwirkungen unternehmerischer Handlungsalternativen beschäftigen.

Referenten
Prof. Dr. Wolfram Scheffler
Universität Erlangen-Nürnberg

Prof. Dr. Georg Crezelius
Linklaters, München

Nina Storck
PwC, Hannover

Dr. Martin Lagarden
Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf

Prof. Dr. Ralf Maiterth
Humboldt-Universität Berlin

Dr. Alois Th. Nacke
Richter am BFH

Dr. Xaver Ditz
FGS, Bonn

Dr. Goetz Weitbrecht
Deutsche Bank AG, Frankfurt

Ernst Hüdepohl
Niedersächsisches Finanzministerium

Martina Ortmann-Babel
EY, Stuttgart

Berthold Welling
Abteilungsleiter Steuern und Finanzpolitik, BDI

Fritz Güntzler
MdB