Männlichkeit - Schreiben - Sorgen. Überlegungen zu Texten von Peter Handke, Karl Ove Knausgård und Arno Geiger

Inhalt:
Die wissenschaftliche Erforschung von Sorge/Care in historischer wie systematischer Perspektive nimmt seit einiger Zeit merklich zu. Dabei erweisen sich die diesbezüglichen Forschungen und Debatten innerhalb der Gender Studies als besonders produktiv und relevant. Gleichzeitig ist in der Gegenwartsliteratur ein neues, ausgeprägtes Interesse am Phänomen der Sorge und des Sorgens zu beobachten. Und dies nicht nur auf der thematischen Ebene etwa von Familiennarrationen und familialen Konfigurationen, sondern auch auf der Ebene des Schreibens und der poetologischen Reflexion. Hinzu tritt bei einigen Autoren ein ausgeprägtes Interesse an der Reflexion von Männlichkeit bzw. männlicher Identitätskonstruktion in Auseinandersetzung mit der eigenen Schreibarbeit und mit eigenen Erfahrungen als sorgender Familienmann (als Vater, Sohn, Ehemann, Partner etc.). Analysiert und reflektiert werden sollen Transformationen und Beharrungstendenzen in Bezug auf Lebens- und Arbeitsprozesse schreibender Männer am Beispiel von P. Handke, K.O. Knausgård und A. Geiger.





Information zur Referent*in:
Toni Tholen, Dr. phil., ist Professor für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik mit dem Schwerpunkt Literaturwissenschaft am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität Hildesheim. Er forscht und lehrt u.a. im Bereich der Literaturtheorie und der Geschlechter- und Männlichkeitsforschung mit Schwerpunkten in der Literatur um 1800 sowie in der Literatur, Kultur und Bildung des 20. und 21. Jahrhunderts. Er ist Sprecher des interdisziplinären Graduiertenkollegs "Gender und Bildung" (Universität Hildesheim), Ko-Koordinator des Arbeitskreises für interdisziplinäre Männer- und Geschlechterforschung. Kultur-, Geschichts- und Sozialwissenschaften (AIM Gender) sowie Mitglied des Herder-Kollegs ? Zentrum für transdisziplinäre Kulturforschung der Universität Hildesheim.
Buchpublikationen im Bereich der literatur- und kulturwissenschaftlichen Männlichkeitsforschung: Verlust der Nähe. Reflexion von Männlichkeit in der Literatur. Heidelberg: Winter 2005; Literarische Männlichkeiten und Emotionen. Heidelberg: Winter 2013 (hrsg. mit Jennifer Clare); Männlichkeiten in der Literatur. Konzepte und Praktiken zwischen Wandel und Beharrung. Bielefeld: transcript 2015.