Writing-Fellow-Programm

Was sind Writing Fellows?

Writing Fellows sind engagierte und schreibdidaktisch ausgebildete Studierende, die bereits Erfahrungen im wissenschaftlichen Schreiben gesammelt haben. Durch Schulungen wurden sie dafür qualifiziert, Schreibaufgaben zu begleiten und Textfeedback zu geben. Sie geben den Studierenden ausgewählter Seminare konstruktives Feedback auf schriftliche Aufgaben, die während des Seminars verfasst werden.

Was machen Writing Fellows?

Writing Fellows begleiten Seminare, indem sie den Studierenden ein individuelles Feedback auf schriftliche Arbeiten geben und eng mit den Dozierenden zusammenarbeiten. Die Writing Fellows lesen die Entwürfe aufmerksam und geben allen Seminarteilnehmenden ein schriftliches Textfeedback. Zusätzlich trifft sich jede*r Studierende mit dem Writing Fellow, um gemeinsam Fragen und Schwierigkeiten zu klären. Danach überarbeiten die Studierenden die Texte selbstständig und reichen den Lehrenden eine finale Version des Textes ein. Writing Fellows geben Feedback zu Struktur, Kohärenz, Adressatenorientierung und Erfüllung der Aufgabenstellung. Writing Fellows nehmen eine Vermittlerrolle zwischen den Seminarteilnehmenden und den Dozierenden ein. Sie sind dementsprechend auch Ansprechpartner für Rückfragen zu den Aufgabenstellungen.

Was sind die Ziele des Programms?

Übergreifendes Ziel ist die individuelle und nachhaltige Förderung disziplinärer Schreibkompetenz der Studierenden:

• Studierende werden ermutigt, adäquate Schreibgewohnheiten zu etablieren, wobei der Überarbeitung der eigenen Texte eine wichtige Rolle zukommt.

• Die Studierenden bekommen Feedback auf ihren Textentwurf, bevor der Text bewertet wird. Auf diese Weise soll der Überarbeitungsprozess als grundlegender Teilprozess des Schreibens vermittelt werden. Hervorzuheben ist, dass die Verantwortung für den Text stets bei den Studierenden liegen sollte.

• Die schreibintensive Lehre wird gefördert.

Was machen Writing Fellows nicht?

Writing Fellows geben den Studierenden keine Rückmeldung auf inhaltlicher Ebene und bewerten die Texte auch nicht. Sie erfüllen so eine andere Funktion als Fachtutor*innen.

Gibt es Writing Fellows an der Universität Göttingen?

Vom Sommersemester 2018 bis Wintersemester 2019-2020 gab es ein Writing-Fellow-Programm für die Philosophische Fakultät. Die Mittel hierfür wurden jedoch nicht erneut bewilligt. Wer Writing Fellows an seinem eigenen Fachbereich einsetzen möchte und einen entsprechenden Antrag plant, ist herzlich eingeladen sich an das Internationale Schreiblabor zu wenden.

Was sagen Lehrende über Writing Fellows?

"Die Writing Fellows haben mich mustergültig unterstützt. Und was mir am eindrücklichsten in Erinnerung geblieben ist: In der individuellen Feedbackrunde habe ich mit den Studierenden über das Writing-Fellow-Programm gesprochen, auch in Sprechstunden zur Hausarbeitsvorbereitung, und trotz Nachbohrens habe ich wirklich nur positive Rückmeldungen zu diesem Programm bekommen. Für die Studierenden war einfach die Möglichkeit toll, sich mit Profis, die den Blick wirklich nur auf das Schreiben richten, austauschen und auf individuelle Probleme eingehen zu können."

Dr. Tobias Weidner, Dozent für Mittlere und Neuere Geschichte


"Wie die Writing Fellows könnte ich die Studierenden selbst gar nicht beim Schreiben begleiten, natürlich aus Zeitgründen, aber auch weil ich finde: Diese Peer-Beratung, für Studierende von Studierenden, auch wenn sie Erfahrung und eine Ausbildung in der Schreibberatung haben, ist eine Form von Gespräch, die zwischen Seminarleiter und Studierenden gar nicht möglich ist. In diesem Austausch zwischen Peers sehe ich einen großen Mehrwert. Außerdem wird das gestaffelte Feedback, das die Writing Fellows geben, dem Prozesscharakter des Lernens und Schreibens gerecht: Ein Text ist ja im Prinzip nie vollendet. Er wird aber immer vollendeter, wenn die Schreiber aufgefordert werden, über ihn nachzudenken und ihn zu überarbeiten. Dazu können die Writing Fellows eine gute Hilfestellung geben."

Barbara Dengel, Dozentin für Interkulturelle Germanistik