Förderprogramm PRO*Niedersachsen bewilligt Forschungsvorhaben zu religiöser Vergemeinschaftung von Migrant*innen auf dem Land

Das Förderprogramm PRO* Niedersachsen des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur hat das Forschungsvorhaben „Religiöse Vergemeinschaftung von Migrant*innen auf dem Land“ bewilligt. Unter der Leitung von Prof. Alexander-Kenneth Nagel fokussiert das Forschungsvorhaben auf die religiöse Vergemeinschaftung verschiedener Migrationsgruppen in zwei ausgewählten niedersächsischen Landkreisen. Galten Zuwanderung und kulturelle Diversität lange Zeit als ein Phänomen der großen Städte, ist der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte in ländlichen Räumen zuletzt deutlich gestiegen. Im Zentrum stehen daher die Fragen, unter welchen kontextuellen Bedingungen sich religiöse Migrantengemeinden hier formieren und vernetzen und auf welche Weise sie dabei mit dem lokalen Umfeld interagieren.

Methodisch basiert das Vorhaben auf einem religionsethnographischen Ansatz. Im Stil der Multi-Sited Ethnography kommen in den beiden Untersuchungsregionen dabei neben zentralen Akteuren wie Repräsentanten und Angehörige von Religionsgemeinschaften, Verwaltungsakteure sowie Sprecher*innen zivilgesellschaftlicher Initiativen auch mediale Diskurse, lokale Mythen und Konflikte in den Blick.

Das Projekt, das im April 2021 mit einem Förderzeitraum von drei Jahren startet, verspricht ein besseres Verständnis der Bedeutung ländlicher Räume für die religiöse Selbstorganisation von Migrant*innen. Daraus können perspektivisch handlungsleitende Impulse für die Gestaltung kultureller und religiöser Diversität in Kleinstädten und ländlichen Regionen hervorgehen, die angesichts der vermehrten Ansiedlung von Geflüchteten an Bedeutung gewinnen dürfte.