1492 – Aufbruch in die Neue Welt
Proseminar
Fr 10-12 Uhr
VG 4.107
Beginn: 28.10.2011
Organisatorisches:
Wichtig: Zentrales Anmeldeverfahren für alle Proseminare im WS 2011/12
Mit der Einführung des neuen Typs von Proseminaren im Bachelorstudiengang Geschichte wurde zum Wintersemester 2010/ 11 für alle Proseminare des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte ein zentrales Anmeldeverfahren eingeführt. Damit soll eine Überbelegung von Veranstaltungen vermieden und eine dem propädeutischen Charakter der Proseminare entsprechende Betreuung aller Studierenden ermöglicht werden.
Genauere Informationen zum Anmeldeverfahren finden Sie auf der Homepage des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte http://www.geschichte.uni-goettingen.de unter dem Menüpunkt "Informationen zum zentralen Anmeldeverfahren für Proseminare".
Voraussetzungen:
Voraussetzungen für den erfolgreichen Besuch sind neben regelmäßiger Anwesenheit und Vorbereitung themenbezogene Recherche- und Präsentationsaufgaben. Eine entsprechende Modulbelegung erfordert zudem eine schriftliche Hausarbeit. Sichere Englisch-Lesekenntnisse werden benötigt und der Besuch des Mittelalter-Tutorats wird dringend empfohlen.
Kommentar:
Mit den Atlantiküberquerungen des Christoph Columbus verbindet sich nicht nur die Geschichte von Expeditionen und Entdeckungen, sondern auch die Postulierung von sehr weitreichenden Deutungen und epochalen Zäsuren. Während auf der einen Seite die scheinbar heroische Großtat eines einzelnen unerschrockenen Geistes schlagartig den angeblich dumpfen Dämmer des mittelalterlichen Menschen zu beenden scheint, wird auf der anderen Seite an den Auftakt der langen leidvollen Erfahrungen der indigenen Bevölkerung Amerikas durch den Kontakt mit den Europäern erinnert. Solche Interpretationen erfolgen aus der Einflechtung der Ereignisse von Jahrhunderten nach 1492 und laden so quasi die gesamte Geschichte Amerikas auf die Schultern eines genuesischen Seefahrers. Das Seminar untersucht exemplarisch die Genese solcher Geschichtsbilder durch den klassischen Weg der Wissenschaft: So sollen ausführlich die Vor- und Rahmenbedingungen der Expedition behandelt, die überlieferten historischen Zeugnisse über Columbus und seine Reisen befragt und in ihren Kontext eingeordnet und schließlich die zeitgenössischen Beurteilungen ihrer Folgen in den Blick genommen werden. Auf dieser Basis aufbauend soll eine kritische Sichtung von historiographischen Großmodellen und ihrer populären Ausdeutung ermöglicht werden.
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Die Entdeckung Ostasiens im Mittelalter
Aufbauseminar
Mi 10-12 Uhr
VG 4.102
Beginn: 26.10.2011
Voraussetzungen:
Voraussetzungen für den erfolgreichen Besuch sind neben regelmäßiger Anwesenheit und Vorbereitung Recherche- und Präsentationsaufgaben und schriftliche Leistungen je nach Modul in Form einer Hausarbeit oder mehrerer Essays. Das Thema erfordert zudem sichere Englisch-Lesekenntnisse.
Kommentar:
Geschockt und traumatisiert zeigte sich Europa Mitte des 13. Jahrhunderts angesichts des "Mongolensturms": Ein völlig fremdes Volk war scheinbar aus dem Nirgendwo über das Abendland hereingebrochen. Nach der ersten gewaltsamen Konfrontation bahnten sich friedliche Begegnung an: Gesandte, Kaufleute und Missionare erschlossen in der Folgezeit nicht nur den gewaltigen Herrschaftsbereich der Nachfolger Dschingis Khans, sondern auch zahlreiche benachbarte Kulturräume in Süd- und Ostasien. Die Reiseberichte eines Marco Polo oder Odorico da Pordenone über die Wunder des Fernen Osten erfreuten sich enormer Popularität, gemeinsam mit den exotischen Handelsgütern regten sie die Phantasie und Sehnsüchte der Menschen an und veränderten nachhaltig das Weltbild. Noch die moderne Forschung zehrt von den vielfältigen ethnographischen Beobachtungen der mittelalterlichen Reisenden und betont ihren Pioniercharakter für die Entdeckungsexpeditionen am Ausgang des Mittelalters und in der Neuzeit. Im Seminar sollen die historischen Bedingungen der kulturellen Begegnungen und die Wege ihrer Überlieferung und Verarbeitung untersucht werden. Neben der Erfahrung des Fremden und Exotischen durch die Augenzeugen stehen dabei die Imaginationen der Daheimgebliebenen. Für die Seminarteilnehmer besteht die Möglichkeit, Grundlagen der vormodernen Geschichte Europas wie Asiens gleichermaßen zu erwerben.
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