Wissenschaftliche Begleitung des Hutewaldprojekts Reiherbachtal, Solling

 

Verantwortliche: Dr. Florian Goedecke, Dr. Inga Schmiedel

MitarbeiterInnen: Bettina Marth, Stefanie Wude, Pia Prenzel, Sonja Henke, Aaron Schad, Christoph Fertich, Tessa Nähring, Meret Barlang

Kooperationspartner: Kurt Hapke, Holger Schwerdtfeger (Naturpark Solling-Vogler), Dr. Peter Meyer (NW-FVA ), Kai Conrad, Johannes Thiery (Niedersächsische Landesforsten)

Laufzeit: seit 2015

Kurzbeschreibung:

Der im Jahr 2000 im Rahmen eines Erprobungs- und Entwicklungsprojekts eingerichtete Hutewald im Solling umfasst eine Fläche von 180 ha, von der ein Großteil durch alte Eichenwälder dominiert wird. Innerhalb des Projektgebiets soll durch die Beweidung mittels Exmoor-Ponys und Heckrindern die historische Landnutzungsform des Hutewalds wiederbelebt und damit ein Mosaik verschiedener Lebensräume geschaffen werden, das einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen Lebensraum bietet. Die Vegetation des Hutewalds wurde seit Beginn des Hutewaldprojekts im Rahmen verschiedener Arbeiten erfasst (Quellen s. hier).


Im Jahr 2014 wurde die Projektfläche durch den 43 ha großen Bereich der „Neuen Hute“  erweitert. Im Rahmen der Erweiterung wurde das Gebiet durch forstliche Maßnahmen aufgelichtet und soll in den Folgejahren zu einer halboffenen Weidelandschaft entwickelt werden. Bereits vor Beginn der Beweidung Ende 2015 wurde die Vegetation der Neuen Hute im Rahmen der Bachelorarbeit von B. Marth erstmals erfasst. Eine Wiederholungsaufnahme erfolgte 2016 im Rahmen der Masterarbeit von P. Prenzel, weitere Wiederholungsaufnahmen der Dauerflächen wurden 2017 und 2018 durch Dr. F. Goedecke und Dr. I. Schmiedel durchgeführt. Im Rahmen der Bacheloarbeit von C. Fertich wurden in 2018 zudem punktgenau die auf der Neuen Hute vorkommenden Rote Liste-Arten Genista germanica und Lycopodium annotinum erfasst und im Hinblick auf ihre Vitalität beurteilt. Die Bachelorarbeit von T. Nähring betrachtet die Entwicklung der Vegetation der Neuen Hute auf Grundlage eines satellitenbildgestützten räumlichen Vergleichs.

Die Vegetation des am Fuße der Neuen Hute gelegenen Auenbereichs  des Reiherbachtals wurde vor Beginn der Beweidung im Rahmen einer Projektarbeit durch S. Wude ersterfasst. Eine Wiederholungsaufnahme erfolgte in 2017 durch S. Henke. In den Arbeiten wird der langfristige Einfluß der Weidetiere auf Struktur, Flächenanteile und Artenzusammensetzung von Offenland- und Waldvegetation untersucht. Außerdem wurden in 2018 im Rahmen der Bachelorarbeit von A. Schad die Verbreitung und Vitalität des im Reiherbachtal vorkommenden Neophyten Telekia speciosa untersucht. 

Im Bereich des gesamten Hutewaldgebiets wurden im Laufe der Projektlaufzeit Auszäunungen eingerichtet, die einen Vergleich beweideter und unbeweideter Flächen ermöglichen. Ein Vergleich der Vegetations- und Waldentwicklung auf diesen Flächen erfolgte im Rahmen der Bachelorarbeit von M. Barlang in 2019.

Auch in den kommenden Jahren können Abschlussarbeiten zu unterschiedlichen Themengebieten im Hutewald, der Neuen Hute oder dem Reiherbachtal durchgeführt werden; bei  Interesse bitte bei Florian Goedecke und/oder Inga Schmiedel melden.   

 

Bisherige Publikationen im Rahmen des Projekts:

Goedecke, F. & Schmiedel, I. (2021): Die Bedeutung der Neuen Hute und des Hutewaldprojekts im Solling für Lehre und Forschung in der Vegetations- und Pflanzenökologie. - In: Zweckverband Naturpark Solling-Vogler (Hrsg.), Weidetiere gestalten Landschaften. 20 Jahre Beweidungsprojekte im Naturpark Solling-Vogler - Impulse, Wirkung und Erfolge. Naturpark Solling-Vogler im Weserbergland: 79-84. Holzminden.


Bisherige Abschlussarbeiten im Rahmen des Projekts (chronologisch sortiert):

Groß, K.-J. (laufend): Rückkehr verschollener Offenlandarten nach über 100 Jahren auf der "Neuen Hute" an einem abgeräumenten Fichtenstandort. Masterarbeit.

Barlang, M. (2020): Einfluss von Beweidung auf Vegetations- und Waldentwicklung im Hutewald-Projekt Solling. Bachelorarbeit. 51 S. + Anhang + CD.

Rasokat, J. (2020): Vegetationsuntersuchungen auf Windwurfflächen im Solling und in Nörten-Hardenberg. Bachelorarbeit. 56 S. + CD.

Henke, S. (2019): The impact of large herbivore grazing on the vegetation of the Reiherbachtal, Solling. Masterarbeit. 96 S.

Fertich, C. (2019): Verbreitung und Vitalität der Rote Liste-Arten Genista germanica und Lycopodium annotinum im Gebiet der "Neuen Hute" (Solling). Bachelorarbeit. 56 S. + Anhang + CD.

Nähring, T. (2018): Satellitenbildgestützte Auswertung zur Waldflächenentwicklung der Neuen Hute im Solling . Bachelorarbeit, 57 S. + CD.

Schad, A. (2018): Verbreitung und Vitalität von Telekia speciosa im Reiherbachtal zwischen Winnefeld und Nienover, Naturpark Solling-Vogler. Bachelorarbeit, 43 S. + Anhang + CD.

Prenzel, P. (2017): Development of the vegetation of the wood-pasture “Neue Hute” in the Nature Park Solling-Vogler and the effects of one year of grazing by Exmoor ponies. Masterarbeit. 44 S. + Anhang.

Marth, B. (2015): Die Vegetation der Neuen Hute bei Nienover im Solling vor Einsetzen der Weidetiere. Bachelorarbeit. 49 S. + Anhang + CD.

Wude, S. (2015): Vegetation und forstliche Nutzungsgeschichte im Reiherbachtal bei Nienover im Solling. Bachelorarbeit. 45 S. + Anhang.

 

Weiterführende Links:

Informationen des Naturpark Solling-Voglers zum Hutewald

NDR-Dokumentation zum Hutewald "Das Jahr der Auerochsen"