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Press release: Neue Wege zur passgenauen Medikamentenherstellung

No. 175 - 24.11.2020

Team unter Leitung der Universität Göttingen entwickelt alternative Peptid-Modifizierung


(pug) Die Modifizierung von Peptiden ist von großem Wert insbesondere für die Entwicklung von Wirkstoffen und Medikamenten. Bisherige Erfolge durch die Aktivierung reaktionsträger Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen zielten zumeist auf die Bildung neuer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Leitung der Universität Göttingen haben nun einen alternativen Ansatz gefunden. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift CHEM erschienen.

 

Das Team um Prof. Dr. Lutz Ackermann von der Fakultät für Chemie der Universität Göttingen schlägt als alternative Strategie die Knüpfung neuer Kohlenstoff-Stickstoff-Bindungen vor. Diese spielen selbst als Rückgrat von Peptiden eine große Rolle, wenn neue Arzneistoffe entwickelt werden sollen. Ein neuartiger Rhodium-Katalysator sorgte dafür, dass bevorzugt Tryptophane modifiziert werden. Dies sind aromatische Aminosäuren, die im menschlichen Körper eine wichtige Rolle spielen, von ihm aber nicht selbst gebildet werden können. Mit dem neuen Verfahren können sie zielgerichtet erzeugt werden. Katalysatoren sind wichtige Werkzeuge, um komplexe Synthesen auf definierte Endprodukte hin zu steuern und zu beschleunigen.

 

„Das Projekt zeigt die Stärke internationaler Kooperationen mit unterschiedlicher Expertise von Teammitgliedern aus Deutschland, China, Indien und Brasilien durch die Kombination von Experimenten, Computerchemie und Festphasenpeptidsynthese“, erklärt Ackermann. Dies ermöglicht unter anderem die Herstellung von neuartigen Hybridmedikamenten, welche durch mehrere Angriffspunkte oftmals eine gesteigerte Effektivität zeigen.

 

Originalveröffentlichung: Wei Wang, Jun Wu, Rositha Kuniyil, Adelina Kopp, Rafaely Nascimento Lima & Lutz Ackermann. Peptide Late-Stage Diversifications by Rhodium-Catalyzed Tryptophan C7 Amidation. Chem (2020). https://doi.org/10.1016/j.chempr.2020.10.026

 

Kontakt:

Prof. Dr. Lutz Ackermann

Georg-August-Universität Göttingen

Institut für Organische und Biomolekulare Chemie

Tammannstrasse 2, 37077 Göttingen

Telefon: 0551 39-33202

Lutz.Ackermann@chemie.uni-goettingen.de