Prof. Dr. Henrike Manuwald
Aktuelles
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Curriculum Vitae
Seit 2016 Professorin für Germanistische Mediävistik an der Georg-August-Universität Göttingen; 2008-2016 Juniorprofessorin für Ältere deutsche Literatur und Sprache an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, während dieser Zeit Forschungsaufenthalte in Cambridge (Visting Fellow Commoner am Trinity College) und Oxford (Feodor-Lynen-Stipendium), außerdem Graduate Internship am Getty Museum in Los Angeles; 2014 Habilitation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; 2007-2008 wiss. Mitarbeiterin im Kulturwissenschaftlichen Forschungskolleg "Medien und kulturelle Kommunikation" an der Universität zu Köln; 2006 Promotion an der Universität zu Köln
Arbeitsschwerpunkte
Historische Forschungsschwerpunkte:
- deutsche Literatur des Hoch- und Spätmittelalters (insbes. Höfischer Roman und Bibelepik)
- Mittelalterrezeption im 19. Jahrhundert
Theoretische und methodische Schwerpunkte:
- Kultursemiotik
- Historische Semantik
- Fiktionalität, Faktualität, Referentialität
- Übersetzung (auch intermedial), kulturelle Aneignung
- Medialität, insbes. "Text und Bild"
- Text- und Editionstheorie
Lehre
Betreuung von Abschlussarbeiten (B.A., M.A., M.Ed)
Die Mediävistik bietet aufgrund der weiten zeitlichen Erstreckung ihres Gegenstands (8.–16. Jh.), des breiten Spektrums an unterschiedlichen Textsorten (vom Artusroman über Minnelied und Totentanz bis hin zum Zauberspruch) und der Entwicklung neuer literaturwissenschaftlicher Ansätze eine Fülle von spannenden Forschungsthemen für Abschlussarbeiten. So kann man einen bislang unbekannten Text aus dem Mittelalter erstmals erschließen oder bekannte Texte zum Beispiel über eine strukturelle Analyse neu deuten oder kulturhistorisch verorten.
Auch lässt sich danach fragen, wie Figuren, Motive, Texte des Mittelalters in der Rezeption von der Romantik bis in die Gegenwart aufgegriffen wurden und werden oder welche Aspekte des Mittelalters in die schulische Praxis einfließen können. Einen kleinen Eindruck des Themenspektrums bietet Ihnen die folgende Titel-Auswahl von Abschlussarbeiten aus den letzten Jahren:
Bachelorarbeiten
- Lucretia, Crescentia und die Ehefrau Karls (III.) in der Kaiserchronik. Zur Darstellung der tugendhaften Ehefrau zwischen Duldsamkeit und Handlungsmacht
- Darstellung des Anderen. Zur Verschränkung von Alteritätsmustern im Willehalm Wolframs von Eschenbach
- Cod. Ms. Jurid. 391: Edition und Kontextualisierung von Monatsregeln einer Göttinger Handschrift des 15. Jahrhunderts
- Die Metamorphose der Metamorphosen. Götterbilder in der ,Weltentstehung‘ in Ovids Metamorphosen und in deren Bearbeitung durch Jörg Wickram im Vergleich
Masterarbeiten
- Weltliche Heiligkeit? Marthalegenden als Teil des mittelalterlichen Lebensformdiskurses
- Johannes Hartliebs Alexander: Ein enzyklopädischer Roman?
Forschungsprojekte
- Vier Wachen vernetzt: Digitale Edition eines mystischen Traktats des Spätmittelalters (Projekt in der Antragsphase)
- externes Teilprojekt G2 "vita mixta. Zur Laikalisierung eines geistlichen Konzepts" im SFB 1015 "Muße" an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (2. Förderphase 2017–2020), 2021/22 Abschlussfinanzierung, Projektmitarbeiter: Dr. Christian Schmidt
Wie kann ein Ausgleich zwischen gesellschaftlichem Engagement und beschaulichem Rückzug gefunden werden? Diese bis heute umstrittene Frage wird – so die leitende Hypothese des Teilprojekts – in Zusammenhang mit Laikalisierungsprozessen im Spätmittelalter erstmals in ihrer Bedeutung für breitere Schichten erörtert. Eine Referenzgröße war dabei das klerikale Konzept der vita mixta , das im Teilprojekt als untersuchungsleitende Kategorie verwendet wird. Parallel zur spätmittelalterlichen Frömmigkeitskultur gab es im Frühhumanismus eine intensive Diskussion über das Verhältnis von vita activa und vita contemplativa. In einer vergleichenden Zusammenschau wird das Teilprojekt den vita mixta-Diskurs in dieser Übergangsphase für den deutschen Raum aufzeigen und die Semantisierung von Phasen der Aktion und Kontemplation bzw. des Studiums untersuchen, um zu prüfen, ob letztere muße-affine Züge aufweisen.
- kommentierte Edition des "Andachtsbüchleins aus der Sammlung Bouhier"
"Publikation 2021" - „Vom Smartphone zum Buch: Starthilfe für das wissenschaftliche Arbeiten in der germanistischen Mediävistik“ (2019/20; zusammen mit Heike Sahm)
Im Rahmen des Projekts wurden Video-Tutorials, teils mit Göttingen Bezug, erstellt, die den Studierenllen interaktiv am Anfang des Studiums den Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten erleichtern. Das Projekt wurde im Programm „Innovative Lehr- und Lernkonzepte: Innovation plus“ vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert. - Das Andachtsbüchlein aus der Sammlung Bouhier (Montpellier, Bibliothèque Universitaire Historique de Médecine, H 396). Studie und kommentierte Edition. Wiesbaden 2022 (Imagines Medii Aevi 55).
- Evangelien-Perikopen in Vers und Prosa. Die Berliner Handschrift mgq 533 als Zeugnis der Pluralität von Frömmigkeitspraktiken, in: Vielfalt des Religiösen. Mittelalterliche Literatur im postsäkularen Kontext, hg. von Susanne Bernhardt und Bent Gebert, Berlin, Boston 2021 (Literatur – Theorie – Geschichte 22), S. 113–143.
- Fictionality and Pleasure. Traces of a Practice of Fictionality in Medieval German Short Verse Narratives?, in: Journal of Literary Theory 14 (2020) [Special Issue: History of the Modern Practice of Fiction, hg. von Benjamin Gittel], S. 215–240.
- Book History, in: The Oxford Handbook of Law and Humanities, hg. von Simon Stern, Maksymilian Del Mar und Bernadette Meyler, Oxford 2019, S. 65–85.
- Jesus und das Landrecht. Zur Realitätsreferenz in der Bibelepik. Habilitationsschrift Freiburg 2014, Tübingen, Basel 2018 (Bibliotheca Germanica 67).
- Carving the Folie Tristan: ivory caskets as material evidence of textual history, in: The Materiality of Medieval Romance, hg. von Nicholas Perkins, Woodbridge 2015, S. 215-231, Tafeln IV-VII.
- Die "Einhornjagd im Hortus Conclusus". Ein marianisches Bildmotiv zwischen Narrativierung und Diagrammatisierung, in: Diagramm und Narration, hg. von Hartmut Bleumer, Stuttgart/Weimar 2014 (Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 43, Heft 176), S. 127-148.
- Das Nibelungenlied als "moderner Roman"? Die Wigand'sche Prachtausgabe (1840/41) und ihre Rezeption, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 84 (2010), S. 409-447.
- Medialer Dialog. Die "Große Bilderhandschrift" des Willehalm Wolframs von Eschenbach und ihre Kontexte. Diss. Köln 2006, Tübingen, Basel 2008 (Bibliotheca Germanica 52).
- Feodor Lynen-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler der Alexander von Humboldt-Stiftung für einen Aufenthalt an der University of Oxford (2012/13)
- Forschungsaufenthalt als Visiting Fellow Commoner auf Einladung des Trinity College Cambridge (2015/16)
- gemeinsame Workshops für Promovierende zusammen mit den Universitäten Cambrigde und Bern (über den DAAD-Cambridge Research Hub gefördert)
- Mitherausgeberin der Reihe ,Bibliotheca Germanica‘ (seit 2019)
- Gutachten für Alexander von Humboldt-Stiftung, DFG, Thyssen-Stiftung
- Mitglied der Jungen Akademie (2012–2017)
- Mitglied des Vorstands des Verbundes ,Mittelaltergermanistik Nord‘ (2017-2021)
- ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Geistes- und Gesellschaftswissenschaftliche Klasse (seit 2019)
- Mitglied der Projektausschüsse ,Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters‘ und ,Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters‘ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (2019–2023)
- Mitglied des Senats der Universität Göttingen (2021–2023)
- Mitglied der Gemeinsamen Untersuchungskommission der Universität Göttingen als Ombudseinrichtung (2021–2025)
- Förderpreis der Offermann-Hergarten-Stiftung (Köln) für die Dissertation (2009)
- Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der DFG (2011)
- Albert-Bürklin-Preis der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Freiburg im Breisgau: Nachwuchsförderpreis für herausragende wissenschaftliche Leistungen nach der Promotion (2015)
- Sabine van Eeckhoutte (Sekretariat)
- Jutta Gilles (Sekretariat bis 31.10.2022)
- Pavlina Kulagina, M.A.
- Dr. Christian Schmidt (wiss. Mitarbeiter, SFB-Teilprojekt, bis 31.03.22)
- PD Dr. Silke Winst (LfbA)
- Felix Heyer (stud. Hilfskraft)
- Annika Küpper (stud. Hilfskraft)
Lehrprojekt
Publikationen in Auswahl
Forschungsaufenthalte und Kooperationen, Herausgeberschaft, Begutachtungstätigkeit, Mitgliedschaften, Preise
Mitarbeiter*innen