Räume der Stille in Schulen


Die religiöse und kulturelle Pluralisierung und der Ausbau des Angebots von Ganztagsschulen stellen Schulen vor neue Herausforderungen, wenn es darum geht, die lebensweltlichen Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Religions- und Weltanschauungen sowie des Lehrpersonals zu berücksichtigen. Zugleich stellt sich die Frage, wie in einer Schule Möglichkeiten für Ruhe und Rückzug geschaffen werden.
Das Pilotprojekt Räume der Stille in Schulen nimmt vor diesem Hintergrund "Räume der Stille" in mehreren niedersächsischen Städten in verschiedenen Schulformen in den Blick. "Räume der Stille" werden hierbei definiert als Räume, welche die Möglichkeit zu Ruhe, Rückzug, Entspannung, Andacht oder auch zum Gebet geben sollen und sich dadurch von herkömmlichen Aufenthaltsräumen unterscheiden. Im Rahmen des Projektes werden leitfadengestützte Experteninterviews mit Personen geführt, die für die Betreuung der Räume zuständig sind und/oder bei der Konzeption bzw. Einrichtung der Räume mitgewirkt haben. Um die Ausgestaltung der Räume zu erfassen und eine gestalterische Gegenüberstellung vorzunehmen, erfolgt eine visuelle Dokumentation der Räume. Für einen exemplarischen Einblick in die Nutzung werden nach Möglichkeit Feldbeobachtungen im Rahmen von organisierten Aktivitäten in den Räumen durchgeführt.
Ziel des Projektes ist es, Hintergründe über die Entstehungsgeschichte von "Räumen der Stille" an niedersächsischen Schulen zu erfahren und die Einrichtung und Nutzung der Räume zu analysieren. Ferner leistet das Projekt einen Beitrag zur Diskussion über den Umgang mit religiöser Diversität und Spiritualität im öffentlichen Raum.


Mitarbeiterin: Dorothea Kirmeß, M.A.