Neuerscheinung: "Verschränkte Ungleichheit"




Matthias Bähr und Florian Kühnel (Hrsg.): Verschränkte Ungleichheit. Praktiken der Intersektionalität in der Frühen Neuzeit (Zeitschrift für Historische Forschung. Beihefte, Band 56), Berlin: Duncker & Humblot, 2018.

Unterscheidungen und Kategorienbildung sind ein konstitutives Element von Gesellschaft: Nach innen differenzieren Gesellschaften ihre Mitglieder in bestimmte Gruppen (und Untergruppen), nach außen grenzen sie sich von anderen Gesellschaften ab. Solche gesellschaftlichen Unterscheidungen werden jedoch niemals isoliert wirksam. Soziale Kategorien wie Geschlecht, Ethnizität, sozialer Status oder das Alter einer Person sind ineinander verschränkt bzw. überkreuzen sich - und können daher auch gar nicht ohne ihre Wechselwirkungen untersucht werden. Diese Perspektive, die als "Intersektionsanalyse" inzwischen als sozialwissenschaftliches Paradigma gilt, wird in dem Band erstmals in vergleichender Perspektive auf die Frühe Neuzeit übertragen. Dem Programm einer "Historischen Intersektionsanalyse" folgend, fragen die dabei versammelten Fallstudien sowohl nach der Epochenspezifik sozialer Ungleichheiten als auch nach dem Wandel von Kategorien und deren Verschränkung.

Der Band ist aus einer Tagung hervorgegangen, die im März 2016 am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Geifswald stattgefunden hat. Ein Bericht zur Tagung ist bei H-Soz-Kult erschienen.

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