Gemeinsam mit Freiwilligen bauen die Arolsen Archives das größte digitale Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus auf. Die Professur für Neuere Geschichte Osteuropas ist als Partner dabei und unterstützt die Initiative, die Erinnerung in die Mitte der Gesellschaft bringt. Wir setzen ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie. Mit der Hilfe von Freiwilligen aus aller Welt entsteht durch die Initiative #everynamecounts das umfangreichste Online-Archiv über die Opfer und Überlebenden des nationalsozialistischen Terror-Systems.

Aktiv ein Zeichen setzen
Ein PC und eine Internetverbindung: Das ist alles, was man braucht, um bei der Initiative mitzumachen – spezielles Wissen ist nicht notwendig. Die Freiwilligen werden auf einer Crowdsourcing-Website durch Archiv-Dokumente geführt und bekommen Tipps für die Bearbeitung. Die Dokumente stammen aus Konzentrationslagern und zeigen, dass damalige Motive für Verfolgung heute nicht aus der Welt sind. „Jede Information, die neu erfasst wird, ist ein Ausdruck von Solidarität mit den Opfern“, betont Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives. „So bauen wir ein Denkmal auf der Basis historischer Dokumente – für die Wahrheit und gegen Rassismus und Antisemitismus

Rund 600.000 Dokumente mit persönlichen Angaben
Die Arolsen Archives stellen zum 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, rund 600.000 Dokumente aus verschiedenen Konzentrationslagern zum Crowdsourcing bereit. Darunter befindet sich eine große Zahl von Häftlings-Personalkarten und Häftlings-Personalbögen, die wichtige Daten und biografische Angaben wie den Geburtsort enthalten. Zudem finden sich auch Namen von Angehörigen, die manchmal die letzte Spur vor deren Ermordung sind: Als „Wohnorte“ von Eltern oder Geschwistern sind Orte der Vernichtung wie Auschwitz-Birkenau oder Majdanek dokumentiert.

Immer mehr Freiwillige
Die Arolsen Archives haben #everynamecounts 2020 als Pilotprojekt gestartet. Über 10.000 registrierte Freiwillige haben schon mitgearbeitet. Um weltweit noch mehr Menschen zu erreichen, sind nun drei Sprachen hinzugekommen: Zusätzlich zu Deutsch und Englisch gibt es das Projekt mit allen Infos nun auch auf Spanisch, Polnisch und Französisch. Neu ist zudem eine digitale Einführung, die den Einstieg in #everynamecounts erleichtert und sich deshalb auch für Schulprojekte eignet.

Über die Arolsen Archives
Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft.

Weiterführende Links
Mehr Informationen zum Projekt #everynamecounts und den Arolsen Archives finden Sie unter https://arolsen-archives.org sowie unter den Links:

Zur Projekt-Seite: aroa.to/enc
Zur Crowdsourcing-Plattform: aroa.to/joinin

Pressefotos:
https://arolsen-archives.org/presse/pressefotos/

Pressekontakte:

Dr. Anke Münster
anke.muenster@arolsen-archives.org
05 691 629-182

Charlotte Großmann
charlotte.grossmann@arolsen-archives.org
05 691 629-228

Twitter: https://twitter.com/ArolsenArchives
Instagram: https://www.instagram.com/arolsenarchives/
Facebook: https://www.facebook.com/ArolsenArchives/

Dieser Link führt zum Online-Archiv der Arolsen Archives: https://collections.arolsen-archives.org/search/


Interviews:



Videos:




Fotos: © Arolsen Archives, Floriane Azoualy (Direktorin), Archivquelle, Projektarbeit