Bibliographische Recherche


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Bibliographische Recherche in der Germanistik



  • Selbstständige und unselbstständige Literatur muss unterschieden werden. Selbstständig erscheinen Monographien, Sammelbände und Zeitschriften. Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelbänden erscheinen unselbstständig und werden in OPACs (=Bibliothekskatalogen) überwiegend nicht verzeichnet. Für die Suche nach Aufsätzen nutzt man (fachspezifische) Bibliographien, die heute i.d.R. als elektronisches Informationsmittel vorliegen. Für ältere Aufsätze muss man aber nach wie vor die gedruckte Bibliographie verwenden.
  • Einige Informationsmittel (z.B. GUK, GVK) sind im Internet frei verfügbar. Andere (z.B. BDSL) sind kostenpflichtig. Diese Informationsmittel können (wenn sie von der Universität lizenziert sind) von den studIT-Geräten der Universität, mit Ihrem eigenen Gerät, das im GÖNET eingewählt oder über VPN mit dem GÖNET verbunden ist, oder über den HAN-Server der SUB Göttingen (Anmeldung mit dem SUB Göttingen-Nutzerkonto der SUB Göttingen) aufgerufen werden.
Selbstständige Literatur wird in Bibliothekskatalogen (OPACs) verzeichnet. Es gibt lokale Kataloge wie den GUK (=Göttinger Bibliothekskatalog) und überregionale Kataloge (z.B. GVK). In Zukunft wird es vermehrt Discovery-Systeme (z.B. Gö-Discovery) geben, die die Suche nach selbstständiger und unselbstständiger Literatur, aber auch nach anderen Objekten (z.B. Museumsexponaten) unter einer Suchobfläche ermöglichen.
  • OPAC - Seminar für Deutsche Philologie
    Verzeichnet den Bestand der Bibliothek des Deutschen Seminars.
  • GUK - Göttinger Universitätskatalog
    Verzeichnet den Bestand (fast) aller Bibliotheken der Universität Göttingen.
  • GöDiscovery
    Bietet zwei unterschiedliche Suchräume. Der lokale Suchraum weist die Bestände aller Bibliotheken der Universität Göttingen nach, verzeichnet zahlreiche Aufsätze aus lokal vorhandenen gedruckten Zeitschriften und bietet Zugang zu vielen elektronischen Medien (Aufsätzen, Zeitschriften und E-Books), z. B. aus Springer E-Journals, Nationallizenzen und dem Directory of Open Access Journals. Erweiterter Suchraum (inklusive Fernleihe) umfasst zusätzlich die Bestände von über 1.100 Bibliotheken u.a. des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) und des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB) und eine große Zahl weiterer Aufsätze (z. B. aus Elsevier E-Journals, JSTOR, PubMed sowie Preprints).
  • GVK
    Der gemeinsame Verbundkatalog (GVK) ist der frei zugängliche Ausschnitt der Verbunddatenbank K10plus. Er enthält Bibliotheksdaten aus zehn deutschen Bundesländern, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und weiterer Einrichtungen. Damit umfasst K10plus die Daten der Mehrzahl der staatlichen Universitäten und Hochschulen in Deutschland. Hinzu kommen renommierte Forschungseinrichtungen aus dem Bereich der Leibniz-Institute, der Helmholtz-Zentren, der Max-Planck-Institute etc. Zusätzlich sind die Zeitschriftennachweise der subito-Lieferbibliotheken aus Deutschland und Österreich sowie der leihverkehrsrelevanten Bibliotheken aus Deutschland enthalten.
  • KVK
    Der KVK ist eine Meta-Suchmaschine zum Nachweis von mehreren hundert Millionen Büchern, Zeitschriften und anderen Medien in Bibliotheks- und Buchhandelskatalogen weltweit.
Für die Suche nach unselbstständiger Literatur gibt es unzählige Hilfsmittel. Die hier genannten stellen nur eine Auswahl der gängigsten Informationsmittel dar. Im DBIS (=Datenbank-Infosystem) unter der Fachübersicht „Germanistik, Niederländische Philologie, Skandinavistik“ finden sich weitere Bibliographien und Lexika, aber auch Links zu digitalisierter Primärliteratur. Über das DBIS oder den OPAC können die folgenden Bibliographien bzw. Portale aufgerufen werden. Die Kurzbeschreibungen der Informationsmittel stammen aus DBIS oder von der Homepage des jeweiligen Anbieters.
  • BDSL - Bibliographie zur Deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft
    Ab Berichtsjahr 1985 als Datenbank recherchierbar. Jährlich werden im Durchschnitt etwa 12.000 Titeleinträge erfasst, darunter Monographien, Dissertationen, Aufsätze aus Print- und Online-Zeitschriften, Rezensionen in Auswahl, Beiträge aus Sammelwerken, Festschriften, Kongress- und Institutsberichte etc. Veröffentlichungen zur deutschen Sprachwissenschaft werden nur in Auswahl erfasst. Für den Zeitraum von 1985-2023 umfasst die BDSL Online damit rd. 525.000 Titeldaten. Achtung: Die BDSL-Suche führt automatisch eine Rechtstrunkierung ein.
  • MLA - MLA International Bibliography
    Produziert von der Modern Language Association. Die MLA International Bibliography ist eine wichtige Bibliographie zu den Bereichen Literatur, Linguistik (inklusive Kunst- und Zeichensprachen) und Folkloristik aller modernen Philologien. Rund 4.400 Zeitschriften (vgl. hierzu MLA Directory of Periodicals) werden laufend, daneben repräsentativ Sammelschriften, Serien, Kongressberichte, Festschriften, Nachschlagewerke, Nachweise aus den Dissertation abstracts und in geringerem Maße auch Monographien für diese Bibliographie der Sekundärliteratur ausgewertet. Die MLA enthält mehr als 3 Mio. bibliographische Nachweise und hat einen jährlichen Zuwachs von ca. 70.000 Zitaten. Seit April 2008 enthält die MLA auch Abstracts, z.B. aus PMLA, Project Muse, JSTOR und German Quarterly. Der Schwerpunkt liegt auf dem anglo-amerikanischen Sprachbereich.
  • IMB - International Medieval Bibliography
    Diese international führende und multidisziplinär angelegte Bibliographie zum europäischen Mittelalter (ca. 300 - 1500) wird von einem weltweiten Netz von Fachwissenschaftlern zusammengestellt. Ergänzt wird die Datenbank durch die Bibliographie de Civilisation Médiévale und die International Bibliography of Humanism and the Renaissance; gemeinsam ergibt sich so ein Bestand von über einer Million Einträgen (Stand 04/2023). Verfügbare Sprachen: englisch, französisch, italienisch, spanisch, deutsch.
  • RI-OPAC - Regesta Imperii
    RI Online bietet Zugang zur Regestendatenbank, in der sich alle seit 1839 erschienenen Bände der Regesta Imperii im Volltext finden. Recherchierbar sind somit mehr als 140.000 Regesten von Herrscher- und Papsturkunden von den Karolingern bis hin zu Maximilian I. (751-1519). Der RI OPAC ist eine frei zugängliche, alle Fachdisziplinen berücksichtigende Literaturdatenbank für die mediävistische Forschung des gesamten europäischen Sprachraums. Es ist hier die in den Regestenpublikationen zitierte Literatur zu finden. Berücksichtigt werden Publikationen vom 16. Jahrhundert bis heute. Inzwischen (Stand 04 2020) sind über 2,3 Millionen Titel, davon allein 1,8 Millionen Aufsätze, erfasst. Durch regelmäßige Updates wird der OPAC fortlaufend aktualisiert und erweitert.
  • Lin|gu|is|tik - Portal für die Sprachwissenschaft
    Das Lin|gu|is|tik-Portal bietet Fachinformationen zu allen Bereichen der Sprachwissenschaft, von Allgemeiner und Vergleichender Linguistik über die größeren europäischen Einzelphilologien bis hin zu kleinen, bedrohten oder alten Sprachen.
Die Kurzbeschreibungen der Informationsmittel stammen aus DBIS oder von der Homepage des jeweiligen Anbieters.
  • Literaturlexika
    • Killy
      Das Lexikon präsentiert bio-bibliographische Artikel zu allen wichtigen deutschsprachigen Autoren und Autorinnen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Es informiert umfassend über Leben und Werk eines jeden Autors und ermöglicht so eine leichte Einordnung in den zeit- und literaturgeschichtlichen Kontext. Der Killy erfasst nicht nur die größten und wichtigsten Autoren einer jeden Epoche, sondern auch Journalisten, Drehbuchautoren, Literaturwissenschaftler und Fachschriftsteller. Die Artikel bieten eine Zusammenschau von Biographie, zeitgeschichtlichem Kontext und Oeuvre. Im Vergleich zur von 1988 bis 1993 im Wissen Media Verlag erschienenen Erstauflage des „Killy“ wurden in der komplett durchgesehenen und neubearbeiteten zweiten Auflage von de Gruyter durchschnittlich mehr als 70 Artikel pro Band neu ergänzt. Der Großteil der neuen Autoreneinträge betrifft das 20. Jahrhundert und die Gegenwart, aber auch das weniger gut erforschte Werk von produktiven Schriftstellern aus dem 19. Jahrhundert, der Gruppen der radikalen Aufklärung und Gegenaufklärung, der Prosa-Autoren des 16. bis 18. Jahrhunderts, der Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit und der spätmittelalterlichen Kleinepik sind neu ergänzt worden.
    • Kindler
      Von den ersten schriftlichen Zeugnissen der Menschheit bis zur Gegenwart versammelt das epochale Nachschlagewerk rund 13.000 Werke aus allen Literaturen der Welt. Völlig neu bearbeitet und um eine Fülle von Einträgen ergänzt, erschließt das Werklexikon in 17 Bänden und einem Registerband Belletristik, Briefe, Tagebücher und Memoiren, Populär-, Kinder- und Jugendliteratur sowie Sachtexte vielfältiger Disziplinen. Einleitende Biogramme (biografische Kurzinformationen) skizzieren die zentralen Lebensdaten der Autoren. Eine Vielzahl zusätzlicher Werkgruppenartikel eröffnet kompakte Einblicke in das Gesamtwerk einzelner Schriftsteller.
    • Verfasser-Datenbank
      Mit der Verfasser-Datenbank sind die folgenden fünf renommierten Standardwerke simultan abfragbar: Die deutsche Literatur des Mittelalters : Verfasserlexikon / Deutscher Humanismus : 1480 - 1520 : Verfasserlexikon / Frühe Neuzeit in Deutschland : 1520 - 1620 : Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon / Frühe Neuzeit in Deutschland : 1620 - 1720 : Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon / Killy-Literaturlexikon : Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. Über 20.000 Lexikonartikel zu Autoren der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart sind in der Datenbank miteinander vernetzt und lassen sich mit differenzierten Suchkriterien gezielt inhaltlich erschließen.
  • Portale, Linksammlungen und Tutorials
    • GiN - Germanistik im Netz
      Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) förderte den FID von 2018 bis 2022 innerhalb ihres LIS-Programms Fachinformationsdienste für die Wissenschaft. Das FID-Portal "Germanistik im Netz (GiN)" baute auf die seit 2006 bestehende Virtuelle Fachbibliothek Germanistik auf und verstand sich sowohl als Recherche-Werkzeug und Informationslieferant wie auch als Speicher- und Publikationsort für Forschungsergebnisse. Seit 2022 wird der FID Germanistik und damit auch GiN nicht mehr weiter ausgebaut. Die Recherchefunktionalitäten bleiben bestehen, die in der Recherche aggregierten Datenquellen sowie das OA-Fachrepository GiNDok werden vorerst weiterhin aktualisiert.
    • Video-Tutorial der Mediävistischen Abteilung des SDP
  • Richtlinien zur Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten am Seminar für Deutsche Philologie
  • Zitierstile des SDP für Citavi
    Das Fachreferat für Germanistik der SUB Göttingen stellt Zitierstile für das Literaturverwaltungsprogramm Citavi bereit, die den Richtlinien des SDP entsprechen. Es lohnt sich, einen Kurs in der SUB zu Citavi zu belegen oder die dort zur Verfügung gestellten Kursunterlagen durchzuarbeiten.
  • Bibliographische Einführungen helfen, die passende Bibliographie oder andere Hilfsmittel (z.B. Literaturgeschichten, Lexika, Autorenhandbücher) für ein Thema zu finden und stehen in der Seminarbibliothek unter B-5 1/.
  • Auf den Berichtszeitraum der Bibliographien achten.
  • Liste der ausgewerteten Zeitschriften anschauen, um zu prüfen, ob die gewählte Bibliographie für die aktuelle Recherche passend ist.
  • Leider sind Suchschlüssel und Kategorien der Bibliographien nicht normiert. Daher sollte man sich vor der Recherche die Suchschlüssel (z.B. auf den jeweiligen Hilfeseiten) anschauen.
  • Auch Literaturlexika und Literaturgeschichten liefern erste Literaturhinweise.
  • Einschlägige Forschungsliteratur kann schon älter oder auch ganz neu sein.
  • Wenn man Aufsätze in einer Bibliographie (z.B. BDSL) gefunden hat, merkt oder kopiert man sich den Sammelband oder die Zeitschrift mit Jahr, Band und Seitenzählung (Angabe folgt auf In:). Mit diesen Angaben ermittelt man den Standort über den OPAC, den GUK, den GVK oder auch den KVK.
  • Beim Auflösen von Abkürzungen hilft der Leistner: Internationale Titelabkürzungen (ITA) (Uninetz, Signatur: B-1 1/30 11.A. Mag).
  • Es ist hilfreich ein Rechercheprotokoll zu führen, um Doppelarbeit zu vermeiden und Suchstrategien verbessern zu können. Vermerken Sie, welches Informationsmittel sie mit welchen Suchschlüsseln und Suchworten benutzt haben.
Falls Sie Fragen haben oder eine Führung druch die Seminarbibliothek wünschen, melden Sie sich bitte in der Bibliotheksverwaltung. Sie finden uns in R. 1.215 (nach dem Glaskasten links die Treppe hoch, dann rechts).
Telefonisch sind wir unter 39-27520 zu erreichen, per Mail unter sdp.bibliothek@uni-goettingen.de.






Bibliothek des SDP
Universität Göttingen
Seminar für deutsche Philologie
Jacob-Grimm-Haus
Käte-Hamburger-Weg 3
D - 37073 Göttingen

Kontakt

Telefon: +49-551-3927520 (Bibliotheksverwaltung)
Telefon: +49-551-3927519 (Bibliotheksaufsicht)
Mailadresse: sdp.bibliothek@uni-goettingen.de