Forschungsrating Chemie und Soziologie
Die Chemie und die Soziologie an der Universität Göttingen sind leistungsstark und zeichnen sich vor allem durch die Qualität ihrer Forschung aus. Das zeigen zwei Pilotstudien, in denen Gutachter im Auftrag des Wissenschaftsrates die Leistungsstärke dieser beiden Disziplinen an bundesdeutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen untersucht haben. Die methodischen Grundlagen sowie die Ergebnisse dieser beiden Forschungsratings wurden im Dezember 2007 und im April dieses Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Rating beruht auf einem sogenannten Informed Peer Review-Verfahren. Die Ergebnisse spiegeln das Urteil einer Gutachtergruppe wider, die verschiedene qualitative und quantitative Indikatoren sowie spezifische Rahmeninformationen zugrundegelegt hat. Damit soll erreicht werden, auch neuartige und hochschspezialisierte Leistungen angemessen zu würdigen, die sich etwa mit bibliometrischen Daten nicht erfassen lassen. Die Bewertungen erfolgten in den drei Dimensionen Forschung, Nachwuchsförderung und Wissenstransfer, denen sechs getrennt zu bewertende Kriterien zugeordnet wurden: Forschungsqualität, Impact/Effektivität, Effizienz, Nachwuchsförderung, Transfer in andere gesellschaftliche Bereiche sowie Wissensvermittlung und -verbreitung. Dafür wurden Noten zwischen 5 (exzellent) und 1 (nicht befriedigend) vergeben. Entstanden sind daraus individuelle Bewertungsprofile, die die Stärken und Schwächen in den einzelnen Leistungsbereichen sichtbar machen.
Die Chemie an der Universität Göttingen erhält durchgängig in den Kriterien Forschungsqualität, Impact/Effektivität, Effizienz, Nachwuchsförderung sowie Transfer in andere gesellschaftliche Bereiche die Bewertung „sehr gut“, der Bereich Wissensvermittlung und -verbreitung wird als überdurchschnittlich eingeschätzt. In einer weiter differenzierten Bewertung der Forschungsqualität wird sogar überwiegend die Note „sehr gut bis exzellent“ vergeben. An der Georgia Augusta wurden die Leistungen am Institut für Anorganische Chemie, am Institut für Organische und Biomolekulare Chemie sowie am Institut für Physikalische Chemie in Rahmen der Pilotstudie untersucht. Insgesamt umfasst das Forschungsrating Chemie 77 Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.
Die Göttinger Soziologie erhält die Bewertung „exzellent“ in der Kategorie Impact/Effektivität. Effizienz sowie Nachwuchsförderung werden als „sehr gut“ eingestuft, für die Forschungsqualität wird im Mittelwert die Note „gut“ vergeben, in der differenzierten Betrachtung sogar mehrheitlich die Note „sehr gut“. Die Transferleistungen in andere gesellschaftliche Bereiche gelten als überdurchschnittlich, Wissensvermittlung und -verbreitung werden als durchschnittlich eingeschätzt. In die Pilotstudie einbezogen wurden das Institut für Soziologie, am Pädagogischen Seminar die Bildungs- und Erziehungssoziologie (mit der Kultursoziologie), das Methodenzentrum Sozialwissenschaften sowie außerdem das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI). Das Forschungsrating Soziologie umfasst 57 Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.