In publica commoda

Programm

Ort der Veranstaltungen: Die Vorträge finden im Max Born-Hörsaal im Gebäude der Fakultät für Physik (Friedrich-Hund-Platz 1, Nordbereich der Universität) statt.
Beginn: jeweils samstags 11.15 Uhr


9. Mai 2009
Vortrag: Der Ursprung des Erdmagnetfeldes
Prof. Dr. Andreas Tilgner

Jedermann ist mit dem Erdmagnetfeld vertraut, da wir es mit Hilfe einer Kompassnadel zur Orientierung verwenden können. Wie dieses Magnetfeld entsteht, ist aber bis heute nicht vollständig geklärt. Seit Gauß wissen wir, dass es im Erdinneren erzeugt wird. Direkte Messungen während der letzten 170 Jahre sowie Rekonstruktionen des Magnetfeldes in größerer Vergangenheit zeigen, dass dieses sehr veränderlich ist und sogar seine Polarität wechseln kann.
Dieser Vortrag führt uns auf eine Reise in die Vergangenheit unseres Planeten sowie zum Mittelpunkt der Erde und erläutert uns die heutige Überzeugung der Wissenschaft, dass das Erdmagnetfeld durch einen Dynamoeffekt entsteht: Bewegungsenergie der Strömungen im flüssigen Erdkern wird in magnetische Energie umgewandelt.


23. Mai 2009
Vortrag: Eine Reise zum Rand des Universums
Prof. Dr. Wolfram Kollatschny

Zum Beginn unserer Reise betrachten wir unsere nächsten Nachbarn – die Planeten in unserem Sonnensystem.
Danach verlassen wir das Sonnensystem und untersuchen die Sterne, denen wir auf unserer Fahrt durch unsere Milchstraße begegnen. Alle Sterne, die wir nachts mit unseren Augen sehen können, und noch Milliarden weitere Sterne gehören zu einer riesigen Sternenansammlung, die wir als Milchstraße bezeichnen. Sterne am Himmel sind nichts anderes als Sonnen, die sich in großer Entfernung befinden.
Die Sterne unserer Milchstraße befinden sich im Verhältnis zur Gesamtgröße des Weltalls nur in einer relativ dünnen Schicht über uns. Wir können zwischen den Sternen durch diese Schicht hindurchschauen und entdecken in großen Entfernungen viele weitere riesige Sternenansammlungen, die wir als Galaxien bezeichnen. Wir betrachten nun die Formen und die Verteilung dieser Galaxien im Universum. Das Licht
der am weitesten entfernten Galaxien benötigt für die Reise zur Erde sogar
mehr als 10 Milliarden Jahre.


20. Juni 2008
Vortrag: Supersymmetrische Teilchen, dunkle Materie
Dr. Carsten Hensel

Eines der faszinierendsten Ergebnisse der Astrophysik betrifft die Zusammensetzung des Universums. Nur ungefähr 4% der gesamten Energiedichte lassen sich mit „normaler“ Materie erklären. Viele Beobachtungen zeigen, dass ein weitaus größerer Anteil sich aus so genannter „Dunkler Materie“ zusammensetzt. Wir wissen heute, dass dieser Anteil ungefähr 22% beträgt.
74% werden der „Dunklen Energie“ zugeschrieben. Bisher sind wir nicht in der Lage, Aussagen über die Beschaffenheit der dunklen Materie zu machen. Jedoch wird schon seit einigen Jahren spekuliert, dass supersymmetrische Erweiterungen des Standardmodells der Teilchenphysik, Beschaffenheit und Ursprung der Dunklen Materie erklären könnten. In diesem Vortrag wird vorgestellt, wie man am Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf nach supersymmetrischen Teilchen suchen und der Natur von Dunkler Materie auf die Spur kommen kann.