Wintersemester 2017/2018

"Die Renaissance der Wissenschaften im 12. Jahrhundert"
Vorlesung
Nr. 4504498
Mi 10:00 - 12:00 Uhr
ZHG 101
Beginn: 18.10.2017

Meine Vorlesung bietet einen Überblick über die Anfänge der nach-antiken europäischen Wissenschaft – dies unter einem kulturwissenschaftlichen Blickwinkel: welche wissenschaftlichen Milieus entstehen? Wie verhalten sich diese zu ihrer Umwelt? Welche Beziehungen bestehen zwischen den Vertretern der verschiedenen Wissensfelder (die sog. ‚Artes liberales‘ bzw. die Philosophie mit ihren Teilbereichen, die Medizin, Jura und Theologie): Wie intensiv ist die Kommunikation zwischen diesen Bereichen, wie ausgeprägt sind Konkurrenzen?
Literatur:
Richard W. Southern, Scholastic Humanism and the Unification of Europe. 2 Bde., Oxford 1995/2001.


"Sein Leben erzählen - Egodokumente im Mittelalter"
Masterseminar
Nr. 4504550
Mo 16:00 - 18:00 Uhr
KWZ 1.731
Beginn: 23.10.2017

Welche Funktionen – lebensweltliche, literarische und politische – erfüllen im Mittelalter Autobiographien? Kann man die Praxis des Autobiographien-Schreibens als eine Identitätspraxis ansehen? Wir werden uns einige prominente Fälle genauer ansehen, die meistens dem 12. Jahrhundert entstammen: Abaelard und Heloise, Giraldus Cambrensis, Guibert von Nogent und Hermannus quondam Iudaeus.
Literatur:
Rudolf Dekker (Hrsg.), Egodocuments and History. Autobiographical Writing in its Social Context since the Middle Ages. (Publicaties van de Faculteit der Historische en Kunstwetenschappen, 38.). Hilversum 2002.


"Die Keuschheit der Priester - Klerus und Sexualität im Mittelalter"
Proseminar
Nr. 4504506
Mi 14:00-18:00 Uhr
KWZ 0.606
Beginn: 18.10.2017
Historisch denken zu lernen, bedeutet vor allem ein Gefühl für die Eigenlogik vergangener Verhaltensweisen zu entwickeln. Die Entscheidung mittelalterlicher Menschen, ein Leben in Keuschheit zu führen (oder auch der von außen auf sie ausgeübte Zwang, dies zu tun) bietet ein hervorragendes Beispiel hierfür. Wir werden sehen, dass hinter dem, was an der Oberfläche ähnlich aussieht (also das enthaltsame Leben) ganz unterschiedliche Lebenspläne und Rollenerwartungen standen.
Der vertieften Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten dient das Tutorium, das die Zeit von 14-15 Uhr einnehmen wird. Sein Besuch ist obligatorisch, d.h. Tutorium (14-15) und eigentliches Seminar (15-17) können nur zusammen besucht werden. Ausnahmen sind ausgeschlossen.
Literatur:
Peter Gerlitz u.a., Art. ‚Keuschheit‘, in: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 18 (1989), S. 113-134; Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte – Mittelalter, 3. Aufl. Stuttgart 2006.


Themen und Tendenzen der Mittelalterforschung (Abschlußmodul B. A.)
Kolloquium
Nr. 4502116
Do 18:00 - 20:00 Uhr
KWZ. 1731
Beginn: 19.10.2017

Das Kolloquium steht als Forum für neue Arbeiten, Ansätze und Fragen unserer Profession zur Verfügung. Wir unterscheiden dabei zwei verschiedene Arten von Diskussionsrunden: zum einen regelrechte Vorträge von maximal 45 Minuten Dauer mit anschließender Diskussion, zum anderen Berichte aus der Werkstatt, die den Bachelor- und Masterstudierenden sowie Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit bieten, ihre Forschungsprojekte zu diskutieren. Das Kolloquium steht allen Studierenden offen, die sich für den gegenwärtigen Fragenhorizont der internationalen Mediävistik interessieren. Es soll dabei auch als Forum für die Vorstellung eigener Arbeiten (Bachelor- und Masterarbeit, Dissertation, Habilitation) dienen. Das aktuelle Programm wird zu Beginn des Semesters veröffentlicht.