WiSe 2007/08


  • Vorlesung: Revolution von 1848

    Mo. 10:15-11:45 Uhr, ZHG 007, Beginn: 15.10.06, Kennziffer: 45714

    Im Mittelpunkt der Vorlesung stehen die Ereignisse von 1848 und 1849 im deutschsprachigen Raum. Da 1848 ein europäisches Revolutionsjahr war, sollen auch Ausblicke auf die Situation in Frankreich, Italien und Österreich gegeben werden. Angefangen von einem einführenden Überblick über die soziale und wirtschaftliche Situation im Vormärz, wird ausführlich auf die kleineren und größeren Tumulte im Februar, März und April 1848 eingegangen. Auf die bürgerlichen Proteste, die Agrartumulte und die Unterschich-tenaufstände etwa der Berliner Erdarbeiter. Wie aus diesen Protesten schließlich die Revolution von 1848 ? mit einem ersten Parlament auf deutschem Boden ? wurde, soll in den einzel-nen Etappen untersucht werden. Betrachtet werden die Formen der Massenmobilisierung (Klubs und Vereine), die sich langsam herausbildenden unterschiedlichen Fraktionen und Par-teiungen, die Reaktionen der Landesherrschaften, die Bedeutung, die die Kirchen etwa bei der Mobilisierung der Gläubigen für bestimmte politische Ziele hatten und schließlich die Fra-ge, warum die Revolution scheiterte. Überdies soll nach den Folgen von 1848 gefragt werden.

    Einführende Literatur: Christof Dipper/Ulrich Speck (Hg.), 1848. Revolution in Deutschland, Frankfurt/M. 1998.
    Wolfram Siemann, Die deutsche Revolution von 1848/49, Frankfurt/M. 1985.
    Manfred Gailus, Straße und Brot, Göttingen 1990.
    Heinz-Gerhard Haupt/Dieter Langewiesche (Hg.), Europa 1848. Revolution und Reform, Bonn 1998.



  • Oberseminar: Geschlechtergeschichte

    Di. 8:15-9:45 Uhr, MZG 1213, Beginn: 16.10.06, Kennziffer: 45916

    In den letzten 20 Jahren hat sich die Frauen- in Richtung einer Geschlechtergeschichte entwickelt. Diese Entwicklung soll entlang der Lektüre zentraler Theorietexte nachgezeichnet werden. Überdies sollen die sich aus diesen Theoriedebatten ergebenden thematischen Weiterungen des Forschungsfeldes untersucht werden. So soll beispielsweise nach den Möglichkeiten und Grenzen einer geschlechtergeschichtlichen Politik-, Verwaltungs- und Rechtsgeschichte gefragt werden. Überdies wird zu erörtern sein, inwiefern diese Debatten, aber auch die zahlreichen mittlerweile vorliegenden geschlechtergeschichtlichen empirischen Studien die sogenannte allgemeine Geschichte verändert haben.

    Einführende Literatur: Hans Medick/Anne-Charlott Trepp (Hg.), Geschlechtergeschichte und allgemeine Geschichte. Herausforderung und Perspektiven, Göttingen 1998.



  • Hauptseminar: Unterschichten im 19. Jhdt.: England, Frankreich, Deutschland

    Di. 10:15-11:45 Uhr, MZG 1213, Beginn: 16.10.06, Kennziffer: 45937

    Dieses Seminar will vergleichend die Situation der deutschen, englischen und französischen Unterschichten betrachten: Dienstboten und Gesinde, Kleinbauern, Landarbeiter, Handwerker und Arbeiter werden in ihren sich wandelnden Arbeits- und auch Lebensverhältnissen untersucht. Wir werden uns mit den vor allem rechtlichen Folgen der Französischen Revolution, wie sie sich nur für Frankreich beobachten lassen, genauso beschäftigen, wie mit den Auswirkungen der Agrarreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts, mit den ökonomischen Krisen des Vormärz, der in Frankreich wie in Deutschland zur Mitte des Jahrhunderts anwachsenden Auswanderung, und mit der steigenden Binnenwanderung. Schließlich soll auf die Industrialisierung und die mit ihr einhergehenden Veränderungen etwa der Arbeitsformen, aber auch der Konsum- und Freizeitformen eingegangen werden. Auch wird es um die sich verändernden privaten und staatlichen Umgangsformen mit den unteren Schichten gehen.

    Einführende Literatur: Andreas Gestrich/Steven King/Lutz Raphael (Hg.) Being Poor in Modern Europe. Historical Perspectives 1800-1940, Bern 2006.



  • Forschungskolloquium

    Di. 18:15-19:45 Uhr, MZG 1213, Beginn: 16.10.06, Kennziffer: 45911

    Im Rahmen des Kolloquiums werden Staatsexamens-, Magister- und Doktorarbeiten sowie laufende Forschungsarbeiten der Neueren Geschichte vorgestellt und diskutiert. Überdies sollen wichtige Neuerscheinungen aus dem Bereich der Kulturgeschichte vorgestellt werden. Insbesondere Studierende in den Abschlusssemestern bzw. der Prüfungsphase sind hoch willkommen, um im Rahmen dieses Seminars eigene und fremde Forschungsarbeiten zu debattieren.






  • Aufbauseminar: Recht und Kriminalität im 18. und 19. Jahrhundert

    Mo. 18-20 Uhr, MZG 1141, Beginn: 15.10.2007, Kennziffer: 451092

    Das Aufbauseminar will eine Einführung geben in die unterschiedlichen Fragestellungen der Historischen Kriminalitätsforschung. Dazu soll zuerst im Überblick das sich im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert verändernde Rechtssystem behandelt werden - also der Wandel von der Vielfalt der Gerichtsformen und -herren hin zum Rechtsprechungsmonopol des Staates. In einem zweiten Schritt wird anhand zeitgenössischer Diskussionen um Kindsmord, Gefängniswesen und Todesstrafe untersucht, wie sich der Umgang mit Kriminalität und damit auch die Vorstellungen von Recht und Unrecht im Verlauf eines Jahrhunderts verändert haben. Regelmäßige Mitarbeit sowie die Übernahme eines Referats oder ähnlichen Beitrags werden vorausgesetzt. Das Seminar kann mit Hausarbeit oder Klausur abgeschlossen werden.

    Einführende Lektüre: Gerd Schwerhoff, Aktenkundig und gerichtsnotorisch. Einführung in die Historische Kriminalitätsforschung, Tübingen 1999;
    Manfred Botzenhart, Reform, Restauration, Krise. Deutschland 1789-1847, Frankfurt a.M. 1985.



  • Gemeinsam mit Dr. Maria Rhode: Integriertes Proseminar: Stadt und Stadtbilder (FNZ / NZ)

    Di. 14-17 Uhr, VG 113, Beginn: 16.10.2007, Kennziffer: 45934

    Die Neuzeit ist eine Epoche der Städte. Fast jedem fallen für das 19. Jahrhundert Prozesse wie Industrialisierung, Urbanisierung und Pauperismus ein. Gleichzeitig entsteht eine Metropolenkultur mit ihren herausgehobenen Orten wie Kaffehaus und Kino. Doch auch in der Frühen Neuzeit entstehen neue Typen von Städten wie Plan-, Residenz- und Festungsstädte, und es entwickelt sich eine neue bürgerliche Kultur. Das Seminar behandelt epochenübergreifend (FNZ-NZ) Felder der Stadterfahrung sowie Stadtkultur und fragt besonders nach der medialen Vermittlung von Stadt und Stadtbildern. Im Tutorium werden Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt und erarbeitet. Regelmäßige Mitarbeit sowie die Übernahme eines Referats oder ähnlichen Beitrags werden vorausgesetzt. Das Seminar kann mit Hausarbeit oder Klausur abgeschlossen werden.

    Einführende Lektüre Leonardo Benevolo, Die Geschichte der Stadt, Zürich 1986;
    Residenzstädte und ihre Bedeutung im Territorialstaat des 17. und 18. Jahrhunderts. Vorträge des Kolloquiums vom 22. und 23. Juni 1990 im Spiegelsaal der Forschungs- und Landesbibliothek Gotha, Schloß Friedenstein, Gotha 1991;
    Michael Maas, Planstädte der Neuzeit. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert; eine Ausstellung des Landes Baden-Württemberg, veranstaltet vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe, 15. Juni bis 14. Okt. 1990 im Karlsruher Schloß, Karlsruhe 1990;
    Clemens Zimmermann, Die Zeit der Metropolen. Urbanisierung und Großstadtentwicklung, Frankfurt a.M. 1996;
    Jürgen Reulecke, Geschichte der Urbanisierung in Deutschland, Frankfurt a.M. 1985.