Adam Falkenstein

In der Zeit zwischen 1940 und 1949, als von Soden als Ordinarius in Berlin tätig und später in Kriegsgefangenschaft war, war der Lehrstuhl in Göttingen nicht verwaist geblieben, sondern wurde mit Adam Falkenstein (*17.September 1906 †16.Oktober 1966) besetzt. Allerdings konnte auch dieser seine Lehrtätigkeit auf Grund des Krieges und einer danach erfolgten Internierung erst ab dem Wintersemester 1946/47 ausfüllen. Erschwert wurden ihm die Lehre und vor allem die Forschung dadurch, dass die Bibliothek des Vorderasiatischen Seminars bei einer Explosion im Bergwerk Volpriehausen fast vollständig zerstört worden war. Auch seine Privatbibliothek war ihm zu diesem Zeitpunkt nicht zugänglich. Trotz dieser Schwierigkeiten gelang ihm in seiner Göttinger Zeit die Vollendung einer zweibändigen „Grammatik der Sprache Gudeas von Lagasch“, einem Werk, welches die Kenntnisse der sumerischen Grammatik immens erweiterte und Falkensteins Forschungsschwerpunkt, die Sumerologie, unterstrich. 1949 folgte Falkenstein einem Ruf nach Heidelberg, wo er zunächst ein Exraordinariat für Semitische Philologie, welches später in ein Ordinariat umgewandelt wurde, innehatte und bis zu seinem Tod arbeitete. Obwohl Falkensteins Schwerpunkt der Sumerologie galt, muss betont werden dass er sich als „vollwertiger“ Altorientalist ebenfalls intensiv mit dem babylonischen Ritual, der Akkadistik und Semitistik, der altmesopotamischen Geschichte und Mythologie, sowie dem Keilschriftrecht und der Vorderasiatischen Archäologie beschäftigt hat. Sein Werk prägte, schriftlich und mündlich (durch seine Schüler) überliefert, die deutsche und die internationale Wissenschaft, ganz besonders im Bereich der Erforschung der sumerischen Sprache und Literatur.


(von Friederike Schulze)