"InAB" - Erschließung individueller und institutioneller Anlässe und Barrieren beruflicher Weiterbildung bei "Randgruppen" zur Planung adressatengerechter Weiterbildungsmaßnahmen - gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Förderlinie: Innovative Ansätze zukunftsorientierter beruflicher Weiterbildung

Projektlaufzeit: 01.01.2016 - 31.12.2018

Kurzbeschreibung:
Derzeit zeigt sich - bedingt durch demografische, politische und technologiebedingte Veränderungen - ein zunehmender Arbeits- bzw. Fachkräftebedarf. Das gilt insbesondere für die Sektoren Pflege und Gesundheit, Gastronomie, Handel sowie Technologie.

Dem drohenden Fachkräftemangel soll durch die Ausweitung adressatengerechter beruflicher Weiterbildung begegnet werden, um somit bislang ungenutztes Arbeitskräftepotenzial zu aktivieren. Bei den relevanten Weiterbildungsadressaten handelt es sich um sogenannte "Randgruppen": Niedrig oder nicht formal Qualifizierte, Wiedereinsteiger in das Berufsleben, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Migrationshintergrund sowie erfahrene (ältere) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gleichzeitig sind dies genau die Gruppen, die einen schwereren Zugang zu betrieblicher und berufsbezogener Fort- und Weiterbildung haben.

Aus volkswirtschaftlicher sowie aus gesellschaftlicher Perspektive, aber auch aus individueller Sicht ist die Integration dieser "Randgruppen" in den Arbeitsmarkt ein wichtiges arbeits- und sozialpolitisches Anliegen, da die genannten Personengruppen häufig von langfristiger sozialer Exklusion bedroht sind.

Der aktuelle Forschungsstand zeigt jedoch, dass vor allem Befunde zu förderlichen und hinderlichen Bedingungen für die Weiterbildung vor dem Hintergrund individueller beruflicher Laufbahnen und Voraussetzungen sowie institutioneller Gegebenheiten fehlen. Zudem gibt es bisher nur wenige domänenspezifische Erkenntnisse.
Aus diesen Gründen zielt das Verbundprojekt InAB darauf ab, relevante Einflussfaktoren für die Weiterbildungsmotivation und -teilnahme der genannten Zielgruppen empirisch belastbar zu bestimmen, wobei insbesondere die Wechselwirkung von individuellen und institutionellen (betrieblichen) Einflussfaktoren untersucht werden soll.
Das Verbundprojekt verfolgt einen Mixed-Method-Ansatz, der im Rahmen von zwei Teilstudien realisiert wird:


  • (1) In Anlehnung an den bestehenden Forschungsstand wird zunächst eine qualitative Interviewstudie in Unternehmen mit der Unternehmensführung, Personalverantwortlichen und Personen aus den oben genannten Zielgruppen mit dem Ziel durchgeführt, relevante individuelle und institutionelle Anlässe und Barrieren der Weiterbildung zu identifizieren. Ähnliche Interviews werden mit Personen geführt, die an beruflichen Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit teilnehmen und derzeit arbeitslos oder arbeitssuchend sind.
  • (2) Im Anschluss daran erfolgt eine quantitative Studie, die auf der Grundlage der in der ersten Teilstudie gewonnen Erkenntnisse die Entwicklung eines Befragungsinstrumentes sowie dessen Einsatz bei einer größeren Probandengruppe umfasst und sich ebenfalls auf die oben genannten Gruppen konzentriert. Ziel der quantitativen Studie ist es, Hypothesen der Weiterbildungsbeteiligung auf der Grundlage theoretischer Ansätze und Modelle zu prüfen und strukturelle Zusammenhänge empirisch belastbar zu bestimmen.


Mit Blick auf die Verwertbarkeit und den Transfer der Forschungsergebnisse ist zu erwarten, dass das Projekt Aufschlüsse über personen- und branchenspezifische Bedingungen der Wei-terbildungsteilnahme liefert, die für die Konzeption von Maßnahmen und für die Integration der betroffenen Gruppen praktisch bedeutsam sind. Nicht zuletzt werden Unternehmen und Weiterbildungsträger stärker für die Anforderungen der Zielgruppe sensibilisiert.

Publikation und Vorträge:



Publikationen:


  • Siegfried, C., Wuttke, E. & Seeber, S. (2019). Weiterbildungsanlässe und -barrieren von Arbeitnehmern verschiedener (weiterbildungs-)benachteiligter Gruppen. Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, 115(2), 186 - 217.
  • Siegfried, C., Rosemann, Th., Wuttke, E. & Seeber, S. (2018). Integrationsleistung von Weiterbildung. Ein differenzierter Blick auf Weiterbildung aus Unternehmenssicht. Berufsbildung. Zeitschrift für Theorie und Praxis, 172, 6-9.
  • Seeber, S., Wuttke, E. & Rosemann, Th. (2017): Randgruppen in der beruflichen Weiterbildung: Zur Schwierigkeit von Abgrenzungen und der Aussagekraft von Berichtssystemen. Berufsbildung. Zeitschrift für Theorie und Praxis, 163, 71. Jg., 21-24.



Vorträge:


  • Wuttke, E., Seeber, S. & Siegfried, C. (2019). Who Participates in Continuous Vocational Education and Training and Why Do They Do It? Conference of the World Educational Research Association (WERA) vom 04. bis 08. August 2019, Tokyo/Japan.
  • Seeber, S., Wuttke, E., Siegfried, C. & Rosemann, T. (2019). Reasons and barriers to continuing vocational education and training (CVET) for marginalized groups. Vortrag auf der AERA (American Educational Research Association) am 7. April 2019, Toronto.
  • Siegfried, C., Wuttke, E. & Seeber, S. (2018). Reasons and Barriers for Continuing Vocational Education and Training (CVET) of Fringe Groups. EARLI SIG 14 Learning and Professional Development Conference, vom 12. bis 14. September 2018, Genf/Schweiz.
  • Siegfried, C., Rosemann, T., Wuttke, E. & Seeber, S. (2018). Anlässe und Barrieren von Randgruppen in beruflichen Weiterbildungen. Vortrag auf der Jahrestagung der Sektion BWP vom 03. bis 05.09.2018 in Frankfurt.
  • Siegfried, C., Wuttke, E., Rosemann, T., Rüter, T., Seeber, S. (2017): Erschließung individueller und institutioneller Anlässe und Barrieren beruflicher Weiterbildung bei „Randgruppen“ zur Planung adressatengerechter Weiterbildungsmaßnahmen. Vortrag auf der BWP (Berufs- und Wirtschaftspädagogik) am 26. September 2017, Stuttgart.
  • Jockers, R., Rosemann, T., Rüter, T., Salge, B., Wuttke, E. & Seeber, S. (2016). Erschließung individueller und institutioneller Anlässe und Barrieren beruflicher Weiterbildung bei "Randgruppen" zur Planung adressatengerechter Weiterbildungsmaßnahmen. Vortrag auf der Jahrestagung der Sektion BWP vom 12. bis 14.09.2016 in Hamburg.



Projektleitung:


  • Prof. Dr. Susan Seeber; Professur für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung


Verbundpartner:


  • Univ.- Prof. Dr. Eveline Wuttke; Goethe-Universität Frankfurt, Professur für Wirtschaftspäda-gogik, insb. empirische Lehr-Lern-Forschung (Verbundleitung)


Projektmitarbeiterinnen an der Universität Göttingen:


  • Therese Rosemann M.A.; Professur für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung
  • Theresa Rüter, M.Sc.; Professur für Wirtschaftspädagogik und Personalentwicklung


Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt:


  • Raina Jockers, B.A.; Professur für Wirtschaftspädagogik
  • Benjamin Salge, B.Sc.; Professur für Wirtschaftspädagogik





Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung unter dem Förderkennzeichen 21IAWB029B gefördert.
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.

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