Dr. Matthias Roick

Vita


  • 11/2009-2011 Postdoktorand im Graduiertenkolleg "Expertenkulturen des 12. bis 16. Jahrhunderts" der Georg-August-Universität Göttingen
  • 2004-2009 Doktorandenstipendium am Europäischen Hochschulinstitut, Florenz. (Dissertation: Mercury in Naples. The Moral and Political Thought of Giovanni Pontano)
  • 2002-2004 Lehrkraft für deutsche Sprache (esperto linguistico) an der Universität Catania
  • 2000-2001 Studentische Hilfskraft am Seminar für Geistesgeschichte und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 1998 Gastaufenthalt an der Universität Padua
  • 1996-2001 Studium der Philosophie, Neueren Deutschen Literatur und Komparatistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München

  • Mitarbeiterseite an der Theologischen Fakultät, Universität Göttingen



Postdoc-Projekt



Tugendethik in der frühen Neuzeit (1600/1800)


    Auf den ersten Blick scheinen Tugendethik und Expertenwissen wenig miteinander gemein zu haben. Während ‚ethisches‘ Wissen den Anspruch stellt, Orientierungswissen zu sein, das die Ziele und Zwecke menschlichen Handelns reflektiert, handelt es sich beim Expertenwissen eher um ein ‚technisches‘ Wissen, das die eigentlichen Ziele menschlichen Handelns aus den Augen verlieren kann – eine Trennung, die in der Kritik an den ‚Untugenden‘ der Experten oft zur Sprache gebracht wird. Und doch reagieren beide Bereiche aufeinander. So definiert sich Expertentum nicht ausschließlich über das eigene Expertenwissen, sondern ist von vorneherein durch bestimmte Moralvorstellungen und Formen ethischen Wissens geprägt. Umgekehrt bleibt ethisches Wissen als Orientierungswissen nicht unberührt von Expertenwissen. Das Projekt untersucht diese Wechselwirkungen, indem es den Spielarten und Spielräumen der Tugend in der frühen Neuzeit nachspürt – nicht nur auf einer philosophischen Ebene, sondern auch in Gesellschaft, Politik und Kultur.



Publikationen



  • ‚Der sichere Hafen und die Stürme des Lebens. Autobiographie als philosophisches Argument in Giovanni Pontanos De prudentia.‘ In Ebbersmeyer, Sabrina, Helga Pirner-Pareschi und Thomas Ricklin (Hrsg.), Sol et homo. Mensch und Natur in der Renaissance. Festschrift zum 70. Geburtstag für Eckhard Keßler. München: Fink, 2008. S. 102-123.
  • Übersetzung von Giovanni Pontano, ‚De magnificentia‘. In Ebbersmeyer, Sabrina, Eckhard Keßler und Martin Schmeisser (Hrsg.), Ethik des Nützlichen. Texte zur Begründung der Moral im italienischen Humanismus. München: Fink, 2007. S. 282-338.