"verwaist, verfallen, verleugnet. Das Schicksal armenischer Kirchenarchitektur in der Osttürkei"

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Der 24. April, der "Tag des Erinnerns", jährt sich zum hundertsten Mal, was wir, die Ausstellungsmacher und Vertreter des Faches Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte, zum Anlass nehmen, auf den 1915 begangenen Völkermord an den Armeniern und auf das massiv bedrohte armenische Erbe in der Osttürkei hinzuweisen.

Die Ausstellung findet im Foyer des Kulturwissenschaftlichen Zentrums (Heinrich-Düker-Weg 14) statt und wird am 17. April um 15:30 Uhr mit einigen einführenden Worten vom Kondekan Prof. Dr. Jens Peter Laut, Dr. Armin Müller-Dreier (vertretender Direktor der SUB) und Prof. Dr. Achim Arbeiter eröffnet. Der Eintritt ist frei.

Große Gebiete der heutigen Türkei waren in Antike, Mittelalter und Neuzeit in teils starkem Maße armenisch geprägt; davon künden noch heute einige architektonische Zeugen, sei es im unmittelbaren Bereich der aktuellen Grenze, sei es hunderte von Kilometern landeinwärts. Bis zum Genozid (1915/16) – bzw. für das Umland von Kars bis zur Vereinnahmung durch die Türkei (1920) – entsprach also den baulichen Monumenten, von denen indessen nur noch ein verschwindender Bruchteil stehend bewahrt ist, die vitale Präsenz einer seit jeher ansässigen armenischen Bevölkerung.

Die verlassenen Gemäuer an Orten, deren armenische Namen heute kaum noch jemand nennt, sind mehr als nur verlassene, zerschossene, gesprengte, ausgeraubte Gemäuer; sie stehen für die Lebenswelt von Menschen längst vergangener Tage, für etwas Unwiederbringliches. Sie sind Anklage und Mahnung im Rückblick auf eines der großen Menschheitsverbrechen, deren Gräuel im Zusammenspiel von gewissenloser Obrigkeit und blindem Gehorsam zustande kamen. Aber vielleicht sind die Gemäuer zugleich auch Hoffnungsträger, wenn es den Vertretern neuer türkischer und armenischer Generationen gelingen sollte, auf dem Wege über die Anerkennung und die Aufarbeitung des Genozids endlich zur Versöhnung zwischen beiden Völkern zu gelangen.

Eine Ausstellung von Achim Arbeiter, Nathalie Boes, Violetta Cypin, Michael Degener, Thomas Freidenberger, Katharina Kellner, Judith Krüger, Sait Can Kutsal, Anja Roß, Doreen Spitzer, Sascha Thoma und Tiffany Ziegler.




Öffnungszeiten:


  • Mo - Fr: 8 - 22 Uhr
  • Sa: 10 - 22 Uhr
  • Geschlossen am 1. Mai (Maifeiertag), 14. Mai (Christi Himmelfahrt) und 25. Mai (Pfingstmontag)



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Plakat


Weitere Fotos von Kirchen in der Osttürkei (nicht nur armenische Monumente) finden sich hier.



Eröffnung

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Aufbau

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